Tee-Ratgeber

Der kleine Tee-Ratgeber für das Büro

Kleine Pausen fördern die Konzentration und das kollegiale Miteinander im Büro. Für Tee-Liebhaber steht fest: Mit einer guten Tasse Tee lässt sich die Pause am besten genießen. Im Winter spendet heißer Tee Wärme, im Sommer kommt er als erfrischender Eistee ins Glas. Schwarzer und grüner Tee wirken durch ihren Koffeingehalt belebend, Kräutertees entspannen und bringen das Gemüt ins Gleichgewicht.

Hier erfahren Sie, wie Sie die Teepause im Büro am besten zelebrieren.

Was Sie zum Thema Tee wissen sollten

Schwarzer, grüner und weißer Tee werden aus den getrockneten Blättern des Teestrauchs hergestellt. Längst wird die Pflanze nicht mehr nur in China und Indien angebaut, sondern weltweit. Die Blätter des immergrünen Strauchs werden häufig noch von Hand gepflückt und anschließend getrocknet.

Das sogenannte Welken entzieht den Blättern Wasser und bereitet sie so auf den nächsten Schritt vor: das Rollen. Beim wiederholten Rollen brechen die Blattzellen auf und der Zellsaft tritt aus.

Für die Schwarzteeproduktion werden die feuchten Blätter gesiebt und zum Fermentieren ausgebreitet. Der Zellsaft reagiert mit Sauerstoff und oxidiert. Bei der Produktion von Grüntee verzichtet man auf diesen Schritt. Stattdessen erhitzt man die Teeblätter vor der Trocknung, sodass der Zellsaft nicht mehr mit dem Sauerstoff reagiert.

Oxidierte Teeblätter werden ebenfalls mit heißer Luft getrocknet, um den Oxidationsprozess zu stoppen. Die getrockneten Blätter werden in Rüttelsiebe gegeben und so in Blattgrade von unterschiedlicher Größe getrennt. Das Endprodukt teilt man in Blatt-Tee aus ganzen Blättern und Broken-Tee aus Blattfragmenten ein.

Die beliebtesten Teesorten: Klassiker und Trendgetränke

Neben schwarzem und grünem Tee gibt es natürlich noch viele Kräuter- und Früchteteesorten. Von denen trinken die Deutschen übrigens besonders viel. 87 Prozent der Menschen hierzulande geben an, Teetrinker zu sein. Unter den Briten, eigentlich als Tee-Nation bekannt, sind es nur 78 Prozent.

Am liebsten genießen die Deutschen Pfefferminztee, gefolgt von Früchtetee. Kräutertee steht auf dem dritten Platz, grüner Tee findet sich gleichauf mit Kamillentee erst auf Platz 4. Darauf folgen unterschiedliche Schwarzteesorten. Am seltensten trinken deutsche Teeliebhaber indischen Assam-Tee.

Mittlerweile gewinnen auch exotischere Sorten wie Mate-Tee oder Oolong-Tee, halboxidierter Tee aus China und Taiwan, an Bedeutung. Bereits seit längerem beliebt sind japanische Grünteesorten wie Matcha, die pur oder aromatisiert erhältlich sind.

So genießen Sie Ihren Tee im Büro

Für welche Teesorten Sie sich auch entscheiden: Das Heißgetränk lässt sich problemlos im Büro zubereiten. Verwenden Sie dafür vorzugsweise gefiltertes Wasser. Das Filtern reduziert die Wasserhärte und den Schwermetallgehalt im Wasser. Es lohnt sich daher, für die Teeküche im Büro einen speziellen Wasserfilter aus Glas anzuschaffen.

Zur Teezubereitung benötigen Sie weiterhin einen Wasserkocher. Am besten eignet sich ein Modell mit Temperaturvorwahl. Für den optimalen Teegenuss sollten Sie Tee nämlich nicht mit kochend heißem Wasser aufgießen. Die Aufgusstemperatur hängt von der Teesorte ab:

  • Schwarztee: 95 °C
  • Grüner und weißer Tee: 70 °C bis 80 °C
  • Japanische Grüntees: 60 °C

Ist kein Wasserkocher mit Temperaturvorwahl vorhanden, lassen Sie das Wasser nach dem Kochen bei geöffnetem Deckel für fünf bis zehn Minuten abkühlen. Danach hat es eine Temperatur von etwa 80 °C erreicht. Mit einem Tee-Thermometer können Sie die Wassertemperatur überprüfen.

Der Bequemlichkeit halber greifen viele Teeliebhaber im Büro zu Teebeuteln. Am besten schmeckt das Getränk jedoch, wenn es aus losen Teeblättern zubereitet wird. Können Sie losen Teen nicht im Büro aufbewahren, portionieren Sie Ihren Lieblingstee einfach zu Hause: Füllen Sie dafür die gewünschte Menge in Teefilter aus Papier und knicken Sie den oberen Rand um. Diese „Portionsbeutel“ geben Sie in ein verschließbares Glas oder eine Teedose, um das Aroma zu schützen.

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Canabislegalisierung

Cannabislegalisierung unter arbeitsrechtlichen Gesichtspunkten

Zum 1. April 2024 ist in Deutschland das neue Cannabisgesetz in Kraft getreten. Besitz und Anbau von Cannabis sind für Erwachsene seitdem unter gewissen Umständen legal. Mit der Teillegalisierung möchte die Ampelkoalition dem unkontrollierten Handel entgegentreten und den Jugendschutz stärken.

Doch was bedeutet die Gesetzesänderung unter arbeitsrechtlichen Gesichtspunkten? Hier erfahren Sie, was Arbeitnehmer und Arbeitgeber zum Cannabiskonsum am Arbeitsplatz wissen sollten.

Cannabislegalisierung: Die wichtigsten Gesetzesänderungen im Überblick

Nach langen Diskussionen hat die Bundesregierung Cannabis von der Liste der verbotenen Substanzen im Betäubungsmittelgesetz gestrichen. Erwachsene dürfen nun bis zu 25 Gramm Cannabis in der Öffentlichkeit bei sich haben. Zu Hause dürfen sie bis zu 50 Gramm sowie bis zu drei weibliche blühende Pflanzen pro Person besitzen.

Wer die erlaubte Menge unterwegs um bis zu fünf Gramm, zu Hause um bis zu zehn Gramm überschreitet, macht sich einer Ordnungswidrigkeit schuldig. Der Besitz größerer Mengen wird mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet.

Abgabe nur über Anbauvereinigungen oder Cannabis-Clubs

Cannabissamen für den privaten Anbau dürfen Erwachsene aus EU-Staaten einführen oder online bestellen. Die Abgabe von konsumierbarem Cannabis soll vorerst über nicht gewinnorientierte Anbauvereinigungen oder Cannabis-Clubs erfolgen.

Die Abgabemenge ist auf 50 Gramm pro Mitglied und Monat beschränkt. Mitglieder unter 21 Jahren sollen höchstens 30 Gramm erhalten. Das Cannabis darf dabei einen THC-Gehalt von zehn Prozent nicht überschreiten. Später sollen auch Apotheken oder staatlich lizenzierte Geschäfte Cannabis verkaufen dürfen.

Für Minderjährige bleiben Besitz, Erwerb und Anbau von Cannabis weiterhin verboten. Jugendliche unter 18 Jahren werden aber nicht strafrechtlich verfolgt. Anders dagegen Erwachsene, die Cannabis an Jugendliche weitergeben. Der Cannabiskonsum in Sichtweite von Schulen und Jugendeinrichtungen ist aus Jugendschutzgründen ebenfalls untersagt.

Info: Cannabis im Straßenverkehr

Im Straßenverkehr gilt bislang ein striktes Verbot für das Fahren unter Cannabis-Einfluss. Wer erwischt wird, muss mit mindestens 500 Euro Bußgeld, einem mehrere Monate dauerndem Fahrverbot und zwei Punkten in Flensburg rechnen. Gegebenenfalls kann auch der Führerschein entzogen werden. Geplant ist, dass die Bundesregierung zeitnah einen Grenzwert für THC im Straßenverkehr vorschlägt, ähnlich der 0,5-Promille-Grenze für Alkohol.

Cannabis am Arbeitsplatz – was ist nun erlaubt?

Was bedeutet die Gesetzesänderung aus arbeitsrechtlicher Sicht? Ist der Cannabiskonsum in der Mittagspause nun legal?

Kurz gesagt: nein.

Die Teillegalisierung wirkt sich kaum auf das Arbeitsrecht aus und bedeutet keineswegs einen Freibrief für den Konsum am Arbeitsplatz. Das Arbeitsrecht sieht vor, dass Arbeitgeber das Weisungsrecht am Arbeitsplatz sowie eine Fürsorgepflicht für ihre Mitarbeiter innehaben.

Das Weisungsrecht erlaubt es, Arbeitsbedingungen festzulegen, die den Genuss von Rauschmitteln am Arbeitsplatz untersagen. Die Fürsorgepflicht verlangt von ihnen, sich um die Gesundheit und das Wohlergehen der Belegschaft zu kümmern. Auch daraus kann sich ein Verbot von Rauschmitteln wie Cannabis ableiten.

Missachten Arbeitnehmer bestehende Vorschriften zum Cannabiskonsum am Arbeitsplatz, kann das Abmahnungen oder sogar eine Kündigung zur Folge haben.

Cannabiskonsum: Was Arbeitgeber beachten sollten

Arbeitsrechtler empfehlen Arbeitgebern, klare Regeln für den Cannabisgebrauch einzuführen, ähnlich wie sie vielerorts für den Konsum von Alkohol bestehen. In Unternehmen mit Betriebsrat werden solche Regelungen über Betriebsvereinbarungen getroffen.

Regelmäßige Überwachungen helfen, Missbrauch frühzeitig zu erkennen. Gleichzeitig sollten Interventionsprogramme angeboten werden, um Mitarbeiter mit Suchtproblemen diskriminierungsfrei zu unterstützen.

Ausnahmeregelungen können für den medizinischen Gebrauch von Cannabis getroffen werden, der bereits seit 2017 legal ist. Wer Cannabis aus medizinischen Gründen konsumiert, kann dies über ein entsprechendes Rezept, eine ärztliche Bescheinigung, einen Cannabis-Patientenausweis sowie die Genehmigung der Krankenkasse zur Kostenübernahme nachweisen.

Cannabis am Arbeitsplatz: Das sollten Arbeitnehmer wissen

Ist der Cannabiskonsum am Arbeitsplatz nicht ausdrücklich verboten, bedeutet das noch lange nicht, dass Arbeitnehmer in der Mittagspause einen Joint rauchen dürfen. Arbeitnehmer schulden ihrem Arbeitgeber ihre ungetrübte Arbeitsleistung. Sie dürfen weder ihre Arbeit noch ihre Kollegen gefährden. Beeinflusst der Cannabiskonsum ihre Leistung negativ, kann das arbeitsrechtliche Maßnahmen nach sich ziehen.

Auch auf dem Weg zur Arbeit sollten Arbeitnehmer kein Cannabis konsumieren. Anders sieht es dagegen nach Dienstschluss aus. Rauchen Beschäftigte auf dem Weg nach Hause einen Joint, ist das ihre Privatsache, so lange sie am nächsten Tag wieder einsatzbereit zur Arbeit erscheinen.

Allerdings sollten Arbeitnehmer davon absehen, sich einen Joint anzuzünden, wenn sie Arbeitskleidung tragen. Das kann negativ auf die Firma zurückfallen.

Wann kann es zur Kündigung kommen?

Welche arbeitsrechtlichen Konsequenzen folgen, wenn Mitarbeiter bekifft zur Arbeit erscheinen, hängt davon ab, wie stark der Betrieb und andere Beschäftigte durch ihr Verhalten gefährdet werden. Ob eine Kündigung ausgesprochen wird, richtet sich unter anderem nach der Art der Tätigkeit, der Schwere und Häufigkeit des Verstoßes und der Länge der Betriebszugehörigkeit.

Grundsätzlich lässt sich sagen: Je stärker der Cannabiskonsum die Sicherheit am Arbeitsplatz gefährdet, desto wahrscheinlicher ist eine Kündigung.

Insbesondere in Betriebsfeldern, in denen Beschäftigte schwere Maschinen bedienen, kann der Einfluss von Rauschmitteln ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen. Für Personen, die einen Bus, einen LKW oder ein Flugzeug steuern, gilt generell eine Null-Toleranz-Grenze für Rauschmittel.

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Bürojobs Sport und Kultur

Hinter den Kulissen: Bürojobs in Sport & Kultur

In der Glamour-Welt von Film, Theater, Musik, Mode und Sport sind nicht nur Stars aktiv. Damit überhaupt Filme gedreht werden oder Konzerte und Sport-Events stattfinden können, braucht es auch Leute, die sich hinter den Kulissen um Organisation, Planung und Buchhaltung kümmern.

Welche Bürojobs gibt es im Sport- und Kulturbereich? Wie erhalten Sie eine der begehrten Stellen? Der folgende Artikel gibt Antworten.

Faszination Sport und Kultur: Darum sind Bürojobs in diesen Branchen beliebt

Wer hinter den Kulissen der Sport- und Kulturbranche arbeitet, hat die Chance, prominente Persönlichkeiten kennenzulernen. Doch es ist nicht nur die Nähe zu den Stars und Sternchen, die Bürojobs in diesen Branchen attraktiv macht.

Die Aufgaben im Sport- und Kulturmanagement zum Beispiel sind meist abwechslungsreicher als in einem herkömmlichen Bürojob, es kehrt weniger schnell Routine ein. Noch dazu können Sport-, Film-, Theater- und Musikfans in der Branche arbeiten, für die ihr Herz schlägt.

Welche Bürojobs gibt es im Sportbereich?

Möchten Sie einen Bürojob in der Sportbranche übernehmen, stehen Ihnen eine Reihe von Berufsfeldern und Ausbildungswegen offen. Für die folgenden Berufe benötigen Sie i.d.R. eine dreijährige schulische oder duale Ausbildung:

  • Sport- und Fitnesskaufleute übernehmen die Kundenberatung, aber auch administrative und organisatorische Aufgaben im Sportfachhandel.
  • Sportfachleute erstellen Trainings- und Ernährungspläne für ihre Klienten, organisieren Trainingseinheiten und Wettkämpfe und kümmern sich auch um die dafür nötige Buchhaltung. Dabei arbeiten sie nicht nur im Büro, sondern begleiten Athleten bei der Arbeit an den Sportgeräten und bei Wettkämpfen.
  • Kaufmännische Assistenten mit Schwerpunkt Sportverwaltung beschäftigen sich vor allem mit Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Sie erstellen zum Beispiel Werbekonzepte und gewinnen Sponsoren, können aber auch die Organisation von Sportveranstaltungen übernehmen.

Sportberufe mit akademischer Ausbildung

Für diese Berufsfelder benötigen Sie eine akademische Ausbildung:

  • Sport- und Eventmanager planen und organisieren sportbezogene Veranstaltungen – von tatsächlichen Wettbewerben bis hin zu Marketing-Events.
  • Sportmanager bilden die Schnittstelle zwischen dem aktiven Sport und der klassischen Unternehmensführung. Sie stellen sicher, dass sportbezogene Projekte, Veranstaltungen und Unternehmen reibungslos funktionieren.
  • Sporttourismus-Manager analysieren Trends im Sport- und Touristikbereich und entwickeln Konzepte für Reiseveranstalter sowie andere Unternehmen der Freizeitbranche.
  • Sportökonomen arbeiten vor allem in Unternehmen, die Sportprodukte oder sportbezogene Dienstleistungen anbieten, und beschäftigen sich dabei mit wirtschaftswissenschaftlichen Fragen.

Bürojobs im Kulturbereich: Diese Berufe stehen Ihnen offen

Auch beim Film und Fernsehen, am Theater und in der Konzertbranche gibt es viele Menschen, die hinter den Kulissen tätig sind.

Zu den typischen Berufsfeldern gehören:

  • Eventmanagement
  • Marketing und Öffentlichkeitsarbeit
  • Social Media Management
  • Künstlerisches Betriebsbüro
  • Buchhaltung und Controlling
  • HR-Management
  • Kaufmännische Leitung von Film- und Theaterproduktionen

Darüber hinaus können Kulturinteressierte auch als persönliche Assistenten von Schauspielern, Regisseuren oder Musikern tätig werden. In dieser Position übernehmen sie die Terminplanung, beantworten Presseanfragen und kümmern sich um weitere organisatorische Aufgaben.

Besonders breit aufgestellt sind Kulturmanager. Zu ihrem Aufgabengebiet gehört es unter anderem, Kulturveranstaltungen zu organisieren. Sie kümmern sich um die Budgetplanung, akquirieren Fördermittel und Sponsoren, erarbeiten Werbemittel, planen die Öffentlichkeitsarbeit, organisieren die notwendigen Veranstaltungsräume und buchen die Künstler, die zu den Events auftreten sollen.

Arbeiten sie in der Kulturverwaltung, stellen sie in enger Kooperation mit der lokalen Kulturszene Kulturprogramme zusammen. Einige Hochschulen bieten Kulturmanagement als eigenständigen Studiengang an. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, entsprechende Weiterbildungen zu absolvieren.

Arbeiten in Sport und Kultur: Wie bekommen Sie eine der begehrten Stellen?

Bürojobs im Sport- und Kulturbereich sind begehrt. Wie erhalten Sie eine Stelle in den attraktiven Branchen? Ein Hochschulabschluss im Event-, Kultur- oder Sportmanagement bietet eine gute Voraussetzung.

Insbesondere in der Kulturbranche sind auch Quereinsteiger aus anderen Wirtschaftszweigen willkommen. Wer einen Hintergrund als Steuerfachangestellter hat, kann sich zum Beispiel als Filmgeschäftsführer um die finanzielle Abwicklung der Produktionen kümmern.

Noch mehr als der Ausbildungsabschluss zählt die Praxiserfahrung. Wer einen Beruf in der Sport- oder Kulturbranche ergreifen möchte, sollte sich möglichst bereits während des Studiums um Aushilfsstellen bewerben und etwa als Set-Runner beim Film oder als Assistenz bei Sport-Events arbeiten.

Auf diese Weise sammeln Sie nicht nur wichtige Erfahrungen, sondern schließen auch erste Kontakte, die bei der späteren Jobsuche hilfreich sein können. Vitamin B ist zwar nicht alles, im Sport- und Kulturbereich aber ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Auch nach dem Studienabschluss startet man normalerweise mit Assistenzjobs. Gute Aufstiegschancen hat, wer Engagement und Kreativität beweist und sich zudem fähig zeigt, Probleme zu lösen. Darin unterscheiden sich die Jobs hinter den Kulissen der Sport- und Kulturwelt also nicht wesentlich von anderen Bürojobs.

Die positive Nachricht für alle, die sich auf die Suche nach Bürojobs in Sport und Kultur machen möchten: Gutes Personal ist gefragt. Insbesondere Film- und Fernsehproduktionen in Städten wie Berlin suchen häufig Mitarbeiter mit kaufmännischem Hintergrund.

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Denkfehler Finanzen

Nie mehr zu viel Geld ausgeben: 7 typische Finanz-Denkfehler vermeiden

Wenn es das Thema Finanzen geht, dann setzen wir gerne mal die rosarote Brille auf und rechnen uns viele Ausgaben schön. Wer langfristig sparen und nicht mehr zu viel Geld ausgeben möchte, der sollte einige der klassischen Denkfehler künftig gedanklich unbedingt streichen. Folgende 7 Rechnungen gehen nicht auf.

1. Die (falsche) Verhältnisrechnung

Wer würde schon 3.000 Euro für ein Kleidungsstück ausgeben? Auch für das Essen im Restaurant ist diese Summe deutlich zu hoch. Für die hochwertigen Armaturen bei der Einrichtung des neuen Badezimmers stellt dieser zusätzliche Betrag aber plötzlich kein Problem mehr – schließlich erscheinen die 3.000 Euro mit Blick auf die Gesamtkosten in Höhe von 40.000 Euro verschwindend gering.

Vor allem bei größeren Ausgaben passiert es schnell, dass wir viel zu viel Geld ausgeben. Wir neigen dazu, bei Zusatzausgaben eher auf das Verhältnis zur Gesamtsumme zu schauen und weniger darauf, wie hoch der Betrag tatsächlich ist.

Tipp: Behalten Sie immer die absolute Geldsumme im Blick. Auch bei größeren Investitionen darf der Rotstift gerne angelegt werden.

2. Die (falsche) Zeitrechnung

Wenn das Arbeitsleben rund 45 Jahre dauert, dann bleibt mit Anfang 20 und sogar Mitte 30 noch eine Menge Zeit, an die Altersvorsorge zu denken. Menschen, die mit diesem Gedanken durch ihr Berufsleben gehen, stehen am Ende mit nichts beziehungsweise sehr wenig Geld und Reserven da.

Tipp: Natürlich spricht nichts dagegen, auch im Hier und Jetzt zu leben. Wer allerdings in jungen Jahren Monat für Monat einen kleinen Betrag zur Seite legt, der kann auch im Rentenalter noch viele schöne Momente (mit etwas Geld auf der hohen Kante) genießen.

3. Die (falsche) Schnäppchenrechnung

Diese Erfahrung hat wahrscheinlich jeder schon einmal gemacht: Bei dem unglaublich guten Angebot zu einem sagenhaft günstigen Preis müssen wir einfach zuschlagen. Preiswerter wird man Möbelstück A, Lebensmittel B oder Dienstleistung C garantiert nie mehr bekommen …

Diese Annahme mag sogar stimmen. Die Rechnung, ein erstklassiges Schnäppchen geschlagen zu haben, geht jedoch nicht auf. Schließlich hätten wir das Produkt zum Normalpreis niemals gekauft. In dem Fall ist der Spareffekt gleich null. Im Gegensatz: Man hat sogar unnötig viel Geld ausgegeben.

Tipp: Überlegen Sie sich vor jedem Kauf gut, ob ein bestimmtes Produkt tatsächlich benötigt wird – selbst bei einem niedrigen Preis.

4. Die (falsche) Verknappungsrechnung

Dieser einfache Marketingtrick funktioniert bei den meisten Menschen: Aussagen wie „Nur noch wenige Plätze verfügbar“ oder „Jetzt kaufen und nur noch heute diesen attraktiven Preis sichern“, suggerieren eine Knappheit. Genau diese Illusion macht ein Produkt direkt viel attraktiver (schließlich scheint es ja begehrt zu sein) und weckt einen Kaufimpuls. Wer sich jetzt spontan und unter Zeitdruck für den Kauf entscheidet, bereut diesen am Ende häufig – denn in den wenigsten Fällen war er wirklich nötig.

Tipp: Führen Sie sich vor Augen, dass es sich ausschließlich um einen Verkaufstrick handelt und der Druck lediglich künstlich erzeugt wird.

5. Die (falsche) Sunk-Cost-Rechnung

Die sogenannten „versunkenen Kosten“ (Sunk Costs) sind besonders ärgerlich. Es handelt sich dabei um Ausgaben, die man im Nachhinein betrachtet umsonst getätigt hat und die man am liebsten rückgängig machen würde. Ein klassisches Beispiel hierfür ist die Autoreparatur: Vor ein paar Monaten hat man für seinen alten Wagen für TÜV und Rundum-Check die stolze Summe von 800 Euro bezahlt. Kurze Zeit später ist der Motor defekt und die Reparatur schlägt mit über 1.000 Euro zu Buche – dabei ist das Fahrzeug nur noch knapp 2.000 Euro wert. Aufgrund der bereits erfolgten hohen Leistung entscheiden sich viele Menschen jetzt lieber für die Reparatur und nicht für den Verkauf. Man trifft diese (sich höchstwahrscheinlich nicht lohnende) Entscheidung, da ansonsten das Gefühl entsteht, das Geld für die erste Reparatur umsonst ausgegeben zu haben.

Tipp: Bei jeder Investition wird neu entschieden. Es hat keinen Mehrwert, bereits ausgegebenem Geld hinterherzutrauern und in der Folge womöglich weitere Fehlentscheidungen zu treffen.

6. Die (falsche) Orientierungsrechnung

Der sogenannte Ankereffekt bezieht sich auf das Phänomen, dass wir uns unbewusst von zuvor gelesenen Zahlen und Daten bei einer Entscheidung beeinflussen lassen. Die sogenannte Ankerzahl kann, muss aber nicht unbedingt in Verbindung mit dem Preis oder den Kosten stehen. Ein Beispiel: Bei einer Spendenaktion steht: „Bereits 10 Euro helfen.“ Wir nehmen diesen Betrag als Orientierung und geben mit großer Wahrscheinlichkeit mehr, als wenn wir lesen würden: „Jeder Euro hilft.“

Ein weiteres Beispiel: Ein Händler macht ein übertrieben hohes Angebot für einen Tisch in Höhe von 5.000 Euro. Auch wenn das Möbelstück maximal ein Zehntel des Preises wert ist, nimmt man die hohe Summe dennoch als Anker und zahlt am Ende wahrscheinlich einen höheren Preis, als wenn es von Anfang an ein realistischeres Angebot gegeben hätte.

Tipp: Wem bewusst ist, dass es den Ankereffekt gibt, der lässt sich beim nächsten Mal weniger durch andere Zahlen in die Irre führen.

7. Die (falsche) Verschwendungsrechnung

Menschen, die in den Genuss eines plötzlichen Geldregens kommen, verfallen schnell der folgenden Annahme: Wer viel Geld hat, kann auch viel Geld ausgeben. Sie werden verschwenderisch und geben in kurzer Zeit größere Summen aus. Das Risiko ist dabei hoch, dass das Geld schneller weg ist, als man gucken kann.

Wir kennen den Effekt der falschen Verschwendung bereits im Kleinen: Wer mit 100 Euro shoppen geht, kommt mit diesem Betrag in der Regel aus. Nimmt man hingegen 500 Euro mit, wird das Geld auch ausgegeben – schließlich hat man ja im Hinterkopf, dass das Geld vorhanden ist.

Tipp: Geld ist in der Regel nicht unbegrenzt verfügbar. Wer ein gewisses Polster haben möchte, der kommt nicht darum herum, auch mal zu verzichten und zu sparen.

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Halo-Effekt

Der Halo-Effekt: Wenn der erste Eindruck trügerisch ist

Dass die Person mit dem maßgeschneiderten Anzug erfolgreich ist und der Brillenträger besonders intelligent, sind zwei typische Beispiele dafür, wie sehr wir uns vom ersten äußeren Eindruck täuschen lassen. Dieses Phänomen der verzerrten Wahrnehmung wird als Halo-Effekt bezeichnet – auch im Job fällen wir häufig viel zu schnell ein Urteil.

Was steckt hinter dem Phänomen des Halo-Effekts?

Der erste Eindruck ist bekanntlich der entscheidende. Innerhalb weniger Augenblicke bilden wir uns eine Meinung über eine andere Person. Da wir zu diesem Zeitpunkt noch keine weiteren Informationen über sie haben, nehmen wir halt das, was wir kriegen können – und was uns ins Auge fällt. Anhand von meist äußerlichen Merkmalen schließen wir unbewusst auf bestimmte Eigenschaften und kommen so zu einem vorschnellen Urteil.

Beim Halo-Effekt (deutsch: Heiligenschein) geht es dabei immer um positive Eigenschaften und Merkmale, die sinnbildlich wie ein Heiligenschein die gesamte Person überstrahlen. Das Pendant zum Halo-Effekt wird übrigens Horn-Effekt bezeichnet. Bei den „Teufelshörnern“ geht es genau andersherum um negative Merkmale, die Menschen in einem schlechten Licht dastehen lassen.

Bekannt wurde der Begriff des Halo-Effekts als sozial-psychologisches Phänomen durch den amerikanischen Verhaltensforscher Edward Lee Thorndike. Seine Erkenntnis basiert auf Beobachtungen während des Ersten Weltkriegs: Hier wurden attraktive Soldaten mit aufrechter Körperhaltung von den Offizieren deutlich besser bewertet und schneller in Führungspositionen gehoben.

Typische Heiligenschein-Beispiele im Job

Eine Rolle spielt der Halo-Effekt vor allem dann, wenn wir Menschen zum ersten Mal begegnen. Das passiert im beruflichen Alltag zum Beispiel in Vorstellungsgesprächen, bei Kundenterminen, bei Vorträgen und Präsentationen. Mit einem adretten Outfit, einem gewinnenden Lachen, einer angenehmen Stimme und einem einwandfreien Benehmen sammelt man automatisch Pluspunkte beim Gegenüber. Während bei Bewerbern zudem ein lückenloser Lebenslauf direkt einen guten Eindruck macht, sind es bei Vertrieblern zum Beispiel die ordentlich vorbereiteten Unterlagen.

Besonders „wirkungsvoll“ ist der Halo-Effekt bei Menschen, die wir als körperlich attraktiv wahrnehmen. Bei ihnen haben viele Menschen direkt den Eindruck, sie seien intelligent, sympathisch, erfolgreich und zufrieden.

Übrigens: Haben wir Menschen erst einmal in eine Schublade gesteckt, revidieren wir diese Einschätzung nicht so schnell wieder. So kann es passieren, dass attraktive Menschen schneller die Karriereleiter hochklettern oder bessere Beurteilungen von ihren Vorgesetzten erhalten als weniger gutaussehende Personen.

Nicht blenden lassen: den Halo-Effekt erkennen und vermeiden

Dass der erste Eindruck durchaus trügerisch sein kann, dürfte vielen Menschen bewusst sein. Und doch passiert es immer wieder, dass wir unser Urteil aufgrund von einzelnen, auf den ersten Blick markanten (meist physischen) Eigenheiten vorschnell fällen. Wer sich des Halo-Effekts bewusst ist, kann im gewissen Rahmen jedoch gegensteuern. Bei einer Bewerbung lesen sich Personaler beispielsweise bewusst zunächst die Unterlagen durch, ohne sich das Foto anzusehen. Hilfreich kann es auch sein, sich eine zweite oder dritte Meinung einzuholen. Abzuraten ist hierbei zudem von einer spontanen beziehungsweise vorschnellen Entscheidung. Andersherum können sich Bewerbende den Halo-Effekt natürlich zunutze machen – wer auf sein Erscheinungsbild Wert legt, hat den Job schon fast in der Tasche.

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Freiwilligendienst

Engagiert Pausen überbrücken – die Freiwilligendienste

Wer den Ernst des Lebens noch etwas warten lassen will, gerade in der beruflichen Findungsphase ist oder die Zeit vor dem Studium sinnvoll nutzen möchte, findet in einem Freiwilligendienst die perfekte Übergangslösung – und kann sich in verschiedenen Bereichen ehrenamtlich engagieren.

Freiwillig engagieren: Warum sollte ich das tun?

Natürlich spielt auch das gute Gefühl, etwas Gutes zu tun, häufig eine Rolle. Meist sind es aber mehrere weitere Beweggründe, die dazu beitragen, sich in einem bestimmten Bereich (fast ohne Bezahlung) zu engagieren. So bieten die Freiwilligendienste die gute Möglichkeit

  • erste berufliche Erfahrungen zu sammeln.
  • eine Lücke im Lebenslauf zu füllen.
  • Orientierung und Inspirationen zu erhalten, ob ein bestimmter Beruf der richtige ist.
  • die Wartezeit auf einen Studienplatz sinnvoll zu nutzen.
  • soziales Engagement als Soft Skill bei potenziellen Arbeitgebern vorzuweisen.
  • einfach mal etwas ganz anderes als zuvor zu machen.
  • eine Arbeitslosigkeit zu umgehen.
  • neue soziale Kompetenzen zu erhalten.
  • praktische Erfahrung zu sammeln.

Das Angebot: Jugend- und Bundesfreiwilligendienst

Anders als bei einem Ehrenamt in einem Verein oder bei einer Institution, das man nach Feierabend noch on top und nebenbei erledigt, sind die Freiwilligendienste mit einem Vollzeitjob vergleichbar. Man unterscheidet zwischen

  • dem Bundesfreiwilligendienst
  • den Jugendfreiwilligendiensten mit dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) & dem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ)

Während es das Freiwillige Soziale Jahr bereits seit mehreren Jahrzehnten gibt – es wurde im Jahr 1954 vom Diakonischen Werk eingeführt – ist der Bundesfreiwilligendienst eine relativ neue „Erfindung“: Er gilt als Ersatz für den Zivildienst, der viele Jahre eine Alternative zum verpflichtenden Wehrdienst war. Eingeführt wurde der Bundesfreiwilligendienst im Jahr 2011.

Beide Freiwilligendienste haben festgelegte und einheitliche Rahmenbedingungen, die sich nur unwesentlich voneinander unterscheiden. Das sind die wichtigsten Fakten und Voraussetzungen:

  • das Alter

Sich engagieren können alle Personen, die ihre allgemeine Schulpflicht erfüllt haben und mindestens 16 Jahre alt sind. Während beim Freiwilligen Sozialen / Ökologischen Jahr spätestens ab einem Alter von 27 Schluss ist, steht das Bundesfreiwilligenjahr für Männer und Frauen jeden Alters offen.

  • der Beginn und die Dauer

Die Freiwilligendienste beginnen meist jeweils zum 1. September. Nach Absprache kann ein Einstieg zu einem anderen Zeitpunkt möglich sein. Die übliche Dauer beträgt zwölf Monate. Je nach Bereich und Absprache sind auch kürzere und längere Dienste in einem zeitlichen Rahmen von sechs bis 18 Monaten möglich. In Ausnahmefällen dauert ein Freiwilligendienst zwei Jahre.

  • die Arbeitszeit

Als FSJler und Bundesfreiwilliger arbeitet man in der Regel Vollzeit und damit 38,5 Stunden pro Woche. Bei einem nachgewiesenen „berechtigten“ Interesse besteht alternativ auch die Möglichkeit, das freiwillige Jahr in Teilzeit mit 20 Stunden pro Woche zu absolvieren.

Die Möglichkeiten: Wie kann ich mich engagieren?

Habe ich Spaß daran, mit Kids zu spielen oder liegt mir eher die Arbeit mit Senioren? Vielleicht ist ja auch die Pflege von Tieren genau mein Ding? Oder interessiere ich mich eher für die Flora und Fauna im Wald? Unter Umständen ist auch der kulturelle Bereich das Richtige für mich? Wer auf der Suche nach einem Freiwilligendienst ist, hat die große Auswahl.

Ein Engagement ist dabei in folgenden Bereichen möglich:

  • in Sozialeinrichtungen: Dazu gehören Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser, Behinderteneinrichtungen, Einrichtungen der Geflüchtetenhilfe, Rettungsdienste oder Sozialdienste.
  • in Kinder- und Jugendeinrichtungen: Der Freiwilligendienst ist unter anderem in einer Kita, in der Schule und in der Jugendarbeit möglich.
  • im Umwelt- und Naturschutzbereich: Anlaufstellen sind zum Beispiel Forstämter, Naturparks sowie Umwelt- und Naturverbände.
  • im Bereich Sport: Einen Platz bieten zum Beispiel Sportvereine und Freizeiteinrichtungen an.
  • Kultureinrichtungen: Kulturell Interessierte finden Angebote in Museen, Galerien, Theatern oder Kulturvereinen.

Wer auf der Suche nach einem Platz ist, fragt bei der Wunscheinrichtung einfach mal nach und bewirbt sich dann. Eine Liste mit freien Plätzen für den Bundesfreiwilligendienst gibt es zudem unter www.bundesfreiwilligendienst.de/bundesfreiwilligendienst/platz-einsatzstellensuche.

Hinweis: Der Jugendfreiwilligendienst kann auch im Ausland als „Internationaler Jugendfreiwilligendienst“ (IJFD) absolviert werden. Während ihrer Arbeit im Ausland erhalten die jungen Menschen eine pädagogische Begleitung.

Freiwillig und wirklich umsonst? Das erhält man beim Freiwilligendienst

Mit einer „richtigen“ Entlohnung sollte man bei einem Freiwilligendienst nicht rechnen. Den Engagierten steht lediglich ein sogenanntes Taschengeld zur Verfügung. Dieses beträgt höchstens 453 Euro pro Monat (Stand 2024). Beim Internationalen Jugendfreiwilligendienst fällt die Entlohnung mit maximal 350 Euro etwas geringer aus. Dieser Betrag ist steuerfrei. Zusätzlich kann der Arbeitgeber bei Bedarf eine Unterkunft, die Verpflegung und/ oder Geldersatzleistungen zur Verfügung stellen.

Wer einen Freiwilligendienst absolviert, zahlt keine Beiträge für die Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung, genießt aber dennoch Versicherungsschutz: Die Kosten für die gesetzliche Sozialversicherung (auch inklusive einer Unfall- und Arbeitslosenversicherung) zahlt zu 100 Prozent der Träger beziehungsweise der Arbeitgeber. Die Zeit des Freiwilligenjahres wird auf die spätere Rente angerechnet. Übrigens: Der Kindergeldanspruch bleibt während der Freiwilligenzeit erhalten.

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Abschlüsse

Dr. mult. oder M.sc.? Die wichtigsten Titel und was sich dahinter verbirgt

Wer über viele Jahre fleißig gelernt hat und dabei auch noch recht erfolgreich war, wird am Ende des Studiums mit einem Abschluss belohnt – einige Studienabgänger tragen sogar einen Titel. Welche Abschlüsse zu welchen Titeln führen und was sich hinter den Abkürzungen verbirgt, verrät dieser Ratgeber.

Bachelor und Master – die internationalen Abschlüsse

Was früher an den deutschen Universitäten noch das Diplom oder der Magister war, ist heute fast vollständig von den international anerkannten Abschlüssen Bachelor und Master abgelöst worden. Konkret bedeutet das:

  • Bachelor: Diesen ersten Abschluss erhält man in der Regel nach sechs bis acht Semestern und einer bestandenen Abschlussarbeit. Der Bachelor ist Voraussetzung für das anschließende Master-Studium.
  • Master: Bei einem Master handelt es sich um ein Aufbaustudium, das an das erfolgreiche Bachelorstudium angehängt werden kann (aber nicht muss). Das Studium dauert zwischen zwei und vier Semestern. Mit einem erfolgreichen Abschluss ist der Weg zur Promotion geebnet.

Ist das Bachelor- und/oder das Masterstudium bestanden, dann dürfen Studierte auch berechtigt und offiziell genau diesen Titel als Anhängsel des eigenen Namens führen. In der Abkürzung ist es jeweils der Anfangsbuchstabe mit einem Punkt dahinter: M. / B.

Da es viele verschiedene Master- und Bachelorstudiengänge gibt, wird der Titel um die entsprechende Fachrichtung ergänzt. Dies sind einige Beispiele:

  • M. Sc.: Master of Science
  • M. A.: Master of Arts
  • M. Eng: Master of Engineering
  • LL. M.: Master of Law
  • M. Mus.: Master of Music

An den verschiedenen Hochschulen gibt es darüber hinaus weitere voneinander abweichende akademische Titel.

Staatsexamen: Abschluss im Sinne des Staates

In bestimmten Fächern erfolgt am Ende des Studiums eine einheitliche staatliche Prüfung. Diese wird auch als Staatsexamen bezeichnet. Üblich ist ein Staatsexamen in Bereichen, in denen der Staat besonders häufig der Arbeitgeber ist. Klassische Studiengänge für ein Staatsexamen sind Lehramt, Jura, Human- und Zahnmedizin.

Im Anschluss an das erste Staatsexamen folgt in der Regel ein praktischer Teil in Form eines Referendariats beziehungsweise Vorbereitungsjahrs, bevor die Absolventen dann das zweite Staatsexamen ablegen. Dieser Hochschulabschluss führt zu keinem eigenen akademischen Titel. Je nachdem, welcher Beruf im Anschluss ausgeübt wird, dürfen sich die Akademiker aber Rechtsanwalt, Richter, Lehrer oder Arzt nennen.

Promotion: die Berechtigung, den Doktor im Namen zu tragen

Nach einem erfolgreich abgeschlossenen Masterstudium oder Staatsexamen haben Studierte die Option, zu promovieren. Zu einer Promotion gehört immer eine umfangreiche Arbeit mit eigenen wissenschaftlichen Erkenntnissen, der Dissertation – besser bekannt als Doktorarbeit. Wie der Name bereits sagt, halten Promovierte nach dem erfolgreichen Bestehen dieser Doktorarbeit den akademischen Grad des Doktors in den Händen – oder besser gesagt: Sie führen ihn im Namen.

Üblich ist dabei die Bezeichnung beziehungsweise Abkürzung „Dr.“, die dem Namen vorangestellt wird. Wer möchte, hängt zudem die Fachrichtung dran. Das sieht dann unter anderem wie folgt aus:

  • Dr. med.: Doktor der Medizin
  • Dr. rer. nat.: Doktor der Naturwissenschaft
  • Dr. phil. :Doktor einer Geisteswissenschaft
  • Dr. oec.: Doktor der Wirtschafts- oder Verwaltungswissenschaften

Und hier noch ein paar besondere Extras:

  • Dr. h. c.: Person mit einer Ehrendoktorwürde
  • Dr. Dr.: Person mit zwei Doktortiteln
  • Dr. mult.: Person mit mindestens drei Doktortiteln
  • Dr. habil: ein Doktor, der habilitiert, aber noch keine Professur hat

Gewusst? Ein Professor oder kurz „Prof.“ ist kein akademischer Titel, sondern die Bezeichnung für einen habilitieren Doktor mit einer Professur. Es handelt sich daher um eine Amtsbezeichnung.

Muss der Titel immer mit? Tipps für den Umgang im Alltag

Muss ich den Arzt mit Doktor ansprechen? Und soll ich darauf bestehen, dass andere mich mit M.Sc. anschreiben? Und wie stelle ich mich selbst vor, wenn ich erfolgreich promoviert habe? Wir haben einige Tipps für den passenden Umgang mit den akademischen Titeln.

  • Grundsätzlich hat niemand ein Anrecht darauf, mit seinem Titel angesprochen oder angeschrieben zu werden.
  • Master und Bachelor stehen maximal auf Visitenkarten und dann, wenn es zum Anlass passt. In der gängigen schriftlichen oder mündlichen Ansprache ist die Erwähnung dieses Titels ansonsten unüblich.
  • Bei einem Doktor oder Professor sieht es dagegen anders aus. Vor allem im Schriftverkehr nimmt man den Titel gerne mit – bei mehreren Titeln reicht übrigens der höchste. In der direkten Ansprache ist die Doktor-Anrede hingegen nicht unbedingt notwendig.
  • Nicht zu vergessen: Zumindest bei den Doktoren und Professoren gibt es gendergerecht auch eine weibliche Variante. Die Doktorin und Professorin ist damit die Alternative zu der lange Zeit verbreiteten Variante Frau Doktor oder Frau Professor.

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Cheffing

Cheffing: Wenn die Führung ganz unten anfängt

Etwas Fingerspitzengefühl ist auf jeden Fall gefragt, wenn der Schuss beziehungsweise das Cheffing nicht nach hinten losgehen soll: Um die Situation am Arbeitsplatz insgesamt zu verbessern, kann es manchmal hilfreich sein, wenn Mitarbeitende ihre Vorgesetzten geschickt und subtil beeinflussen und die eigentliche Führung übernehmen.

Was bedeutet eigentlich Cheffing?

In der Struktur eines Unternehmens gibt es häufig eine klare Hierarchie: Die Weisungsbefugnisse laufen dabei über eine oder mehrere Ebenen von oben nach unten. Alle Mitarbeitenden haben einen Vorgesetzten, der Anweisungen erteilt und die Einhaltung der Aufgaben im Blick hat. Selbst bei flacheren Hierarchien gilt, wenn auch weniger drastisch, genau dieses Prinzip.

Aus dieser Ausgangslage heraus entsteht das Cheffing, das auch als Führung von unten bezeichnet wird. Die Mitarbeitenden versuchen hierbei genau andersherum, auf ihre Vorgesetzten auf eine subtile Art und Weise so einen Einfluss auszuüben, dass diese sich unbewusst für die von den rangniederen Angestellten bevorzugte Vorgehensweise entscheiden und Entscheidungen treffen, die letztlich zum Erreichen der Ziele dem gesamten Team zugutekommen.

Bei dem Begriff handelt es sich übrigens um ein Kunstwort, das nicht verwechselt werden sollte mit dem „Bossing“, bei dem der Chef seine Mitarbeitenden gezielt mobbt.

Kann das klappen? Die Voraussetzungen schaffen

Wenn man es genau nimmt, dann ist das Cheffing eine Form der Manipulation. Schließlich möchte man den Vorgesetzten in eine bestimmte Richtung lenken und beeinflusst ihn. Wichtig für das Verständnis der Vorgehensweise ist dabei jedoch, dass weniger der eigene Vorteil im Fokus steht und es auch nicht darum geht, dem Chef eins auszuwischen. Ziel des Cheffings ist es vielmehr, das große Ganze im Blick zu haben und insgesamt eine Verbesserung der Arbeitssituation herbeizuführen – umso besser, wenn man selbst unter dem Strich auch noch erfolgreicher arbeitet.

Damit das gelingt, ist wie eingangs erwähnt eine gute Portion Fingerspitzengefühl nötig: Denn kein Chef wird es gerne sehen, wenn seine Mitarbeitendem ihm den Rang ablaufen, ihn gar bevormunden. Wichtige Voraussetzung ist daher zunächst das Verständnis darüber, wie die vorgesetzte Person „tickt“, welche Charakterzüge sie hat, wo ihre Stärken und Schwächen liegen und welche Verhaltensmuster sie an den Tag legt.

Cheffing gekonnt umsetzen – so gelingt es

Wie und ob Cheffing klappt, steht immer in einem direkten Zusammenhang mit der Persönlichkeit der Führungskraft, seiner Position im Unternehmen und dem jeweiligen Aufgabenbereich. Zur Inspiration haben wir hier einige Tipps für den sensiblen und subtilen Umgang mit dem Chef:

  • Eine wichtige Regel des Cheffings ist es, der Führungskraft beizupflichten, wenn sie Vorschläge macht oder Aufgaben verteilt – und zwar auch dann, wenn Sie diese als unsinnig und überflüssig erachten. So bekommt der Chef nicht den Eindruck, dass seine Autorität untergraben wird. Nach dem Lob können in einem nächsten Schritt dann Alternativen oder Kompromisse ins Spiel kommen. Wer es geschickt anstellt, hat gute Chancen, dass diese umgesetzt werden.
  • Hat die vorgesetzte Person das Gefühl, dass Vorschläge von ihr selbst kommen, dann haben die Mitarbeitenden alles richtig gemacht. Formulierungen, wie „Ich verstehe Ihre Aussage so, dass Sie dies oder das vorschlagen, das gefällt mir sehr gut“, sind häufig zielführend. Wer es geschickt anstellt, der legt dem Vorgesetzten etwas Positives in den Mund, was er nie so formuliert hat. Alternativ ist es auch ein Satz wie, „Sie haben doch mal vorgeschlagen, dass wir das so oder so machen können. Darauf möchte ich jetzt gerne zurückkommen.“
  • Wem es an Kommunikation und Feedback fehlt, der fordert dies einfach ein – und zwar hartnäckig. Haben Sie das Projekt erfolgreich abgeschlossen, dann fragen Sie nach, wie es angekommen ist. Wie fand der Chef den Vorschlag im Meeting und welchen Mehrwert haben die Unterlagen, die Sie zusammengestellt haben. Auch bei der Frage nach einer Gehaltserhöhung bleiben Mitarbeitende dran. Wer regelmäßig nachfragt, hat die gute Chance, dass der Vorgesetzte irgendwann verinnerlicht, wie wichtig den Angestellten die Kommunikation ist, sodass er von selbst aktiv wird.
  • Nimmt es der Chef mit der Zeit nicht so genau, ist er regelmäßig unpünktlich und vergisst auch gerne mal Termine, dann können die Mitarbeitenden ihn daran erinnern – natürlich nicht nach dem Motto: „Vergessen Sie nicht wieder unseren wichtigen Termin mit dem Kunden“. Viel effektiver ist es, wenn sie wie folgt formulieren: „Findet der Termin mit dem Kunden morgen statt?“ Oder: „Dann sehen wir uns ja morgen früh zum Kundentermin.“ Die Angestellten sollten hier ein gutes Vorbild (und stets zuverlässig) sein.

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Ständige Erreichbarkeit

Ständige Erreichbarkeit – wenn die Arbeit zum 24/7-Job wird

Um sich im Job mit einer hohen Flexibilität, mit großem Engagement und mindestens genauso viel Arbeitseifer zu beweisen, antworten viele Angestellte auch lange nach Feierabend noch auf E-Mails oder gehen ans Telefon, wenn der Chef anruft. Die permanente Erreichbarkeit hat aber auch ihre Schattenseiten: Wir zeigen, warum der 24/7-Job nicht unbedingt der richtige ist.

Die rechtliche Seite: Wann muss ich erreichbar sein?

Diese Information dürfte wenig überraschen. Natürlich ist kein Arbeitnehmer dazu verpflichtet, permanent und ständig für das Unternehmen erreichbar zu sein. Nach Feierabend darf man berufliche Anrufe oder E-Mails daher getrost ignorieren, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Auch dann, wenn es keine festen Arbeitszeiten gibt, ist die Regelung eindeutig: Nach acht Stunden ist Schluss. Lediglich in Ausnahmefällen beträgt die Arbeitszeit auch mal zehn Stunden.

Darüber hinaus regelt das Arbeitszeitgesetz eine tägliche ununterbrochene Ruhezeit von mindestens elf Stunden, in der es definitiv keine berufliche Störung geben darf. Um Missverständnisse auch für Mitarbeitende im Homeoffice auszuschließen, haben sich diese an- und abzumelden. Mit der Erreichbarkeit hört es zudem immer dann auf, wenn sich Angestellte im Urlaub befinden oder wenn sie krank sind.

Lediglich bei einem betrieblichen Notfall ist eine Kontaktaufnahme im Urlaub rechtlich zulässig. Außerdem kann der Chef eine Erreichbarkeit bei den Urlaubstagen verlangen, die über den gesetzlich vorgeschriebenen Mindesturlaub hinausgehen. Ausnahmen gelten zudem bei einer vertraglich geregelten Rufbereitschaft oder im Bereitschaftsdienst. Auch bei Führungskräften mit einer hohen Verantwortungsposition im Unternehmen können abweichende Regelungen gelten.

Trotz klarer Regelungen: Warum man trotzdem erreichbar ist

Auch wenn die gesetzliche Seite eindeutig ist, machen nicht alle Arbeitgeber von ihrem guten Recht Gebrauch und genießen einfach entspannt ihren Feierabend. Meist ist es die moralische Verpflichtung, die dazu führt, dass wir kurz vor dem Schlafengehen noch schnell auf eine E-Mail antworten oder beim Restaurantbesuch ans Handy gehen. Die Angst, als wenig engagiert und faul zu gelten, ist bei vielen Angestellten hoch. Hinzu kommt der mögliche Konkurrenzdruck, es vielleicht schneller und besser erledigen zu können als die Kollegen. Im Rennen um die Beförderung möchte man schließlich die Nase vorn haben.

Auch die Neugierde ist ein Beweggrund für die Erreichbarkeit außerhalb der regulären Arbeitszeit: Schließlich haben viele das Smartphone heute ständig bei sich. Dementsprechend haben wir jederzeit einen Blick auf eingehende E-Mails, Nachrichten, WhatsApp und Anrufe. Privates und Berufliches vermischen sich da schnell. Und wenn man bereits gesehen hat, dass eine E-Mail des Kollegen angekommen ist, ist die Versuchung groß, diese zu öffnen – schließlich möchte man ja wissen, was „um diese Zeit“ noch so dringend ist.

Die Konsequenzen, wenn der Kopf ständig bei der Arbeit ist

Wer ausnahmsweise abends mal einen Anruf annimmt oder alle zwei, drei Monate nach Feierabend eine schnelle Antwort ins Handy tippt, trägt mit großer Wahrscheinlichkeit keine größere Belastung davon. Anders sieht es aus, wenn man in ständiger (Alarm-)Bereitschaft steht und immer das Gefühl hat, gleich angerufen zu werden oder eine Hiobsbotschaft zu erhalten.

Die Konsequenzen liegen auf der Hand: Gedanklich bleibt man 24/7 bei der Arbeit. Es fällt schwer, abzuschalten und den Kopf freizubekommen. Das Stresslevel ist dauerhaft hoch. Es verwundert wenig, dass die eigene Gesundheit unter diesem Zustand leidet. Neben körperlichen Reaktionen, wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Abgeschlagenheit, kommen auch psychische Belastungen hinzu. Dauerstress kann unter anderem auch zu einem Burn-out führen.

Wer den Gedanken fortführt, stellt fest, dass dies auch Konsequenzen für den Arbeitgeber haben kann: Denn gesundheitlich angeschlagene Mitarbeiter können (während der Arbeitszeit) nicht 100 Prozent ihrer Leistung erbringen und fallen womöglich sogar komplett aus.

Gar nicht so einfach: Die Nicht-Erreichbarkeit üben

Auch wenn es so einfach klingt, dürfte es den wenigsten Menschen leichtfallen, von heute auf morgen plötzlich nicht mehr erreichbar zu sein. Die „Versuchung“ durch die permanent verfügbaren digitalen Verlockungen ist schließlich groß. Hier ein paar Tipps, die dennoch helfen können:

  • Sofern vorhanden, schaltet man das Arbeitshandy abends bewusst aus. Auch der Laptop oder PC wird zum Feierabend regelmäßig heruntergefahren, auch wenn man im Homeoffice arbeitet.
  • Etwas schwieriger wird es beim privaten Handy: Im Grunde hat der E-Mail-Account des Arbeitgebers darauf nichts zu suchen. Ist er doch eingerichtet, dann schalten Angestellte die Synchronisierung ab den Abendstunden einfach aus.
  • Bei WhatsApp-Nachrichten wird es noch herausfordernder, sie zu ignorieren. Hier kann es bereits hilfreich sein, Benachrichtigungen auf stumm zu schalten. Auch wenn es zunächst ungewohnt ist, liest man sie zudem erst am nächsten Arbeitstag.
  • Sprechen Sie mit Ihren Kollegen und mit den Vorgesetzten und zeigen Sie ihnen in freundlichen Worten ihre Grenzen auf. Es ist legitim, offen zu kommunizieren, dass Sie ab einer bestimmten Zeit nicht mehr angerufen und angeschrieben werden möchten.
  • Wer sonst die Hände nicht vom Handy lassen kann, verbannt es zumindest aus dem Bett und aus dem Schlafzimmer – Sie werden sehen, wie viel entspannter Sie schlafen.
  • Legen Sie mindestens einen handyfreien Abend in der Woche ein. Die absolute Sicherheit, dass es keine Störung gibt, kann (mit etwas Gewöhnung) sehr entspannend sein. Wer auf den Geschmack gekommen ist, lässt das Smartphone dann vielleicht sogar noch häufiger aus.

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Entschuldigung

Mehr als nur ein Sorry – eine Entschuldigung an Kunden richtig formulieren

Bitte entschuldigen Sie die Unannehmlichkeiten. Wir bitten um Ihr Verständnis – wer ohnehin schon verärgert ist, den dürften Sätze wie diese nur noch mehr in Rage bringen. Um sich bei Kunden für Fehler zu entschuldigen, reicht ein einfaches Sorry nicht immer aus. Diese Tipps helfen, ein gelungenes Entschuldigungsschreiben zu formulieren und die Wogen wieder zu glätten.

Die Ausgangslage: Jetzt ist eine Entschuldigung angebracht

Wenn die falsche Ware ausgeliefert wurde oder diese zu spät ankommt, wenn Anfragen gar nicht erst beantwortet werden oder es nur eine patzige Rückmeldung vom Kundenservice gibt, wenn Dienstleistungen nicht wie vereinbart erbracht werden, dann sind all dies Gründe, bei denen eine Entschuldigung angebracht ist.

Um einen Kunden zu halten und schlechte Bewertungen zu vermeiden, führt kein Weg an entschuldigenden Worten vorbei. Damit sich die „Geschädigten“ ernst genommen und wertgeschätzt fühlen, ist ein 08/15-Standardschreiben nicht der richtige Weg. Vielmehr sind ehrliche Worte mit einer guten Portion Selbstflexion jetzt die beste Idee für eine langfristige und vertrauensvolle Zusammenarbeit und Kundenbeziehung.

Ein dickes Sorry in passende Worte fassen – so gelingt es

Eine gute Entschuldigung in einer Mail enthält immer einige Kernaussagen wie folgt:

Eine aufrichtige Entschuldigung

Kurz und knapp: Bringen Sie deutlich auf den Punkt, dass der Fehler beziehungsweise das Versehen bei Ihnen liegt und der Kunde nichts falsch gemacht hat.

Beispiel: Es tut uns sehr leid, dass Sie die Ware zu spät erhalten haben. Wir verstehen, wie wichtig ein pünktlicher Liefereingang für Sie ist. Dass es dieses Mal nicht geklappt hat, dafür entschuldigen wir uns.

Eine Erklärung ohne Rechtfertigung

Um transparent zu bleiben, verdient der Kunde eine Erklärung, warum etwas schiefgelaufen ist. Gar nicht gut kommt es jedoch an, wenn man sich in Ausreden flüchtet oder die Schuld auf andere schiebt. Ehrlichkeit siegt jetzt garantiert.

Beispiel: Wir haben uns den Vorgang nochmal genau angeschaut und müssen zugeben, dass der Fehler auf unserer Seite liegt. Aufgrund eines Kommunikationsfehlers wurde die Bestellung leider erst verzögert in Auftrag gegeben. Das entspricht nicht unserem Standard und unseren eigenen Ansprüchen – und sollte natürlich nicht passieren.

Eine Aussicht für eine Lösung

Natürlich sollte der Kunde nun mit der Situation nicht allein gelassen werden. Ein Signal, dass man an einer Lösung arbeitet beziehungsweise diese bereits parat hat, gehört ebenfalls in das Schreiben.

Beispiel: Ihre Bestellung behandeln wir nun mit absoluter Priorität. Dafür haben wir uns bereits mit dem Lieferanten in Verbindung gesetzt und auf die Wichtigkeit einer pünktlichen Lieferung hingewiesen. Spätestens in zwei Tagen sollte die Ware bei Ihnen eintreffen. Sollte das nicht ausreichen, können wir Ihnen als Alternative Produkt xy anbieten.

Eine Wiedergutmachung

Je nach Umfang des Fehlers ist auch eine Wiedergutmachung ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Das Entgegenkommen sollte allerdings in einem angemessenen Verhältnis stehen.

Beispiel: Als kleines Zeichen dafür, wie sehr wir diesen Fehler bedauern, bieten wir Ihnen einen Rabatt für Ihre nächste Bestellung in Höhe von 10 Prozent an.

Ein runder Abschluss

Die Entschuldigung endet am besten mit einem positiven Ausblick. Betonen Sie bestenfalls nochmal, wie wichtig die gute Kundenbeziehung ist.

Beispiel: Wir arbeiten daran, dass Probleme wie diese künftig gar nicht mehr erst entstehen. Bitte haben Sie dieses Mal etwas Nachsicht mit uns.

Und noch mehr Input: hilfreiche Tipps für eine Entschuldigung, die ankommt

Damit die Entschuldigung wirklich beim Kunden ankommt (und das nicht nur im wahrsten Wortsinn) und er sie auch annehmen kann, sind folgende Tipps und Vorgehensweisen sinnvoll.

  • Um treffend zu formulieren, versetzt man sich einmal in die Lage des Kunden.
  • Standard-Antworten sind jetzt fehl am Platz.
  • Eine Reaktion erfolgt zeitnah und nicht erst Tage später.
  • Die in Aussicht gestellte Lösung muss realistisch sein.
  • Ein „Aber“ hat in dem Schreiben nichts verloren.
  • Formulieren Sie nicht nur Versprechen, wie „Wir arbeiten daran, dass dies künftig nicht mehr passiert“, sondern halten Sie sich auch tatsächlich daran.
  • Perfekt ist es, wenn zusätzlich zur schriftlichen sogar noch eine mündliche Entschuldigung erfolgt.
  • Liegt der Fehler eindeutig bei der schreibenden Person, dann darf gerne in der Ich-Perspektive formuliert werden.

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Zeiterfassungssystem

Zeiterfassungssysteme für Unternehmen

Arbeitszeiterfassung ist in Deutschland Pflicht. Die elektronische Zeiterfassung bietet gegenüber den altbekannten Stundenzetteln wesentliche Vorteile für Mitarbeitende, Führungskräfte und die Personalabteilung.

Hier erfahren Sie, welche Anforderungen diese Systeme erfüllen müssen und was Sie bei der Auswahl beachten sollten.

Die Pflicht zur Arbeitszeiterfassung

Bereits im Jahr 2019 hatte der Europäische Gerichtshof (EuGH) in einem Grundsatzurteil die flächendeckende Arbeitszeiterfassung in der gesamten EU gefordert. In einem Beschluss vom 13. September 2022 stellte das Bundesarbeitsgericht (BAG) fest, dass auch Unternehmen in Deutschland die gesamte Arbeitszeit ihrer Beschäftigten aufzeichnen müssen (Az. 1 ABR 22/21).

Für Unternehmen bedeutet das BAG-Urteil eine große Umstellung. Bis zum Urteilsspruch verpflichtete sie das Arbeitszeitgesetz nämlich nur dazu, die über die vertraglich geregelte Arbeitszeit hinaus geleistete Mehrarbeit zu dokumentieren (§ 16 Abs. 2 ArbZG). Wie eine Studie von CLBO Groß & Cie aus dem Jahr 2019 zeigt, führte die Hälfte der befragten deutschen Unternehmen zu diesem Zeitpunkt überhaupt keine Arbeitszeiterfassung für ihre Mitarbeitenden durch.

Nach dem BAG-Urteil müssen Arbeitgeber ein System einführen, mit dem die von den Arbeitnehmern geleistete Arbeitszeit aufgezeichnet werden kann. Noch gibt es keine Vorgaben, in welcher Form diese Dokumentation zu erfolgen hat.

Ein Gesetzesentwurf des Bundesarbeitsministeriums von April 2023 sieht allerdings vor, dass Beginn, Ende und Dauer der Arbeitszeit am selben Tag elektronisch erfasst werden müssen. Die Verantwortung für die korrekte Aufzeichnung liegt beim Arbeitgeber. Beschäftigte sollen außerdem das Recht erhalten, die aufgezeichneten Stunden einzusehen.

Zeit sparen mit elektronischer Arbeitszeiterfassung

Die elektronische Zeiterfassung bringt viele Vorteile mit sich. Sie reduziert den Arbeitsaufwand für die Personalabteilung, ist weniger fehleranfällig als die handschriftliche Aufzeichnung und lässt sich dank cloudbasierter digitaler Systeme auch von Mitarbeitenden im Homeoffice nutzen.

Basis für die elektronische Zeiterfassung bildet meist ein Terminal, das sich auf dem Tisch aufstellen lässt oder an der Wand befestigt wird. Beschäftigte melden sich per RIFD-Chipkarte oder per Token auf dem Schlüsselanhänger am Terminal an und ab – ähnlich der guten alten Stempelkarte. Einige Terminals funktionieren auch mit Fingerabdruck oder Gesichtserkennung.

Elektronische Zeiterfassungssysteme: Worauf gilt es bei der Auswahl zu achten?

Bei der Auswahl ist zunächst darauf zu achten, dass die elektronischen Zeiterfassungssysteme die Vorgaben des EuGH erfüllen. Demnach müssen die Systeme …

  • verlässlich,
  • objektiv und
  • zugänglich sein.

Alle Zeiterfassungssysteme sollten zudem datenschutzkonform arbeiten. Das bedeutet, dass sie die Bestimmungen der Datenschutzgrundverordnung (DGSVO) erfüllen. Darüber hinaus sollten sich Unternehmen fragen, welche konkreten Ziele sie mit der Zeiterfassung verfolgen.

Dabei lassen sich drei verschiedene Ausbaustufen unterscheiden:

  • Stufe 1: Das System erfüllt alle arbeitsrechtlichen Anforderungen.
  • Stufe 2: Das System erlaubt es, die Mitarbeiterabrechnung an die erfasste Arbeitszeit zu koppeln.
  • Stufe 3: Mit dem System lassen sich die erfassten Arbeitszeiten direkt beim Kunden abrechnen.

Welche Anforderungen ein elektronisches Zeiterfassungssystem erfüllen muss, richtet sich außerdem nach der Größe des Unternehmens.

Zeiterfassungssysteme für kleine Betriebe

In sehr kleinen Betrieben mit einer Handvoll Mitarbeitenden lässt sich die Zeiterfassung meist noch auf manuellem Wege bewerkstelligen. In Unternehmen mit bis zu 15 Beschäftigten lohnt sich aber bereits die Einführung einer elektronischen Zeiterfassung. Gefragt sind Systeme, die ebenso kostengünstig wie zuverlässig sind.

Die grundsätzlichen Anforderungen:

  • Die Systeme müssen sämtliche Arbeits- und Pausenzeiten erfassen.
  • Um Krankheits- und Urlaubstage von Arbeitstagen zu unterscheiden, müssen sich mit den Systemen Abwesenheiten verwalten lassen.

Vorteilhaft ist es, wenn die Systeme die erfassten Daten direkt an den Steuerberater weitergeben können.

Arbeiten alle Beschäftigten im Büro, können kleine Unternehmen auf cloudbasierte Zeiterfassungssysteme verzichten. Sind Mitarbeitende auch von unterwegs aus oder im Homeoffice tätig, sollte der Betrieb dagegen in Online-Systeme investieren, welche die ortsunabhängige Zeiterfassung ermöglichen.

Zeiterfassungssysteme für mittelständische Unternehmen

Elektronische Zeiterfassungssysteme für mittelständische Unternehmen müssen mehr als nur die Basis-Anforderungen erfüllen. Es empfehlen sich cloudbasierte Systeme zur zeit- und ortsunabhängigen Zeiterfassung. Je nach System und Anbieter stehen dafür verschiedene kostenlose und kostenpflichtige Abo-Pläne zur Verfügung.

Um das passende System zu finden, sollten Unternehmen genau prüfen, welche Funktionen sie benötigen, für wie viele Mitarbeiter sich die Abo-Pläne eignen und wie viele Manager die Zeiterfassung verwalten können.

Typische Funktionen umfassen:

  • Basisfunktionen wie Echtzeitkontrolle der Arbeitszeit, Überstundenmanagement und Arbeitszeitberichte
  • Datenspeicherung für mehrere Monate
  • Erstellung von Dienstplänen
  • Projektmanagement-Funktionen

Zeiterfassungssysteme für große Unternehmen

Elektronische Zeiterfassungssysteme für große Unternehmen weisen dieselben Basisfunktionen auf wie Systeme für kleine und mittelständische Unternehmen – allerdings skaliert auf mehrere Tausend Beschäftige.

Von Vorteil sind cloudbasierte Systeme mit umfangreichen Planungs- und Berichtsmöglichkeiten.

Nützliche Zusatzfunktionen für große Unternehmen sind beispielsweise:

  • Ermittlung von Kernarbeitszeiten
  • Arbeitszeitplanung für verschiedene Abteilungen
  • Notfall-Alarm für Unterbesetzung

Im Idealfall lassen sich die Cloud-Abo-Pläne für eine unbegrenzte Anzahl an Mitarbeitern nutzen und von unbegrenzt vielen Managern verwalten.

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Online-Meetings effizient gestalten

Online-Meetings effizient gestalten – 8 Tipps

Das Online-Meeting dauert mal wieder länger als geplant. Die Gesprächspartner verzetteln sich in Details, der Feierabend rückt immer weiter nach hinten und die eigentliche Arbeit bleibt liegen. Videocalls und Online-Meetings bieten zwar zahlreiche Vorteile, verlaufen sie nicht effizient, führen sie allerdings zu Frust und Ärger bei den Teilnehmenden.

Wir haben 8 Tipps zusammengestellt, mit denen Sie Ihre Online-Meetings produktiver gestalten.

Typische Herausforderungen bei Videocalls

In der Hochphase der Corona-Pandemie, als die Belegschaft nicht mehr zusammen im Büro sitzen konnte, haben sich Besprechungen in den digitalen Raum verlagert. Videocalls und Online-Meetings bieten unbestreitbare Vorteile: Sie lassen sich ortsunabhängig durchführen, über Landesgrenzen und Zeitzonen hinweg. Sie sparen Kosten für Dienstreisen und Meetingräume. Da lange Anreisen entfallen, schonen sie zudem die Ressourcen.

Online-Meetings gehen aber auch mit einigen Herausforderungen einher. Die räumliche Trennung der Teilnehmenden führt zu mehr Distanz. In virtuellen Meetings sind die Teilnehmenden zudem schneller versucht, die Rolle eines Beobachters einzunehmen, statt sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen.

Darüber hinaus ist die Aufmerksamkeitsspanne am Bildschirm kürzer als bei Meetings von Angesicht zu Angesicht. Das führt dazu, dass sich Teilnehmende leichter ablenken lassen. Das gilt insbesondere, wenn sie vom Homeoffice aus teilnehmen, wo eventuell Kinder, Partner oder Haustiere das Meetings stören können.

Eine weitere Herausforderung ist die Technik. Kennen sich einige Teilnehmende nicht mit den Funktionen der gewählten Plattform aus oder funktionieren plötzlich Kamera und Mikro nicht, zieht das Online-Meetings ebenfalls in die Länge.

Online-Meetings produktiver gestalten: 8 Tipps

Möchten Sie möglichst effektive Online-Meetings durchführen, beachten Sie die folgenden Tipps:

1. Das richtige Tool fürs Online-Meeting wählen

Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Plattformen, die Videokonferenzen und Online-Meetings ermöglichen. Zoom, Microsoft Teams, Google Meet und GoToMeetings sind nur einige Beispiele. Beachten Sie bei der Auswahl der Tools, dass diese alle Funktionen bieten, die Sie während des Meetings benötigen. Bevorzugen Sie Plattformen, die sich möglichst niedrigschwellig nutzen lassen, also keine lange Einarbeitung erfordern. Prüfen Sie auch die Datenschutzbestimmungen und die generelle Sicherheit der Plattform.

2. Ziele definieren

Legen Sie im Voraus fest, welches Ziel das Meeting eigentlichen erreichen soll. Möchten Sie die Teilnehmenden über ein bestimmtes Thema informieren, sollen Sie ein Brainstorming zum aktuellen Projekt durchführen oder suchen Sie nach einer Lösung für ein konkretes Problem? Das Ziel des Meetings teilen Sie dem Team bereits in der Einladung mit. So ist jeder informiert und kann sich auf die Diskussion vorbereiten.

3. Agenda planen

Durch eine Agende geben Sie dem Online-Meeting Struktur. Sie dient als roter Faden für die Diskussion und wird den Teilnehmenden ebenfalls mit der Einladung zugeschickt. Folgende Punkte sollten enthalten sein:

  • Wer nimmt teil?
  • Wann und wo findet die Besprechung statt?
  • Welche Punkte werden in welcher Reihenfolge besprochen?
  • Wie viel Zeit ist für jeden Punkt und für das gesamte Meeting eingeplant?

4. Regeln festlegen

Ein effizientes Meeting benötigt Regeln, an die sich alle Teilnehmenden halten. Wichtige Regeln umfassen:

  • Alle Teilnehmenden finden sich pünktlich zum Meeting ein.
  • Die Teilnehmenden prüfen im Voraus, ob ihre technische Ausstattung (Internet, Kamera und Headset) funktioniert.
  • Die Teilnehmenden sorgen für eine ruhige Umgebung.
  • Die Teilnehmenden fassen ihre Gesprächsbeiträge kurz.
  • Man lässt andere Teilnehmende ausreden.
  • Die Teilnehmenden fokussieren sich aufs Meeting und erledigen nebenher keine anderen Arbeiten.
  • Alle beachten die vorgegebene Agenda und den Zeitplan.
  • Kommt ein Teilnehmer vom Thema ab, wird eingegriffen.

5. Rollen verteilen

Ein Teilnehmer übernimmt im Meeting die Rolle des Gesprächsführers. Für gewöhnlich fällt dies an die Person, die das Meeting angesetzt hat. Damit sich die Teilnehmenden aktiv beteiligen, empfiehlt es sich ihnen im Vorfeld ebenfalls gewisse Rollen zuzuweisen. So können geeignete Personen zum Beispiel für einen Unterpunkt die gesprächsführende Position einnehmen. Das sorgt für Abwechslung und erhöht das Engagement.

6. Regelmäßige Pausen einlegen

Dauert das Meeting länger als eine Stunde, sollten Sie Pausen einplanen. Da im Online-Meeting die Konzentration schneller nachlässt als in persönlichen Meetings, empfehlen sich mehrere kurze Pausen in geringeren Abständen. So können Sie zum Beispiel alle 30 Minuten eine 5-Minuten-Pause einlegen. Nehmen Sie die Pausenzeiten in die Agenda auf und teilen Sie sie den anderen mit. Zugleich sollten Sie ausreichend Puffer einplanen, um auch spontane Pausen einlegen zu können, wenn den Teilnehmenden die Luft ausgeht.

7. Interaktive Elemente einbauen

Bei längeren Meetings lässt sich mit interaktiven Elementen die Stimmung lockern und die Konzentration steigern. Umfragen oder ein Quiz fordern die Teilnehmenden zum aktiven Engagement auf.

8. Protokoll führen

Genau wie beim persönlichen Meeting sollten auch die Kerninformationen und Zielvereinbarungen eines Online-Meetings in einem Protokoll festgehalten werden. Das Protokoll geht den Teilnehmenden nach dem Meeting schriftlich zu. Auf diese Weise lassen sich Missverständnisse vermeiden.

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Job-Identität

Job und Identität: Überidentifikation vermeiden

Sich mit seinem Job zu identifizieren, ist zunächst einmal positiv. Wer seinen Beruf als einen Teil seiner selbst sieht, findet in der Arbeit Sinn, geht motivierter zu Werk und erbringt für gewöhnlich bessere Leistungen. Eine zu starke Identifikation mit dem Beruf kann sich allerdings negativ auf die Gesundheit auswirken.

Welche Folgen die Überidentifikation haben kann und wie Sie diese vermeiden, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Identität und Identifikation kurz erklärt

Der Begriff Identität geht auf das lateinische „idem“ (eben der, derselbe) zurück und bezeichnet in der Psychologie das „Selbst“, die erlebte innere Einheit einer Person. Der Begriff der Identifikation verknüpft das Selbst mit dem Verb „facere“, was so viel wie „machen“ bedeutet. Sich mit einer anderen Person oder einer Sache zu identifizieren bedeutet also, sich zu eben dieser Person oder Sache zu machen, das eigene Selbst mit ihr gleichzusetzen.

Die Psychologie unterscheidet verschiedene Formen der Identifikation:

  • Primäre Identifikation: die in der frühen Kindheit stattfindende Identifikation mit den wichtigsten Bezugspersonen, i.d.R. den Eltern.
  • Soziale Identifikation: Identifikation mit einer sozialen Gruppe oder Kategorie, zum Beispiel mit einem Geschlecht, einer Religion oder einer Nationalität. Auch die Identifikation mit einem Berufsstand fällt in diesen Bereich.
  • Kulturelle Identifikation: Identifikation mit einer bestimmten Kultur oder Gesellschaft, ihren Normen, Wertvorstellungen und Traditionen.
  • Identifikation mit Vorbildern: bezieht sich auf die Identifikation mit berühmten Persönlichkeiten oder fiktiven Figuren, die ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Persönlichkeitsentwicklung spielen kann.

Identifikation mit dem Job: Grundsätzlich wünschenswert

Grundsätzlich ist es für Unternehmen wünschenswert, dass sich Mitarbeitende mit ihrem Job identifizieren. Der Kerngedanke dahinter: Eine starke Identifikation steigert die Motivation. Begreifen die Beschäftigten ihre Arbeit als einen Teil ihrer selbst und gehen eine emotionale Bindung zu ihrem Arbeitgeber ein, erbringen sie bessere Leistungen. Sie sind einsatzbereiter, zeigen mehr Eigeninitiative, optimieren Prozesse und pflegen Kundenbeziehungen.

Studien bestätigen den positiven Einfluss der Identifikation mit dem Job auf die Motivation. Weitere Untersuchungen zeigen, dass auch ein positiver Zusammenhang zwischen der Identifikation mit dem Beruf und verschiedenen Gesundheitsindikatoren besteht.

Wer sich mit seinem Beruf und seinem Unternehmen identifiziert, fühlt sich demnach seltener gestresst, ist weniger krank und seltener von Burn-out betroffen. Die Ursache: Mitarbeitender mit starker Unternehmensidentifikation nehmen stressige Situationen als weniger belastend wahr und fühlen sich besser unterstützt.

Überidentifikation mit dem Beruf kann gefährlich werden

Wird die Identifikation mit dem Job zu stark, können die positiven Auswirkungen allerdings ins Negative kippen. Davor warnt zum Beispiel die US-amerikanische Arbeitsökonomin Samantha Conroy von der Colorado States University. In ihren Studien findet sie Hinweise, dass eine zu starke Identifikation mit dem Unternehmen schädlich bis gefährlich sein kann.

Conroys Erkenntnisse: Sehen Mitarbeitende ihr Unternehmen zu positiv, seien sie in dessen eingefahrenen Strukturen gefangen und versuchen nicht mehr, Arbeitsabläufe zu verbessern. Innovatives und kritisches Denken gingen auf diese Weise verloren. Überidentifikation führt laut Conroy weiterhin dazu, dass sich die Beschäftigten nur schwer auf Veränderungen einstellen können. Auf Dauer kann das die Firma lähmen.

Eine Studie der Goethe-Universität Frankfurt in Zusammenarbeit mit der Groß & Cie. GmbH stellt außerdem einen Zusammenhang zwischen einer sehr starken Identifikation mit dem Job und Arbeitssucht fest. Überidentifikation hat zur Folge, dass Beschäftigte länger arbeiten und auch in ihrer Freizeit entweder ständig an den Job denken oder sogar durchgängig für ihren Arbeitgeber erreichbar sind. Sie können nicht mehr abschalten und arbeiten schließlich bis zum Burn-out.

So schützen Sie sich vor Überidentifikation mit dem Job

Vor Überidentifikation mit dem Job und einer damit in Verbindung stehenden Selbstausbeutung können Sie sich schützen. Eine der wichtigsten Maßnahmen lautet, sich persönliche Ziele zu setzen, die nichts mit Ihrem Beruf zu tun haben.

Überlegen Sie, was Sie außerhalb Ihrer Karriere im Leben erreichen möchten. Dazu gehören sowohl langfristige Ziele wie eine erfüllte Partnerschaft als auch kurzfristige Tagesziele wie „Ich möchte heute meine Kochkünste verbessern“ oder „Ich möchte einen ruhigen Abend mit der Familie verbringen“. Mithilfe dieser Zielsetzungen schaffen Sie die nötige Distanz zum Job und geben sich Raum, Ihre eigenen Stärken zu entfalten.

Weiterhin sollten Sie im Alltag auf einen Wechsel von Spannung und Entspannung achten. Legen Sie Zeiträume fest, in denen Sie ganz bewusst abschalten – und zwar wörtlich: Zu gewissen Zeiten bleiben Computer und Smartphone zumindest für den Arbeitgeber aus.

Ein verantwortungsvolles Management sollte Sie bei diesen Bemühungen unterstützen. Denn auch dem Unternehmen bringt es keine Vorteile, wenn Beschäftigte bis zum Burn-out arbeiten. Führungskräfte sollten als gute Vorbilder vorangehen und selbst auf ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Beruf und Privatleben achten. Gute Vorgesetzte erwarten von ihren Mitarbeitenden keine ständige Verfügbarkeit, sind aber auch selbst nicht ständig erreichbar, sondern setzen sich gezielte Auszeiten.

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Putzen Arbeitsplatz

Frühjahrsputz am Arbeitsplatz: Darf der Chef anweisen, das Büro aufzuräumen?

Auf dem Schreibtisch türmen sich die Aktenberge, on top liegt die dicke Staubschicht. Der Fußboden zeigt deutliche Spuren der letzten Mahlzeiten, die Pflanzen lassen müde die Köpfe hängen und klare Sicht nach draußen ist bei den dreckigen Fensterscheiben Fehlanzeige. Spätestens jetzt ist es Zeit für den Frühjahrsputz im Büro. Doch wer ist eigentlich zuständig?

Die rechtliche Seite: Hier ist der Chef gefragt

Büroangestellte sind in der Regel keine Reinigungskräfte und als solche auch nicht eingestellt. Dementsprechend gehört es auch nicht zu ihren Pflichten, ihr Büro im Unternehmen zu reinigen. Denn wenn es um das Staubsaugen, Putzen, Mülleimer leeren und Staubwischen geht, dann greift die sogenannte Fürsorgepflicht des Arbeitgebers.

Diese Fürsorgepflicht beinhaltet, den Arbeitsplatz zum Schutz und zur Erhaltung der Gesundheit der Angestellten sicher zu gestalten und sauber zu halten. Dazu gehört die Bereitstellung von intakten Büromöbeln, einer ausreichenden Beleuchtung und Belüftung sowie einer angemessenen Raumtemperatur. Auch die Reinigung des Büros fällt in diese Kategorie. Für diese Aufgabe beauftragen viele Unternehmen eine Reinigungsfirma.

Anders sieht es natürlich aus, wenn die Arbeitsplatz-Reinigung explizit im Arbeitsvertrag als Aufgabe aufgeführt ist – das dürfte aber definitiv die Ausnahme sein. Im Homeoffice versteht es sich dagegen von selbst, dass der Mitarbeiter selbst für Ordnung und Sauberkeit in den eigenen vier Wänden sorgen.

Schreibtisch aufräumen: Jetzt muss der Mitarbeiter ran

Die Tatsache, dass das Büro regelmäßig gereinigt wird, sollten Angestellte jedoch keineswegs als Freifahrtschein verstehen, einfach die Sau rauszulassen und den Arbeitsplatz im Chaos versinken zu lassen. Denn tatsächlich sind sie für den von ihnen verursachten Dreck und Müll selbst verantwortlich. Wer beispielsweise die Papp-Kaffeebecher überall auf dem Schreibtisch verteilt, steht in der Verpflichtung, diese zu entsorgen. Und auch um die Aktenberge auf dem Boden und dem Schreibtisch hat sich der Mitarbeiter selbst zu kümmern.

Vor allem dann, wenn das Büro mehr und mehr vermüllt und in keinem ansehnlichen Zustand mehr ist, kann der Vorgesetzte sogar von seinem Direktionsrecht Gebrauch machen und den chaotischen Mitarbeiter zum Aufräumen verpflichten. Anderenfalls droht eine Abmahnung, wenn nicht gar eine Kündigung.

Gut zu wissen: Das Aufräumen des Schreibtisches gehört zur Arbeitszeit und wird natürlich auch vergütet.

Was dem einen gefällt …

Im Hinblick auf die Ordnung am Arbeitsplatz spielt auch immer das individuelle Empfinden eine Rolle. Denn was für die einen das reine Chaos ist, fällt bei den anderen noch unter die Kategorie strukturierte Ordnung. Nicht ganz eindeutig ist es, wenn Mitarbeitende sich selbst häuslich einrichten und beispielsweise Fotos aufstellen, Deko-Elemente platzieren und ihre eigenen Pflanzen mit ins Büro bringen. Hier kollidiert das Haus- und Weisungsrecht des Arbeitgebers mit dem Persönlichkeitsrecht des Angestellten. Dementsprechend gibt es keine eindeutige Antwort auf die Frage, was erlaubt ist und was nicht. Das persönliche Gespräch und konstruktive Absprachen sollten hierbei immer an erster Stelle stehen, um möglichst einen goldenen Mittelweg zu finden, wenn es um die Ordnung am Arbeitsplatz geht.

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Jugendarbeit

Früher Karrierestart – diese Regeln gelten für Jugendliche im Job

Wer bereits nach der 10. Klasse eine berufliche Ausbildung beginnt, startet früh – und minderjährig – ins Arbeitsleben. Aber auch zur Aufbesserung des Taschengelds machen viele Jugendliche unter 18 Jahren erste Erfahrungen in der Arbeitswelt. Um sie vor übermäßigen Belastungen und Überforderungen zu schützen, gelten für die jungen Erwachsenen besondere Regeln.

Die rechtliche Grundlage: das Jugendarbeitsschutzgesetz

Der Jugendarbeitsschutz ist ein Gesetz, das genau wie das Kündigungsschutz- und Datenschutzgesetz unter die Rubrik Arbeitsrecht fällt. Das „Gesetz zum Schutz der arbeitenden Jugend“ (JArbSchG) zielt dabei darauf ab, minderjährigen Personen besonderen Schutz in der Erwachsenen-Arbeitswelt zu bieten. Dementsprechend sind es vor allem vorbeugende Maßnahmen, die das Gesetz enthält. Dazu gehören Vorgaben zur Arbeitszeit, zur Art und zum Umfang der Arbeit, zu den Pflichten des Arbeitgebers sowie zur gesundheitlichen Betreuung.

Jugendliche & Kinder: wen das Gesetz schützt

Grundsätzlich gilt der Schutz des Gesetzes für alle Personen, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie sich in der Ausbildung befinden, ob sie im festen Angestelltenverhältnis beschäftigt sind oder ob es sich um einen Ferienjob handelt.

Als Jugendliche gelten gemäß Gesetz Personen zwischen dem 15. und 18. Lebensjahr. Für alle Jüngeren greift der Kinderarbeitsschutz. Wer noch keine 15 Jahre alt ist, darf keiner regulären Beschäftigung nachgehen. Ferienjobs bis zu 4 Wochen im Jahr sind erst erlaubt, wenn man mindestens 15 Jahre alt ist.

Jetzt wird es konkret: Diese Regelungen gelten

Die Arbeitszeiten

Wenn es um die Arbeitszeiten geht, dann sind die Vorgaben für Jugendliche streng wie folgt geregelt:

  • Die 40-Stunden-Woche darf nicht überschritten werden.
  • Der Arbeitstag darf nicht länger als acht Stunden dauern. Ausnahmen: Überstunden von bis zu einer halben Stunde sind zulässig, wenn sie am Ende der Woche „abgebummelt“ werden. Außerdem ist es in der Landwirtschaft während der Ernte erlaubt, dass über 16-Jährige bis zu neun Stunden täglich arbeiten.
  • Die Arbeitswoche beträgt maximal 5 Tage.
  • Am Samstag haben Jugendliche genauso arbeitsfrei wie an Sonn- und Feiertagen. Ausnahme: In bestimmten Branchen (zum Beispiel im Krankenhaus oder in der Gastronomie) ist auch Sonn- und Feiertagsarbeit zulässig. In der daran anschließenden Woche besteht dann ein Anspruch auf einen freien Tag.
  • Die Arbeitszeit liegt zwischen 6 und 20 Uhr. Geringe Abweichungen sind in einigen Bereichen (zum Beispiel im Bäckerhandwerk, in der Gastronomie und in der Landwirtschaft) zulässig.

Die Freizeit / der Urlaub / die Freistellung

  • Nach spätestens 4,5 Stunden Arbeit ist eine Pause von 30 Minuten einzulegen.
  • Wer mehr als sechs Stunden arbeitet, hat das Recht auf Minimum 60 Minuten Auszeit. Jede Pause dauert mindestens 15 Minuten.
  • Die Dauer des Jahresurlaubs hängt vom Alter ab: 15-Jährige dürfen sich mindestens 30 Tage freinehmen und 16-Jährige 27 Tage. Wer 17 Jahre alt ist, darf 25 Tage urlauben.
  • Für die Zeit in der Berufsschule werden die jungen Erwachsenen von der Arbeit freigestellt. Hat der Schultag mehr als fünf Unterrichtsstunden, besteht keine Verpflichtung mehr, nachmittags in den Betrieb zu kommen. Die Zeit soll vielmehr für die Nachbereitung des Unterrichts genutzt werden.
  • Für die Abschlussprüfungen und den Tag vor der Prüfung erhält ein Auszubildender ebenfalls frei.
  • Die Zeiten in der Berufsschule und für die Prüfungen gelten als Arbeitszeit.

Die Art der Arbeit

  • Die Arbeit darf nicht gefährlich sein: So ist es nicht erlaubt, dass die jungen Menschen besonderer Hitze, Kälte, Nässe oder Lärm ausgesetzt sind. Auch dürfen sie nicht in Berührung mit gefährlichen Emissionen, Strahlen oder Stoffen kommen.
  • Der Job darf die eigene Leistungsfähigkeit nicht überschreiten.
  • Akkordarbeit ist verboten.
  • Der Arbeitgeber ist verpflichtet, sich einen Nachweis über den Gesundheitszustand des jungen Beschäftigten vorlegen zu lassen.

Für Recht und Ordnung: Bei Jugendlichen wird genau hingeschaut

Damit alles seine Ordnung hat, gibt es mehrere Organe, die genau hinschauen, dass das Gesetz auch eingehalten wird. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass es der Arbeitgeber an der einen oder anderen Stelle vielleicht nicht so genau nimmt. An erster Stelle ist die zuständige Aufsichtsbehörde verantwortlich. Aber natürlich sind auch die Berufsschullehrer, die Eltern und die Kollegen in der Pflicht, einen besonderen Blick auf die jungen Beschäftigten zu werfen – und bei Nichteinhaltung der Vorgaben direkt das Gespräch mit den Vorgesetzten zu suchen.

Wer sich nicht an die Regelungen hält, kann übrigens als Ordnungswidrigkeit mit einer Geldbuße rechnen. In schweren Fällen werden Verstöße sogar als Straftat verfolgt.

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Blind Signing

Blind Signing – wenn der Arbeitsvertrag vorschnell unterschrieben wird

Das Stellenangebot liest sich so gut, dass die Bewerbung schnell verfasst ist. Die Einladung zum Gespräch lässt nicht lange auf sich warten, die Zusage ist nur noch eine Formalität genauso wie die Unterschrift auf dem Arbeitsvertrag. Erst zu spät stellt man fest, dass dies eine Fehlentscheidung war. Das Phänomen, voreilig eine Stelle anzunehmen, wird als Blind Signing bezeichnet.

Blinde Unterschrift: Woher kommt der Begriff?

Mit „blindem Unterschreiben“ lässt sich das Kunstwort bezeichnen, das von Karrierecoach Dr. Bernd Slaghuis geprägt wurde. Er bezieht sich damit auf das Phänomen, dass immer mehr Menschen vorschnell und unüberlegt (wie blind) einen Arbeitsvertrag unterschreiben, ohne sich vorab ausführlich über den neuen Arbeitgeber und die Jobinhalte zu informieren. Gründe dafür sieht Slaghuis in einer zunehmenden Wechselbereitschaft, der Unzufriedenheit mit dem aktuellen Job und der Hoffnung, bessere berufliche Chancen am neuen Arbeitsplatz zu bekommen.

Blind Signing „funktioniert“ übrigens auch andersherum: Denn sind Arbeitnehmer verzweifelt auf der Suche nach Personal, dann besteht die Gefahr, dass sie bei der Auswahl gar nicht mehr so genau hinschauen und dem erstbesten Kandidaten direkt einen Arbeitsvertrag anbieten.

Wie läuft Blind Signing ab?

Meist sind es mehrere Faktoren, die Blind Signing begünstigen: Während die Babyboomer-Generation noch gerne ihr gesamtes Berufsleben bei einem Arbeitgeber blieb, ist es für die Generation Z ganz normal, möglichst viele berufliche Stationen im Lebenslauf zu präsentieren. Spätestens nach einigen Jahren muss etwas Neues her. Die Hemmschwelle für den Jobwechsel ist deutlich geringer, als sie es noch vor einigen Jahren war.

Eine Rolle spielen zudem die immer schlankeren Recruiting-Prozesse: Die Bewerbungsunterlagen müssen längst nicht mehr hübsch anzusehen in einer Mappe per Post geschickt werden. Eine Online-Bewerbung landet deutlich schneller und unkomplizierter im Postfach der HR-Abteilung. Teilweise verlangen die Personaler heute nicht mal mehr ein Anschreiben. Um den Prozess zu beschleunigen, finden die Vorstellungsgespräche auch gerne telefonisch oder als Online-Meeting statt. Probetage und vertiefende Gespräche sind gar nicht erst vorgesehen.

Ist dann am Ende die Angst groß, dass auf der einen Seite ein anderer Bewerber den Job erhält und auf der anderen Seite sich der Bewerber für einen anderen Job entscheidet, kann dies zu einer vorschnellen Entscheidung führen: Beide Parteien setzen ohne Bedenkzeit und ohne sich wirklich sicher zu sein, ihre Unterschrift unter einen Vertrag.

Unterschrieben und nun? Die möglichen Folgen

Mit etwas Glück haben Sie tatsächlich Glück und die neue Stelle ist genau die richtige. Wahrscheinlicher ist jedoch genau das Gegenteil: Sie treten mit falschen Erwartungen den Job an und werden enttäuscht. Frust und Unzufriedenheit sind mögliche Folgen. Manchmal schafft man nicht einmal die Probezeit. Um möglichst schnell einen besseren Job zu finden, geht die Suche wieder von vorne los. Im schlimmsten Fall entscheidet man sich aus Angst vor Lücken im Lebenslauf wieder viel zu schnell.

Blind Signing vermeiden – und den Traumjob finden

Damit es mit dem Traumjob (auch langfristig) klappt, gilt es, auch bei Zeitdruck nichts zu überstürzen. Dabei sind folgende Tipps hilfreich:

  • Informieren Sie sich vorab über das Unternehmen (als Arbeitgeber) und über die Stelle.
  • Im Vorstellungsgespräch sollten die Inhalte des Jobs und die künftigen Aufgaben klar beschrieben werden. Kritische Nachfragen sind aus Bewerbersicht jetzt durchaus erlaubt.
  • Wer nach dem Gespräch noch Fragezeichen im Kopf hat, fragt auf jeden Fall telefonisch oder per Mail nach.
  • Falls der potenzielle Arbeitgeber es nicht von selbst anbietet, dann schlägt der Interessent selbst vor, einen Tag zur Probe zu arbeiten. Auf diesem Weg erhält er bereits einen guten ersten Eindruck über die Arbeitsabläufe und das Betriebsklima. Die zeitliche Investition zahlt sich am Ende aus.
  • Wer nicht überzeugt ist, der darf ein Angebot auch ablehnen – und nimmt notfalls lieber eine Lücke im Lebenslauf in Kauf.
  • Auch wenn das Unternehmen zeitlich Druck macht, weil es womöglich noch einen weiteren „heißen“ Kandidaten gibt, lassen Sie sich nicht zu einer Unterschrift drängen. Ein seriöser Arbeitgeber lässt Ihnen (im angemessenen Rahmen) genau die Zeit, die Sie brauchen.
  • Wer unsicher ist, sollte sich immer vor Augen führen, dass dies definitiv nicht das letzte Angebot ist und mit Sicherheit noch andere, vielleicht sogar bessere Chancen warten.

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Fake Work

Fake Work – wenn die Arbeit zur reinen Zeitverschwendung wird

Der seitenweise Bericht, den eigentlich keiner liest, das Meeting, das mal wieder ergebnislos endet und die Akte, die mehrmals geöffnet wird, nur um sie wieder zu schließen – viele Aufgaben, die auf den ersten Blick scheinbar produktiv sind, erweisen sich auf den zweiten als reine Zeitverschwendung. Arbeit ohne erkennbaren Mehrwert bezeichnet man auch als Fake Work.

Fake Work: Was steckt hinter dem Begriff?

Mit Scheinarbeit lässt sich der Begriff treffend übersetzen. Fake Work stellt dabei das genaue Gegenteil von Real Work, sprich der echten und „richtigen“ Arbeit dar. Es bedeutet aber nicht, dass sich Angestellte bewusst vor der Arbeit drücken. Entscheidend ist für die Definition daher nicht, wie beschäftigt man war, sondern wie produktiv sich die Beschäftigung erweist. Bietet das Ergebnis (trotz intensiver Arbeit) unter dem Strich keinen wirklichen Nutzen und tendiert die Effektivität gen Null, dann spricht man von Fake Work. Geprägt wurde der Begriff von den Unternehmern Brent D. Peterson und Gaylan W. Nielson, die ein Buch zu dem Thema veröffentlicht haben.

Typische Beispiele: Wie äußert sich Fake Work?

Im Business-Alltag gibt eine Menge möglicher Szenarien, den ganzen Tag zu arbeiten, am Ende aber nichts geschafft zu haben. Dies sind einige Beispiele für Fake Work:

  • E-Mails werden im Überfluss von A nach B (und wieder retour) geschickt. Die wenigsten Inhalte sind jedoch wirklich relevant und zielführend. Viele eigene Kommentare könnte man sich auch häufig sparen. Und auch das Lesen unzähliger Mails, bei denen man unnötigerweise im CC oder BCC steht, kostet unter dem Strich lediglich Zeit.
  • Der Jour fixe, das Teammeeting, die Führungskräfterunde und der formelle Austausch – in vielen Unternehmen treffen sich die Menschen gerne und regelmäßig. Zwar gibt es immer gute Gründe für die unterschiedlichsten Zusammenkünfte, nicht selten haben diese jedoch keine klare Agenda und Zielsetzungen und bleiben damit ergebnislos.
  • Protokolle führen, Berichte schreiben und Dokumente ausfüllen sind immer dann unproduktive Aufgaben, wenn das Ergebnis am Ende keiner liest, keine weitere Beachtung erhält und die Unterlagen lediglich im Aktenordner landen.
  • Ist der Plan wirklich richtig? Muss doch nochmal etwas verbessert werden? Und sollen wir das Projekt überhaupt angehen? Eine konstruktive Diskussion über Ideen und Entscheidungen ist grundsätzlich sinnvoll. Artet diese aber in scheinbar endlose Gespräche und Debatten aus, dann dürfte auch dieses Verhalten ein Beispiel für Fake Work sein – genauso übrigens wie bürokratische Vorgänge und Genehmigungsverfahren, die sich endlos in die Länge ziehen.
  • Unter die Rubrik Fake Work fällt auch die unverhältnismäßig lange und intensive Beschäftigung mit Aufgaben. Wer sich beispielsweise während der Erstellung eines Konzepts immer wieder in Kleinigkeiten verliert und bei der Recherche vom Hölzchen aufs Stöckchen kommt, der investiert eine Menge Zeit umsonst. Auch das ständige Wechseln von einer Aufgabe zu einer anderen vergeudet unter dem Strich unnötige Energie.
  • Vorgesetzte, die ihren Mitarbeitern nicht genug vertrauen und sie deshalb ständig kontrollieren und überwachen, könnten ihre Arbeitszeit ebenfalls sinnvoller nutzen.

Die Folgen: So wirkt sich die Zeitverschwendung aus

Dass Fake Work nicht unbedingt gewollt ist, dürfte nicht weiter verwundern. Gründe dafür gibt es einige: Dabei kostet die ineffektive Arbeit eine Menge Zeit und in der Folge natürlich Geld. Schließlich wird die Arbeitskraft bezahlt, ohne dass sie einen Beitrag am Unternehmenserfolg und -umsatz leistet. Fake Work betrifft aber nicht immer nur einen Mitarbeiter, sondern ganze Abläufe in Betrieben, sodass der finanzielle Verlust nicht nur ein Gehalt betrifft, sondern viel größere Dimensionen annehmen kann.

Nicht zu unterschätzen ist die persönliche Demotivation der Mitarbeitenden: Wer ständig unnütze Aufgaben erledigt und an ergebnislosen Meetings teilnimmt, ist irgendwann so frustriert, dass er gar keinen Spaß mehr an seiner Arbeit hat. Die möglichen Folgen: Die Person fällt aufgrund von Krankheit oder sogar einer Kündigung aus.

Effektiver arbeiten: Was kann man gegen Fake Work tun?

Um Fake Work zu vermeiden, geht es häufig nicht ohne ein grundsätzliches Umdenken in der Arbeitskultur. Dafür sind an erster Stelle das Unternehmen beziehungsweise die Führungskräfte gefragt. Dies sind einige Maßnahmen für produktiveres Arbeiten:

  • Mitarbeitende erhalten einen definierten Aufgabenbereich mit klaren Zielen und Vorgaben. Es wird zudem offen kommuniziert, welchen Sinn und Zweck bestimmte Aufgaben haben.
  • Es gibt klare Zeitvorgaben für die Erledigung der Aufgaben. Der Vorgesetzte überprüft, ob diese erledigt wurden und spricht (wenn es angebracht ist) seinen Dank und sein Lob aus.
  • Die Angestellten erhalten bei Bedarf Schulungen zum Thema Zeitmanagement.
  • Meetings werden möglichst kurz angesetzt und fokussieren sich auf die wichtigsten Themen. Eine Tagesordnung sorgt für Struktur. In einem Protokoll hält man die Ergebnisse und Ziele fest. Es versteht sich von selbst, dass Sie im Blick behalten, ob diese erreicht beziehungsweise erfüllt werden.
  • Die Rollen und Verantwortlichkeiten sind klar definiert, sodass sich Missverständnisse oder Doppelarbeit vermeiden lassen. Eine gute Führungskraft erkennt zudem die Fähigkeiten ihrer Mitarbeitenden: Während bei dem einen das Delegieren die richtige Strategie ist, arbeitet der andere besser mit klaren Vorgaben und Ansagen.
  • Regelmäßiges Feedback der Angestellten, aber auch der Vorgesetzten trägt zu einem konstruktiven Miteinander bei, das Fake Work gar nicht erst entstehen lässt.

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Bewerbung nach Absage

Nach Absage: Lohnt sich eine zweite Bewerbung?

Ein Nein muss nicht unbedingt das endgültige Aus bedeuten – das gilt zumindest für die Jobsuche. Denn eine Absage nach einer Bewerbung bedeutet nicht zwangsläufig, dass es keine Chance mehr auf eine Anstellung gibt. Unter bestimmten Voraussetzungen kann ein zweiter Versuch zum gewünschten Erfolg führen.

Nochmal bewerben? Die Ausgangssituation

Autsch – zwar ist es im Bewerbungsprozess ganz normal, dass man auch mal eine Absage kassiert, dennoch „schmerzt“ sie im ersten Moment meist schon sehr. Denn wer liest es schon gerne, dass eine andere Person besser geeignet war oder man mit den eigenen Qualifikationen nicht optimal zum Anforderungsprofil passt. Wer sich aus Wut, Frust oder nach dem Motto „Jetzt erst recht“ gleich noch ein zweites Mal für den gleichen Job bewirbt, sollte nicht damit rechnen, dass er jetzt besser ankommt. Schließlich wird das Unternehmen seine Gründe gehabt haben, warum es sich nicht für die eigene Person entschieden hat. Aber: Es gibt Szenarien und Möglichkeiten, dass sich das Blatt doch noch wendet.

Wie stehen meine Chancen? Die verschiedenen Szenarien

Ob ein zweiter Anlauf zum gewünschten Ergebnis – sprich einer Einstellung – führt, hängt neben den persönlichen Qualifikationen und Kompetenzen auch immer von der Ausgangssituation ab. Folgende Szenarien gibt es:

  • Die Stelle bleibt noch ausgeschrieben

Ganz ehrlich: Die Chancen stehen jetzt nicht unbedingt gut. Die Wahrscheinlichkeit ist sogar hoch, dass die Stelle bereits besetzt und die Anzeige einfach noch nicht deaktiviert wurde. Aber selbst, wenn bislang kein geeigneter Kandidat gefunden wurde, sind Sie zum jeweiligen Zeitpunkt wahrscheinlich auch nicht der richtige – sonst hätten Sie schließlich eine Zusage bekommen.

  • Die Stelle wird nochmal ausgeschrieben

Wird die Stelle nach einer gewissen Zeit ein weiteres Mal ausgeschrieben, haben Bewerber bereits deutlich bessere Karten. Vor allem dann, wenn bereits etwas Zeit vergangen ist, spricht nichts dagegen, sich mit einer erneuten Bewerbung nochmal in Erinnerung zu rufen. Vielleicht wurde die Stelle zwischenzeitlich besetzt, aber der neue Mitarbeitende hat sich während der Probezeit als nicht geeignet herausgestellt? Unter Umständen haben sich auch die Anforderungen an den Job geändert.

  • Eine andere Stelle wird ausgeschrieben

Nach dem Motto „Neues Spiel, neues Glück“ sind die Erfolgsaussichten grundsätzlich gut, bei einem Unternehmen angenommen zu werden, wenn es sich um eine ganz andere Stelle handelt. Und wenn der Bewerber die relevanten Qualifikationen mitbringt, bringt ihm die erste Bewerbung sogar Pluspunkte ein: Schließlich ist er bereits bekannt und beweist auf diese Weise, dass er ein tatsächliches Interesse hat, in dem Unternehmen arbeiten zu wollen.

Tipps, damit der zweite Anlauf gelingt

Beim zweiten Mal wird alles besser? Damit Sie bei der nächsten Bewerbung etwas mehr Glück haben, ist es wenig zielführend, die bestehende Bewerbung einfach nochmal loszuschicken. Dies sind einige Tipps, wie es besser geht:

  • die Gründe für die Absage kennen

Hilfreich ist es natürlich, wenn bekannt ist, warum einem der Job das erste Mal durch die Lappen gegangen ist. War es lediglich ein Bewerber, der in einem Kopf-an-Kopf-Rennen gewonnen hat, waren es fehlende Qualifikationen oder stimmte vielleicht einfach die Chemie nicht? Aus Angst, sich angreifbar zu machen, werden Unternehmen jedoch ungern konkret, wenn sie Absagen verteilen. Eine Antwort gibt es aber häufig auf die Frage, worauf man bei der nächsten Bewerbung achten oder was man im nächsten Vorstellungsgespräch anders machen könnte. Und: Auch eine gute Portion Selbstreflexion ist jetzt unbedingt hilfreich, um es beim zweiten Mal besser zu machen.

  • die Bewerbung überarbeiten

Lediglich das Datum in der Bewerbung zu ändern, ist ein absolutes No-Go. Es führt kein Weg daran vorbei, Anschreiben und Lebenslauf zu aktualisieren. Meist ist seit der ersten Bewerbung bereits eine gewisse Zeit vergangen und die Rahmenbedingungen haben sich verändert. Wer sich beispielsweise weiter- oder fortgebildet hat, sollte dies in der neuen Bewerbung unbedingt erwähnen. Darüber hinaus passt der Interessent seine Bewerbung aber auch ohne veränderte Rahmenbedingungen an. Formulieren Sie daher komplett neu und achten Sie auch darauf, die wichtigen Schlüsselqualifikationen unterzubringen. Und nicht vergessen: Die Tatsache, dass man sich bereits beworben hat, darf inklusive der Motivation für den erneuten Anlauf gerne erwähnt werden.

  • auf das Vorstellungsgespräch vorbereiten

Ist die erste Hürde bewältigt und steht ein erneutes Vorstellungsgespräch an, dann gilt es, aus den Fehlern zu lernen. Bewerber lassen die Fragen nochmal Revue passieren und überlegen, worauf die Personaler Wert gelegt haben. Wichtig ist natürlich auch die passende Antwort auf die Frage, warum man es ein zweites Mal probiert.

Soll ich es wirklich wagen?

Sich ein zweites Mal bei einem Unternehmen zu bewerben, obwohl man zuvor eine Absage kassiert hat, erfordert immer etwas Mut. Das Risiko ist schließlich vorhanden, dass man erneut nicht genommen wird. Das kratzt am Selbstwertgefühl und sorgt für Frust. Nicht zuletzt wurde umsonst Zeit, Arbeit und Mühe investiert.

Es ist daher empfehlenswert, die individuellen Chancen gut abzuwägen. Was sagt das eigene Bauchgefühl? Können Sie im Vergleich zur ersten Bewerbung mit neuen Argumenten überzeugen? Haben sich die persönlichen Voraussetzungen geändert und/oder konnte man an den Kritikpunkten, die zu der Absage geführt haben, arbeiten? Nicht zuletzt fragen sich Bewerber jetzt auch, ob der Job den Aufwand wirklich wert ist. Wer sich sicher ist, dass er es trotz der schwierigen Voraussetzungen dennoch versuchen will, kann es tatsächlich schaffen – nicht zuletzt deshalb, da sich Hartnäckigkeit auszahlt.

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Work-Life-Integration

Work-Life-Integration: So lassen sich Arbeit und Freizeit verbinden

Die Work-Life-Balance hat eine starke Konkurrenz. Gegen sie tritt eine andere, verwandte Wortkreation an, die genau auf das Gegenteil abzielt. Anstatt das Berufs- vom Privatleben streng zu trennen, werden die beiden Lebensbereiche bei der Work-Life-Integration miteinander verbunden. Dieses Konzept entspricht den immer flexibleren Arbeitsmodellen, hat aber auch seine Tücken.

Work-Life-Integration versus Work-Life-Balance: Das sind die Unterschiede

Der wesentliche Unterschied der zwei Konzepte ergibt sich bereits aus den jeweiligen Wortbedeutungen:

  • Balance: Die beiden streng voneinander getrennten Bereiche Arbeit und Freizeit sind sowohl im Hinblick auf die Qualität als auch die Quantität ausgeglichen – es besteht ein Gleichgewicht.
  • Integration: Arbeit und Leben sind nicht länger zwei voneinander getrennte Bereiche. Dabei gibt nicht nur einzelne Berührungspunkte, sondern sie gehen vielmehr fließend ineinander über.

In einer Zeit, in der Homeoffice, Remote Work, Digitalisierung und andere flexible Arbeitsmodelle längst die Arbeitswelt erobert haben, wirkt die strikte „Arbeit-Leben-Trennung“ fast schon etwas veraltet. Denn wer die Möglichkeit hat, überall und zu jeder Zeit flexibel zu arbeiten, dürfte Probleme bekommen, immer klare Grenzen zu ziehen. Anstatt etwas erreichen zu wollen, was gar nicht umsetzbar ist, geht es bei der Work-Life-Integration vielmehr darum, das Beste aus beiden Bereichen harmonisch zu einer Einheit zusammenzufügen, und Familie und Beruf miteinander zu vereinen.

Gut zu wissen:Auch der Begriff Work-Life-Blending beschreibt einen verschwimmenden Übergang zwischen Arbeit und Alltag. Im Gegensatz zur Work-Life-Integration sind hierbei aufgrund fehlender klarer Rahmenbedingungen die Übergänge eher unklar und nicht definiert.

So sieht die Integration in der Realität aus

Wie die Grenzen zwischen Beruf und Privat gelungen ineinandergreifen können, veranschaulichen folgende Beispiele:

  • Die Arbeit startet erst nach dem Arztbesuch mit dem Kind und das entgegen der eigentlichen Planung im Homeoffice.
  • Die Mittagspause wird ausgedehnt, um eine Sporteinheit im Gym einzulegen.
  • Dank des frühen Feierabends genießt man die Sonne am Nachmittag im Park oder auf der Terrasse und holt die versäumte Zeit einfach in den Abendstunden nach.
  • Am Samstagnachmittag ist es endlich mal ruhig und man hat entspannt Zeit, um an einem Konzept für das große Projekt zu arbeiten.
  • Der Kunde aus den USA ist aufgrund der Zeitverschiebung nur abends erreichbar. Das Telefonat wird daher auf die Zeit nach dem Abendessen vertagt.
  • Während des Urlaubs bleibt der Angestellte weiterhin auf dem Handy erreichbar.
  • Für den 80. Geburtstag einer nahen Verwandten oder auch für den Kindergeburtstag nimmt man sich nicht extra einen halben Tag Urlaub. Stattdessen wird die verpasste Zeit einfach am Abend oder am Wochenende nachgeholt.
  • Für das private Telefonat gibt es im Büro während der Arbeitszeit – und ohne schlechtes Gewissen – eine gute Gelegenheit.

Das sind die Vorteile des Konzepts

Ein großer Pluspunkt der Work-Life-Integration ist die hohe Flexibilität. Es heißt nicht mehr länger, das eine ODER das andere zu tun, sondern vielmehr ist beides möglich. Man kann den Ansprüchen im Job gerecht werden und sogar Karriere machen, gleichzeitig aber auch der Familie und der Freizeit einen hohen Stellenwert zuschreiben.

Die Work-Life-Integration fördert zudem die Selbstständigkeit und die Produktivität. Die Arbeitszeiten lassen sich beispielsweise dem eigenen Biorhythmus und Gewohnheiten anpassen. Wer effizient und konzentriert arbeitet, bringt bessere Ergebnisse. Diese tragen wiederum zu einer höheren Leistung und letztlich zu mehr Zufriedenheit bei. Gelingt es, Familie und Beruf harmonisch miteinander zu vereinbaren, sinkt zudem das Stresslevel, was sich positiv auf die eigene Gesundheit auswirken mag.

Hier ist Vorsicht geboten: die Nachteile

So gut sich die Work-Life-Integration auch anhört, nicht für jeden ist sie die optimale Lösung. Wem die eigene Freizeit ohne Wenn und Aber über alles geht, dürfte beispielsweise Probleme mit diesem Konzept haben. Der Leistungsdruck steigt zudem, wenn Angestellte das Gefühl haben, immer und jederzeit für Vorgesetzte und Kunden erreichbar zu sein. Nicht weit entfernt dürfte dann zudem eine Überarbeitung sein: Wer immer die Arbeit im Kopf hat und sich direkt um alle Anliegen kümmert, dem fällt es nicht selten schwer, auch mal abzuschalten.

Nicht zuletzt erfordert die Work-Life-Integration auch ein gutes Zeitmanagement. Dazu gehört neben einem gewissen Organisationstalent auch eine gute Portion Disziplin. Es gibt aber Menschen, die viel besser und effektiver arbeiten, wenn sie feste Strukturen haben – die ihnen bestenfalls vorgegeben werden.

Die Voraussetzungen, damit das Konzept aufgeht

Die Integration gelingt natürlich nicht einfach mal so und ohne Vorbereitung. Damit sie „erfolgreich“ ist, bedarf es einiger wichtiger Maßnahmen. Dazu gehören:

  • Die wichtigste Voraussetzung ist ein Arbeitgeber, der das Konzept unterstützt und fördert.
  • Es gibt flexible Arbeitszeiten und keinen Nine-to-five-Job.
  • Homeoffice und Remote Work sind in dem Unternehmen gewollt und gewünscht.
  • Im Büro gibt es Rückzugsmöglichkeiten und sogar spezielle Gesundheitsangebote.
  • Das Unternehmen bietet Coachings und Weiterbildungen zum Thema Zeitmanagement an.
  • Pausen, kleine Auszeiten und natürlich Urlaub sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Work-Life-Integration. Sie sollten sich zwischendurch und in regelmäßigen Abständen bewusst Freizeit nehmen.

Inwieweit sich das Modell auch künftig weiter durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Die Arbeitswelt unterliegt einem ständigen Wandel und wird nicht zuletzt von den Menschen bestimmt, die mitten im Berufsleben stehen. Während die Generation Y das Integrationskonzept verinnerlicht, könnte es bei der Generation Z vielleicht wieder anders aussehen, indem sie eine striktere Trennung von Arbeit und Privatleben fordern.

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Geschirrspüler

Die Spülmaschine ist voll! Welche Geschirr-Regeln gelten im Büro?

Wenn sich das Geschirr auf, statt in ihr stapelt und sich niemand wirklich verantwortlich fühlt, kann eine Spülmaschine in der Teeküche am Arbeitsplatz für ordentlich Zündstoff sorgen. Mit klaren Regeln lassen sich Chaos und Unfrieden unter den Kollegen vermeiden.

Die Ausgangslage: der Geschirrspüler in der Büroküche

Um Kaffee zu kochen, den Pausensnack zu holen und natürlich für den kurzen Schnack zwischendurch ist die Küche im Büro ein zentraler Raum für die Mitarbeitenden. Neben der Kaffeemaschine und dem Kühlschrank gehört auch eine Spülmaschine zur Standard-Ausstattung. Da das praktische elektronische Gerät den ungeliebten Abwasch übernimmt, sollte es mit ihr doch eigentlich kein Problem geben – sollte man meinen.

Denn im Hinblick auf die Themen Ordnung und Sauberkeit unterscheidet sich das persönliche Empfinden häufig deutlich. Während die einen es ganz genau nehmen, stört die anderen auch ein etwas höherer Geschirrberg weniger. In einer Gemeinschaftsküche kommt erschwerend hinzu, dass sich häufig niemand wirklich verantwortlich fühlt. Und wer hat schon Lust, sich bei der Arbeit um Teller, Tassen und Besteck der Kollegen zu kümmern? Die Folge mag dann komplettes Chaos sein. Wird die Maschine erst gar nicht angestellt, dann könnte es irgendwann nicht nur eklig werden, sondern auch unhygienisch und in der Folge gesundheitlich bedenklich.

Wer ist zuständig? Die rechtliche Seite

Grundsätzlich sind Angestellte nicht dafür angestellt, sich um das Ein- und Ausräumen der Spülmaschine zu kümmern. Gleiches gilt für die allgemeine Ordnung in der Teeküche. Sofern es nicht explizit im Arbeitsvertrag vereinbart wurde, kann der Vorgesetzte keinen Mitarbeiter zu diesen Aufräum- und Reinigungsarbeiten verpflichten. Um die groben Arbeiten kümmert sich zudem in der Regel das beauftragte Reinigungspersonal.

Es gibt jedoch ein Aber: Denn die Nutzung des Geschirrspülers darf durchaus mit Pflichten und Auflagen verbunden sein. Wer daher Teller, Tassen, Gläser und Besteck verwendet, hat sich auch an der Reinigung des Geschirrs zu beteiligen.

So kann es funktionieren: klare Regeln aufstellen

Um Konflikte zu verhindern und Ordnung und Hygiene in der Büroküche sicherzustellen, geht es (vor allem bei einem größeren Team) nicht ohne Regeln. Diese müssen klar kommuniziert werden. Eine goldene Regel lautet dabei zum Beispiel, dass jeder das Geschirr, das er selbst verwendet, auch ein- beziehungsweise wegräumt. Selbstverständlich sollte es zudem sein, Tasse und Co. nicht erst im Spülbecken oder auf der Ablage zwischenzulagern. Ist die Spülmaschine voll, dann stellt sie die Person an, die das letzte Teil hineinstellt.

Etwas zeitaufwendiger wird es beim Ausräumen der Maschine: Sofern nicht das Reinigungspersonal zuständig ist, könnte es zum Beispiel reihum gehen. Möglich ist es auch, eine Liste in der Küche auszuhängen. Hier trägt man sich ein, wenn man diese Aufgabe erledigt hat. Wer fünfmal dran war, erhält eine kleine „Belohnung“. Eine weitere Option: Eine Person meldet sich freiwillig und erledigt diesen Dienst. Das könnte zum Beispiel ein Mitarbeiter mit einem Assistenzjob sein. Und ganz umsonst übernimmt man die Aufgabe natürlich nicht – das Ausräumen der Spülmaschine gehört natürlich zur Arbeitszeit und wird daher vergütet.

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