Eine neue Mitarbeiterin wird von einer Kollegin begrüßt

Onboarding – So klappt die Integration neuer MitarbeiterInnen

Damit sich neue Mitarbeiter auf Anhieb im Unternehmen wohl fühlen und möglichst schnell produktiv sein können, sollte der Eingliederungsprozess gut durchdacht sein. Das sogenannte Onboarding ist eine Strategie, die dabei helfen kann.

In unserem Artikel beschäftigen wir uns mit den folgenden Fragen:

  • Was versteht man genau unter Onboarding?
  • Wer sollte am Onboarding beteiligt sein?
  • Welche Vorteile erhofft man sich?
  • Wie kann das Onboarding in der Praxis aussehen?
  • Welche Fehler sollte man als Arbeitgeber unbedingt vermeiden?
  • Spezielle Herausforderungen in Zeiten der Corona-Pandemie

Was versteht man genau unter Onboarding?

Zunächst einmal ist das Wort Onboarding eine verkürzte Version für „taking on board“, was zu deutsch „an Bord nehmen“ bedeutet. Die Art und Weise der „Anbordnahme“ legt den Grundstein für eine erfolgreiche Einarbeitung von Mitarbeitern.

Im Angesicht des anhaltenden Fachkräftemangels wird es immer schwieriger, Talente zu finden – und diese langfristig an sich zu binden. Wenn Unternehmen bereits beim ersten Eindruck „schwächeln“, ist das kein gutes Zeichen. Dementsprechend sollte die Personalabteilung das Onboarding professionell planen und systematisch vorbereiten.

Wer sollte am Onboarding beteiligt sein?

Da die Planung und Koordination des Onboardings primär eine Aufgabe des Personalmanagements ist, sollte es dort einen verantwortlichen Ansprechpartner geben, der bei der Begrüßung federführend ist und später regelmäßig ein Auge auf den Prozess wirft.

Neben dem neuen Mitarbeiter sind natürlich der Abteilungsleiter und eine Art Mentor beim Onboarding involviert. Der Abteilungsleiter sollte einerseits bei Fragen des neuen Mitarbeiters oder des Mentors ansprechbar sein. Andererseits ist sein Feedback für die Personalabteilung wichtig für die Evaluierung des Erfolgs der Maßnahme.

Im Idealfall handelt es sich beim Mentor um den direkten Job-Vorgänger. Der neue Mitarbeiter kann dann optimal auf seine Aufgaben vorbereitet werden. In vielen Fällen ist es sinnvoll, auch andere, an Projekten beteiligte Kollegen zu konsultieren. So fühlt sich der Neuling schneller „mittendrin, statt nur dabei“.

Arbeitet der Vorgänger nicht mehr im Unternehmen, muss dafür gesorgt werden, dass der Mentor alle relevanten Informationen bekommt, um den neuen Mitarbeiter unterweisen zu können. Das kann mitunter schwierig sein. Insbesondere, wenn die Trennung nicht freiwillig war.

Welche Vorteile erhofft man sich?

Der wesentliche Vorteil eines gelungenen Onboarding-Prozesses liegt in der Vermeidung von längeren Unterbrechungen und Fehlern bei Arbeitsabläufen, an denen der Neuling beteiligt ist. Je reibungsloser und schneller der neue Mitarbeiter eingearbeitet werden kann, desto weniger Produktivitätseinbußen gibt es.

Wenn man das Onboarding systematisch betreibt, zeigt man neuen Mitarbeitern, dass man sie wertschätzt. Diese spüren den Respekt zahlen das – zumindest in der ersten Zeit – häufig mit einer hohen Eigenmotivation und hohem Engagement zurück.

Eine schnelle Integration ins Team sorgt eher für eine Wohlfühlatmosphäre und minimiert das Konfliktpotenzial. Und fühlt sich ein Mitarbeiter wohl, verschwendet er keine Gedanken daran, ob es woanders eventuell besser sein könnte. Die Fluktuationsrate verringert sich und Expertenwissen bleibt länger im Unternehmen. Dementsprechend müssen seltener kostspielige Recruiting-Maßnahmen durchgeführt werden.

Wer als Mitarbeiter schon in der Anfangsphase ein gutes Gefühl hat, teilt seine Begeisterung häufig mit Freunden und Bekannten. Wenn sich darunter Personen befinden, die ebenfalls eine neue Herausforderung suchen, kann die kostenlose Mundpropaganda zu weiteren Mitarbeitern (und ggf. neuen Kunden) führen.

Wie kann das Onboarding in der Praxis aussehen?

Im Rahmen der Planung des Onboardings ist das 3-Phasen-Modell weit verbreitet. Die erste Phase umfasst alle organisatorischen Aufgaben vor dem ersten Arbeitstag. Die zweite Phase ist das eigentliche „Begrüßungsritual“ am ersten Arbeitstag. Als dritte Phase werden die Eingliederungsbemühungen während der gesamten Probezeit bezeichnet.

Folgende Aufgaben können in der Praxis zu den jeweiligen Phasen gehören:

Vor dem ersten Arbeitstag

  • Zusendung aller wichtigen Informationen, so dass sich der neue Mitarbeiter seinerseits optimal auf seinen ersten Arbeitstag vorbereiten kann.
  • Benennung aller Beteiligten und Zuweisung der Rollen. Am wichtigsten ist es, den richtigen Mentor zu finden.
  • Einrichtung des Arbeitsplatzes, so dass der neue Mitarbeiter sofort mit seiner Arbeit loslegen könnte. Es ist ärgerlich für alle Beteiligten, wenn beispielsweise die Passwörter für Logins oder sonstige Arbeitsmittel fehlen.
  • Erstellung des Onboarding-Plans, so dass ein mögliches Chaos bereits im Vorfeld verhindert wird.

Am ersten Arbeitstag

  • Übergabe aller wichtigen Dokumente und Gegenstände, die notwendig sind, damit der Mitarbeiter seinen Job erledigen kann. Dazu gehören natürlich die Schlüssel zum Büro.
  • Rundgang und Vorstellungsrunde, damit der/die „Neue“ alle Kollegen wenigstens schon einmal gesehen hat – und umgekehrt. Ein kleines Event mit der Übergabe eines kleinen Einstellungsgeschenks rundet den ersten Arbeitstag ab.
  • Feedback erfragen und signalisieren, dass der Mentor sich kümmert und für alle Fragen da ist. Der Mentor sollte die Gelegenheit nutzen und den neuen Mitarbeiter auch in die Kantine bzw. zum auswärtigen Lunch zu begleiten. So wird schneller eine persönliche Ebene erreicht.

In der Probezeit

  • Organisation von Einführungsveranstaltungen, bei denen der neue Mitarbeiter das Unternehmen besser kennenlernt – auch außerhalb seiner Abteilung.
  • Anbieten von Weiterbildungen, damit der Mitarbeiter schnell erkennt, dass er nicht „in einer Sackgasse“ enden wird.
  • Veranstaltung von Team-Events nach Feierabend, so dass der Mitarbeiter in kürzester Zeit das Gefühl hat, richtig dazuzugehören. Ob Kneipentour, Abendessen oder Betriebsausflug, alle Events stärken das Teambuilding.

Welche Fehler sollte man als Arbeitgeber unbedingt vermeiden?

Als Arbeitgeber sollte man unbedingt darauf achten, dass alle beteiligten Personen regelmäßig Feedback geben bzw. bekommen. Kommunikation ist das A und O, denn die meisten neuen Mitarbeiter sind zunächst eher schüchtern. Wenn dann die Ansprechpartner sich nur ungenügend Zeit nehmen, steigt die Unsicherheit. Darunter leidet meistens auch die Produktivität.

Anders herum sollte der neue Mitarbeiter auch nicht mit Informationen „bombardiert“ werden. Hier gilt es, dass der Mentor eine überschaubare Dosis verabreicht. Die Erwartungen sollten in den ersten Tagen nicht zu hoch gehängt werden.

Außerdem kann es nicht schaden, das eine oder andere Lob zu erteilen (sofern es angebracht ist). Anerkennung steigert die Zufriedenheit und reduziert die Unsicherheit.

Das Onboarding macht nur Sinn, wenn es von allen Beteiligten ernst genommen wird!

Spezielle Herausforderungen in Zeiten der Corona-Pandemie

Die ganze Welt hofft auf Impfstoffe, ein baldiges Ende der Corona-Pandemie und eine Rückkehr zu einer Normalität, die zumindest größtenteils dem Alltag in der Prä-Coronazeit ähnelt. Bis dahin gelten jedoch andere Spielregeln.

Corona erschwert die Büroarbeit allgemein, aber den Onboarding-Prozess in besonderem Maße. Wie hoffentlich aus diesem Artikel deutlich wird, hat das Onboarding sehr viel mit persönlichem Kontakt, zwischenmenschlicher Kommunikation und sozialem Interagieren zu tun. Und genau diese Faktoren lassen sich aktuell nur unter erschwerten Bedingungen umsetzen.

Unternehmen sollten jedoch weiterhin an ihrer Willkommensstrategie festhalten, sie jedoch in einigen Punkten (kreativ) anpassen. Sofern das Onboarding-Konzept schon etwas eingestaubt ist, könnte man die Zeit auch nutzen, um es grundlegend zu überarbeiten.

Sofern die meisten Teammitglieder im Home Office arbeiten, spricht nichts dagegen, den neuen Kollegen z.B. bei virtuellen Meeting näher kennenzulernen – innerhalb und außerhalb der Arbeitszeit. Auch per Video- und Telefonkonferenzen können sich Mitarbeiter, Mentor und Abteilungsleiter regelmäßig über den Prozess austauschen und sich gegenseitig Feedback geben. Auch die Teilnahme an Weiterbildungen ist möglich, zur Zeit jedoch überwiegend digital.

Und die spannenden Teambuilding-Events können ja auch schon jetzt geplant werden. Zwar sollte man noch keinen exakten Termin festlegen, aber von Planungstermin zu Planungstermin steigt die Vorfreude … Eine Idee für ein Fest haben wir schon: Die „Corona ist überstanden“-Party!

Urheber des Titelbildes: fizkes/ 123RF Standard-Bild

Eine Auswahl vieler farbiger Briefmarken

Faszination Briefmarke (Teil 2): Über Philatelie und Gestaltung

Nachdem wir uns im ersten Teil der Artikelserie mit der Geschichte der Briefmarke beschäftigt haben, geht es jetzt um die Themen Gestaltung von Briefmarken und Philatelie, d.h. das systematische Sammeln von Postwertzeichen.

Briefmarken als begehrte Sammlerobjekte

Die Philatelie wird in der deutschen Sprache als Briefmarkenkunde bezeichnet, Philatelisten als Briefmarkensammler. Was heutzutage in großen Teilen der Gesellschaft als spießiges Hobby verschrien ist, erlebte bereits nach der Veröffentlichung der ersten Briefmarke (One Penny Black, 1840) und später in den 1960er und 1970er-Jahren einen regelrechten Hype. Es gibt zahlreiche Briefmarkenvereine, die auf regelmäßigen Treffen und Veranstaltungen ihr Wissen mit Gleichgesinnten teilen.

Die Briefmarken wurden anfangs nicht gesammelt, um sie aufzubewahren, sondern einfach aus Spaß. Das bedeutete, dass sie aus Dekorationszwecken auf Lampenschirmen und ähnlichen Gegenständen geklebt wurden. Eine Vorstellung, die für jeden Philatelisten der Welt ein Graus sein muss. Denn fast immer wurden die Briefmarken so völlig unbrauchbar.

Als nach Großbritannien auch andere Länder eigene Briefmarken herausbrachten, wuchs bei vielen geneigten Zeitgenossen der Wunsch, alle zu besitzen. Eine Generalsammlung anzulegen war Mitte des 19. Jahrhunderts tatsächlich auch noch möglich. Schließlich war die Vielfalt noch überschaubar. Heutige Briefmarkensammler haben diesen Anspruch angesichts der unzähligen verschiedenen Marken, die es weltweit gibt, natürlich nicht mehr.

Professionalisierung des Briefmarkensammelns

In den ersten Jahren kam es durch unsachgemäße Aufbewahrung der empfindlichen Briefmarken häufig zu Beschädigungen. Das erste Briefmarkenalbum erschien 1862. Die Marken wurden jedoch nicht eingesteckt, sondern eingeklebt. Aus heutiger Sicht etwas unverständlich, da das Aufkleben der Briefmarken ebenfalls eine Form der Beschädigung darstellt. Moderne Philatelisten verwenden Einsteckbücher mit Schutzblättern oder sogenannte Vordruckalben mit Klemmtaschen. So lassen sich die teilweise wertvollen Briefmarken sicher aufbewahren.

Ebenfalls im Jahr 1862 wurden die ersten Fachzeitschriften veröffentlicht. Dort konnten und können sich Philatelisten über Neuerscheinungen informieren. Außerdem waren die Informationen der Experten Basis zum Tausch von Briefmarken, der immer mehr florierte. Ein weiteres Instrument zur Bewertung der Marken sind Briefmarkenkataloge. Anfangs wurde versucht, alle bekannten Briefmarken aufzulisten. Da das mittlerweile längst nicht mehr möglich ist, geben Verleger Standardkataloge, Spezialkataloge und Motivkataloge heraus. In den Katalogen werden auch Preise angegeben, die den Sammlern als Orientierung dienen.

Sammler legen sehr viel Wert darauf, dass Briefmarken nicht beschädigt werden. Denn das würde ihren Wert beeinträchtigen. Dementsprechend werden sie nicht mit den Fingern angefasst, sondern mit einer Pinzette. Diese ist mit abgerundeten Ecken ausgestattet, so dass keine Schäden an der empfindlichen Gummierung entstehen. Zu den weiteren Werkzeugen eines professionellen Briefmarkensammlers gehören u.a. ein Zähnungsschlüssel (zum Erkennen der Zähnung), ein Wasserzeichensucher, ein Mikrometer (zum Bestimmen der Papierstärke), eine UV-Lampe (zum Erkennen von Prüfzeichen) und eine Lupe (zum Auffinden von Details).

Wertvolle Briefmarken und berühmte Sammlungen

Es gab in der Geschichte zwar von Zeit zu Zeit Spekulationsblasen, in der wenige Sammler viel Geld verdienten, dennoch eignen sich Briefmarken heutzutage nicht als Geldanlage. Dennoch gibt es einige Raritäten, die zu Höchstpreisen versteigert werden und auch abseits der Fachwelt für Aufsehen sorgen. Bei der preislichen Entwicklung ähneln die teuersten Briefmarken wertvollen Kunstwerken, die i.d.R. bei jedem Besitzerwechsel einen weiteren Wertzuwachs erfahren.

Die aktuell teuerste Briefmarke ist die „British Guiana 1c magenta“ (Erscheinungsjahr: 1856). Sie wurde 2014 auf einer Auktion in New York für sage und schreibe sieben Millionen Euro verkauft. Die Briefmarke wurde auf der Insel British Guayana nur zur Überbrückung herausgegeben, weil sich eine Marken-Lieferung aus London verspätete. Ihr spektakulär hoher Preis resultiert vor allem in ihrer Seltenheit. Die „British Guiana“ existiert nur noch einmal. Sie fehlt als einzige wichtige Briefmarke in der privaten Sammlung der britischen Königsfamilie und wird in ihrem Stellenwert von Experten mit der „Mona Lisa“ verglichen.

Wenn es um teure Briefmarken geht, dürfen auch die rote und die blaue „Mauritius“ mit einem geschätzten Wert von jeweils ca. einer Million Euro nicht fehlen. Sie waren die ersten britischen Briefmarken, die außerhalb von Großbritannien herausgegeben wurden. Heute existieren von den berühmten Marken, die Königin Victoria zeigen, noch 26 Exemplare. Der „Bordeaux Brief“, auf dem beide Briefmarken geklebt wurden, wurde 1993 übrigens für umgerechnet fünf Millionen Euro  versteigert.

Die bislang teuerste deutsche Briefmarke ist die „Baden 9 Kreuzer“ aus dem Jahr 1851. Sie wurde 2008 für 1,26 Millionen Euro verkauft. Die Besonderheit liegt in der falschen Farbe. Da bei einer Charge das falsche Papier verwendet wurde, hatten diese Marken eine blaugrüne statt rosa Färbung. Heute existieren noch drei Exemplare.

Das Alter, die Geschichte der Marke und ihr Seltenheitswert sind ausschlaggebend für die hohen Preise, die von Außenstehenden kaum nachzuvollziehen sind. Meint man mit Wert jedoch nicht nur die erzielten Auktionspreise, gibt es viele weitere Briefmarken, die eine wichtige Rolle spielen. Von der ersten selbstklebenden Briefmarke, der „One Penny Black“, existieren beispielsweise noch relativ viele. Ihr Geldwert liegt daher „nur“ bei ca. 3.000 Euro, ihr historischer Wert ist aber dennoch unerreicht.

Die größte Briefmarkensammlung der Welt ist in Besitz des britischen Königshauses. Darin befinden sich nahezu alle wichtigen Raritäten der Philatelie – bis auf die British Guiana“ (siehe oben) … Auch die Sammlung des Reichspostmuseums in Berlin und das Museum für Kommunikation zeigen in ihren Ausstellungen unzählige wertvolle Marken und sind wahre Pilgerstätten für Philatelisten.

Gestaltung und Design von Briefmarken

Zwar bieten Postwertzeichen nicht wirklich viel Platz zur Gestaltung, dennoch ist die Vielfalt und das Detailreichtum der Motive überaus erstaunlich. Jedes Land nutzt sie seit jeher für die Selbstdarstellung. In früheren Zeiten wurden dementsprechend überwiegend Könige, Königinnen und andere Monarchen abgebildet.

Heutzutage findet man dagegen spannende Motive aus Kultur, Technik, Sport oder Kunst. Auch für besonders wichtige Persönlichkeiten und spezielle Ereignisse werden spezielle Briefmarken herausgegeben. Um die Herausgabe und die Umsetzung des Designs kümmert sich das Bundesministerium der Finanzen. Sechs bis acht von insgesamt 100 Grafikerinnen und Grafikern geben bei einer neuen Marke einen Entwurf ab. Programm- und Kunstbeirat entscheiden darüber, welches Design gewinnt. Es ist auch für Privatpersonen jederzeit möglich, ein Motiv vorzuschlagen. Jedes Jahr erscheinen übrigens ca. 50 neue Briefmarken in Deutschland.

Auch spannend: Die Deutsche Post bietet seit einiger Zeit „Briefmarke individuell“ an. Hier kann jeder Briefmarken nach eigenen Vorstellungen gestalten. Ob man dafür Fotos oder selbst erstellte Designs verwendet, bleibt jedem selbst überlassen. Eine gute Idee, z.B. um Einladungskarten oder Bewerbungsschreiben eine besondere Note zu verleihen.

In Zeiten des Internets und digitaler Kommunikation wirkt die Briefmarke zunehmend altmodisch. Daher schließt der folgende Artikel unsere Artikelserie ab: „Faszination Briefmarke (Teil 3): Das Ende der gedruckten Postwertzeichen?“

—> Neu in unserem Sortiment: Briefmarken-Sets und Briefmarkenrollen

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Eine To-do-Liste mit Post Its

Ziele erreichen mit dem Cliffhanger-Effekt: So geht’s

Wirkungsvolle Cliffhanger sind eines der größten Erfolgsgeheimnisse langlebiger Fernsehserien. Und auch für die Arbeitswelt kann der Effekt genutzt werden. Mit kleinen Tricks hält man das eigene Gehirn auf Trab und erreicht so leichter seine Ziele.

Was ist der Cliffhanger-Effekt?

Der sogenannte Cliffhanger-Effekt ist aus der Serienwelt hinlänglich bekannt: Weil eine Folge mit einem ungelösten Zwischenfall endet, fühlen sich die Zuschauer animiert, auch die nächste Folge anzusehen.

Erforscht hat diesen Effekt die Gestaltpsychologin Bljuma Wulfowna Zeigarnik erstmals 1927, weshalb der Cliffhanger-Effekt offiziell auch Zeigarnik-Effekt heißt. Bei ihren Experimenten stellte die Wissenschaftlerin fest, dass sich das menschliche Gehirn besser an unterbrochene als an abgeschlossene Aufgaben erinnert. Der Cliffhanger bleibt sozusagen besser im Gedächtnis haften.

Hier greift zudem ein Weiterer, der Ovsiankina-Effekt. Er geht auf die Psychologin Maria Ovsiankina zurück. Sie belegte 1928, dass Menschen deutlich dazu tendieren, eine unterbrochene Aufgabe fortzuführen, wenn das gesetzte Ziel noch nicht erreicht wurde. Der Grund: Das Setzen eines Zieles sorgt für Spannung im Gehirn. Und erst, wenn das Ziel erreicht wurde, entspannt es sich wieder.

Wie hilft der Cliffhanger-Effekt im Alltag?

Beide Effekte können im (Berufs-)Alltag genutzt werden, um Ziele leichter zu erreichen und auch unliebsame Aufgaben besser zu erledigen. Voraussetzung: Es muss ein echtes Interesse daran bestehen. Sonst greift der Cliffhanger-Effekt nicht.

  1. Anfangen

Wer sich eine Aufgabe setzt und dann einfach damit beginnt, sie zu bearbeiten, verankert die Task im Gedächtnis und versetzt das eigene Gehirn in einen gespannten Zustand.

  1. Teilaufgaben erstellen

Größere Aufgaben sollten in Teilaufgaben unterteilt werden. So bleibt der Überblick erhalten und das Gehirn wird öfter mit kleinen Erfolgserlebnissen belohnt. Weil aber das große Hauptziel noch nicht erreicht wurde, bleibt es trotzdem bei der Stange.

Zu große und unlösbar erscheinende Aufgaben sorgen demgegenüber dafür, dass die Spannung im Gehirn relativ schnell wieder nachlässt und der Effekt nicht länger greift.

  1. Aufgaben bewusst unterbrechen

Aufgaben sollten immer so eingeteilt werden, dass am Ende des (Arbeits-)Tages ein Teil davon unerledigt bleibt und für den nächsten Tag aufgehoben werden muss. So bleibt das Gehirn motiviert und Ziele werden leichter erreicht. Der Grund: Derart “unfreiwillige” Unterbrechungen sorgen dafür, dass sich das Gehirn stärker in die unerledigte Aufgabe “verkrallt” und leichter dazu zurückkehrt.

  1. Parallele Cliffhanger vermeiden

Damit Cliffhanger nicht zu Energie-Vampiren entarten, sollten mehrere parallele Aufgaben möglichst vermieden werden. Besser: Sich auf eine Aufgabe fokussieren und diese abschließen, um die hier gebundene Energie für neue Aufgaben freizumachen.

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Ein Frau führt ein Handygespräch im WInter mit einem Kafee in der Hand

Bewerbungsgespräch im Winter: Richtig anziehen fürs Jobinterview

Wenn die Temperaturen im Winter gen Null tendieren oder sogar darunter liegen, ist die Zeit für warme Kuschelpullover und dicke Stiefel gekommen. Doch fürs Bewerbungsgespräch ist dieser Look eher ungeeignet. Zum Glück gibt es einige Tipps, mit denen Bewerber angemessen schick und trotzdem nicht völlig durchgefroren zum Job-Interview erscheinen können.

Warum nicht im Winter-Outfit zum Bewerbungsgespräch?

Auch wenn es verlockend ist: Für das anstehende Bewerbungsgespräch sollten Job-Interessenten von Moon Boots, dicken Strickpullovern und Co. tunlichst Abstand nehmen. Zum einen wirkt der dicke Kuschellook meist nicht besonders professionell. Zum anderen sorgt das warme Outfit in den geheizten Büroräumen schnell für Schweißausbrüche.

Richtig gekleidet zum Winter-Bewerbungsgespräch: 4 Tipps

Bewerber sollten daher zum altbewährten Zwiebellook greifen. Heißt: Es werden mehrere Schichten übereinander getragen. Beim Betreten des Bürogebäudes können überflüssige Kleidungsstücke schnell ausgezogen und an der Garderobe deponiert werden. Was auch hilft:

  1. Am Dresscode orientieren und wärmere Varianten wählen

Auch bei Bewerbungsgesprächen im Winter gilt: Der Dresscode des Unternehmens, bei dem das Gespräch stattfindet, bestimmt die angemessene Kleidung. Im Zweifel sollten Jobanwärter sich lieber etwas zu schick kleiden als zu leger. In der kalten Jahreszeit bieten sich neben Klassikern wie Anzug, Hemd und Krawatte beziehungsweise Bluse, Blazer und Hose oder Rock einige wärmere Alternativen an.

Für Männer wie Frauen kann ein gepflegter, leicht warmer Pullover eine gute Alternative zu Hemd oder Bluse sein. Darüber kommt dann das Sakko oder der Blazer. Damen können auch zur Business-tauglichen Strickjacke greifen, die über einem schönen Langarmshirt getragen wird. Statt Hose darf hier außerdem gerne der ordentliche Rock mit einer dickeren Strumpfhose kombiniert werden.

  1. Ein schöner Wintermantel ist Trumpf

Über dem Bewerbungsoutfit können Jobanwärter gut einen schönen Wintermantel tragen. Natürlich darf es auch eine etwas legerere Jacke sein. Diese sollte aber in jedem Fall ausgezogen werden, sobald das Gebäude betreten wurde.

  1. Wechselschuhe einpacken

Mit den schicken Business-Schuhen durch Schnee und Matsch zu stapfen ist eine ähnlich schlechte Idee, wie in Moon Boots zum Bewerbungsgespräch zu erscheinen. Was also tun? Am besten greifen Jobanwärter zu zwei paar Schuhen: Einem warmen Paar für den Weg und einem Schicken, auf das bei Ankunft umgestiegen und in einer Tüte verstaut wird. Bei der Ankunft dann einfach mit dem Mantel an der Garderobe abgeben.

  1. Alles Kopfsache

Mützen halten im Winter warm, bringen aber die Frisur nachhaltig durcheinander. Besser sind daher Jacken und Mäntel mit einer großen Kapuze, um auf dem Weg zum Bewerbungsgespräch vor der Kälte geschützt zu sein. Ein Päckchen Taschentücher bewahrt vor einer laufenden Nase, wenn der Wechsel von Kalt zu Warm für Schniefattacken sorgt.

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Cartoonzeichnung von einer Frau, die ein Baby und die Arbeit gleichzeitig managed

Work-Life-Separation: So schalten Sie auch im Homeoffice richtig ab

Das Homeoffice bringt für viele Angestellte zahlreiche Vorteile mit sich. Dabei wird ein entscheidender Nachteil oft übersehen: Die Trennung von Arbeit und Freizeit ist deutlich schwieriger und die Work-Life-Balance somit in Gefahr. Wer gefühlt den ganzen Tag nur noch arbeitet oder selbst abends gedanklich nicht von der Arbeit loskommt, sollte daher etwas für seine Work-Life-Separation tun.

Work-Life-Separation: Was ist das?

Hinter dem Begriff “Work-Life-Separation” verbirgt sich das, was für frühere Arbeitnehmergenerationen meist völlig selbstverständlich war: eine strikte(re) Trennung von Arbeit und Freizeit. Während in den letzten Jahren vor allem das Work-Life-Blending, also die fortschreitende Verschmelzung von Arbeit und Privatleben, forciert und gefeiert wurde, zieht es die aktuelle Generation Z (Generation der nach 1998 Geborenen) wieder deutlich stärker zur klaren Trennung hin.

Wie funktioniert Work-Life-Separation?

Wer im Büro arbeitet, mag es mit der klaren Trennung von Beruf und Freizeit noch relativ leicht haben. Hier genügt es, im Feierabend konsequent den Blick auf berufliche E-Mails zu vermeiden und auch telefonisch nicht dauernd verfügbar zu sein. Wer mit dem Chef feste Kernarbeitszeiten vereinbart, außerhalb derer er nicht (dauer-)erreichbar sein muss, hat schon viel gewonnen.

Deutlich schwieriger ist die Work-Life-Separation für Angestellte, die oft oder vorwiegend im Homeoffice arbeiten. Denn: Vor allem wenn kein separates Arbeitszimmer vorhanden ist, verschmelzen beide Lebensbereiche und lassen sich nur schwer auseinanderhalten. Das hilft:

  1. Rituale schaffen

Wer im Büro arbeitet, hat den Arbeitsweg als morgen- und abendliches Ritual, um sich geistig auf den Job einzustimmen und sich wieder davon zu lösen. Im Homeoffice fällt das weg. Um eine klare Trennung zu ermöglichen, sollten daher neue Rituale geschaffen werden, um dem Tagesablauf Struktur zu verleihen.

  1. Fixe Arbeitszeiten definieren

Auch im Homeoffice sollten fixe Arbeits- und Pausenzeiten festgelegt werden, um eine Trennung zwischen Arbeit und Freizeit zu ermöglichen. Während der definierten Arbeitszeit wird sich streng auf den Job konzentriert, ohne zwischendurch die Wäsche zu erledigen. Dafür haben auch Arbeits-E-Mails in der Freizeit nichts zu suchen.

  1. Arbeit und Freizeit auch optisch trennen

Wer ein Arbeitszimmer hat, ist hier im Vorteil: Nach Feierabend einfach die Zimmertür schließen und die Freizeit hat offiziell begonnen. Schwieriger wird es, wenn der Arbeitsplatz zum Beispiel im Wohnzimmer aufgebaut werden muss. Hier sollten Laptop und Co. morgens aufgebaut und nach Feierabend wieder ordentlich verstaut werden – zum Beispiel in einer Kiste. In der Pause wird der Laptop zugeklappt, um geistig Abstand zu gewinnen.

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5 Hände zeigen jeweils einen Buchstaben zusammen ergibt es das Wort Bonus

Es muss nicht immer Geld sein: 5 beliebte Alternativen zur Gehaltserhöhung

Regelmäßige Gehaltserhöhungen tragen maßgeblich dazu bei, die Motivation der Angestellten aufrecht zu erhalten. Doch nicht jedes Unternehmen kann oder will das Gehalt seiner Mitarbeiter so oft und in dem Maße anheben, wie diese das gerne hätten. Dann können steuer- und sozialabgabenfreie Extras eine echte Alternative sein.

Abgabenfreie Extras als sinnvolle Alternative zu mehr Gehalt

Steuer- und sozialabgabenfreie Extras können sowohl für Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer eine sinnvolle Alternative zu mehr Geld sein. Denn: Durch die verschiedenen Abgaben kommt immer nur ein Bruchteil der Gehaltserhöhung wirklich auf dem Konto des Angestellten an. Ein Extra dagegen kann für einen echten Mehrwert an Lebensqualität und im Geldbeutel sorgen. Auch der Arbeitgeber spart so oft einiges an Sozialabgaben und kann das Extra zudem abschreiben.

  1. Kitagebühren

Anstatt mehr Gehalt auszuhandeln, können sich Angestellte mit ihrem Chef auf eine Übernahme der Kitagebühren einigen. Arbeitgeber zahlen dann Beiträge für Betreuung, Verpflegung und Unterkunft in Krippe, Kindergarten und Kita, ohne dass das zusätzliche Geld versteuert werden muss. Auch Sozialabgaben werden darauf nicht fällig, selbst wenn der Betrag zusätzlich zum Gehalt gezahlt wird.

  1. Jobticket und Bahncard

Arbeitgeber dürfen Jobtickets und Bahncards an ihre Angestellten weitergeben – und das auch komplett unentgeltlich. Die Tickets für Bus und Bahn müssen nicht als Gehalt versteuert werden, kommen den Angestellten aber gleichzeitig ebenfalls privat zugute. Die geförderten Tickets sind natürlich sieben Tage in der Woche gültig. Auch in Freizeit und Urlaub sind diese damit mobil.

  1. Notebook, Smartphone und Co.

Notebook, Smartphone oder auch PC gehören zu den beliebtesten Alternativen zu mehr Gehalt. Denn: Stellt der Arbeitgeber die Geräte sowohl zur beruflichen als auch privaten Nutzung zur Verfügung, spart das in vielen Fällen die privaten Anschaffungskosten für ähnliche Technik. Für derartige Extras zum regulären Gehalt müssen Arbeitnehmer keine Steuern zahlen. Arbeitgeber versteuern die Geräte pauschal mit 25 Prozent.

  1. Gesundheitsförderung

Mit bis zu 500 Euro im Jahr dürfen Arbeitgeber Gesundheitsmaßnahmen für ihre Angestellten fördern, ohne dass dafür Steuern oder Sozialabgaben fällig werden. Das gilt z. B. für betriebliche Gesundheitsmaßnahmen wie gesundes Kantinenessen. Aber auch für Kurse, die von den gesetzlichen Krankenkassen gefördert werden, wie Yoga oder Stressbewältigung.

  1. Sachbezüge

Chefs dürfen ihren Angestellten Gutscheine für Waren oder Dienstleistungen schenken, etwa Benzingutscheine. Bis zu einem Wert von 44 Euro im Monat sind auch diese Gutscheine steuer- und sozialabgabenfrei.

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Eine Person hat eine Idee und bekommt Feedback in Form von Daumen hoch oder Daumen runter

4 wichtige Tipps für Führungskräfte in der Corona-Pandemie

Um ein Unternehmen möglichst unbeschadet durch die Corona-Pandemie zu navigieren, kommt es vor allem auf die Führungskräfte an. Sie stehen aktuell noch mehr im Fokus als sonst und müssen sich neuen Herausforderungen stellen. Dabei werden von ihnen Antworten und Lösungen erwartet, keine zusätzlichen Fragen oder Unsicherheiten.

Zwar handelt es sich bei Corona um eine singuläre Phase der Menschheit, dennoch lassen sich viele Tipps aus anderen Unternehmenskrisen ableiten, die auch in Zeiten der Pandemie helfen.

Wir haben die 4 wichtigsten Tipps zusammengestellt:

  1. Teamgeist fördern

In vielen Büroräumen dürfen nicht alle Plätze belegt werden und das Home Office erlebt einen regelrechten Boom. Führungskräfte haben das komplette Team gar nicht oder nur selten persönlich vor sich. Damit der Teamgeist weiterhin bestehen bleibt, sollten regelmäßig Videokonferenzen stattfinden, in denen es nicht ausschließlich um den Job gehen muss. Wer Arbeit und Freizeit strikt trennen möchte, könnte man auch zu einem „virtuelles Kaffeetrinken“ einladen.

  1. Kontakte zu einzelnen Teammitgliedern intensivieren

Führungskräfte sollten gerade in dieser schwierigen Zeit auf individuelle Probleme eingehen. Das ist nicht so leicht, wenn die meisten Mitarbeiter nur sporadisch „greifbar“ sind. Hier bietet es sich an, häufiger zu telefonieren statt Mails zu schreiben. In einem Telefonat lassen sich die Emotionen des Gegenübers besser erahnen. Außerdem redet man auch schnell mal über Persönliches. So kann man sich als Führungskraft ein besseres Bild von der aktuellen Situation machen und gezielter reagieren, z.B. wenn die Belastungsgrenze bei einem Mitarbeiter erreicht ist. Wenn es keine persönlichen Begegnungen gibt, sollte man als Führungskraft jedes Teammitglied mindestens einmal in der Woche sprechen.

  1. Arbeitsabläufe prüfen und ggf. anpassen

Wenn einige Mitarbeiter ins Büro kommen, zum Teil jedoch unregelmäßig, und andere komplett aus dem Home Office arbeiten, kann das die Arbeitsabläufe stören. Dementsprechend sollten sich Führungskräfte eingehend mit dem Thema Arbeitsorganisation auseinandersetzen und ggf. Arbeitsabläufe an die neue Situation anpassen. Sinnvoll ist es, dass möglichst viele Arbeitsschritte in einer Hand liegen. So reduziert man die Häufigkeit von Absprachen, die mitunter zu Missverständnissen führen können. Es sollten auch nicht zu viele Mitarbeiter auf ein Projekt angesetzt werden. Mitarbeiterpaare sind der Idealfall. Führungskräfte sollten Meilensteine festlegen und häufiger nach dem Stand der Dinge fragen.

  1. Rücksicht auf die familiäre Situation nehmen

Eltern – und besonders Alleinerziehende – sind in der Corona-Pandemie auf Hilfe angewiesen. Mit steigenden Infektionszahlen wird es leider wahrscheinlicher, dass einzelne Kindergärten und Schulen bzw. Gruppen oder Klassen von einer Quarantäne betroffen sind. Als Führungskraft sollte man ungefähr wissen, wie die familiäre Situation aussieht und regelmäßig fragen, wie man helfen kann. Videokonferenzen könnten z.B. zu Uhrzeiten durchgeführt werden, in denen Kinder betreut werden.

Da sich viele Mitarbeiter Sorgen um ihren Arbeitsplatz machen und wissen möchten, wie es mit der Firma weitergeht, sollten Führungskräfte so transparent wie möglich agieren. So gewinnen sie das Vertrauen der Mitarbeiter und beugen Gerüchten vor.

Die meisten Führungskräfte tragen zurzeit eine größere Last als sonst auf ihren Schultern. Darum ist es wichtig, die eigene Gesundheit nicht aus dem Blick zu verlieren. Das bedeutet, dass man den Job nicht mit in die Freizeit nimmt, seinen Hobbys nachgeht, sich entspannt und Energie tankt, um auch in diesen schweren Zeiten den Mitarbeitern gegenüber Optimismus verbreiten kann.

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Eine Frau arbeitet draußen mit einem Laptop

Work-Life-Blending: Vor- und Nachteile des Arbeitskonzepts

Lange war Work-Life-Balance das allerorten beschworene Ideal in Bezug auf das Verhältnis von Arbeit und Privatleben. Doch inzwischen wird das Konzept in der Praxis immer stärker durch das sogenannte Work-Life-Blending verdrängt. Wir erklären, was das ist und welche Vor- und Nachteile das Arbeitskonzept mit sich bringt.

Was ist Work-Life-Blending?

Unter Work-Life-Blending versteht man eine Verschmelzung von Arbeits- und Privatleben. Beide Bereiche gehen zunehmend stark ineinander über, strikte Grenzen gibt es im Grunde nicht mehr. Das soll vor allem für mehr Flexibilität mit Blick auf Arbeitszeit und -Ort sorgen und ist besonders unter Arbeitnehmern aus der Generation Y (Generation der zwischen 1980 und 1995 Geborenen) ein überaus beliebtes Arbeitskonzept.

Die Idee: Dank moderner Technik wie Laptop, Smartphone und Co. kann im Grunde immer und überall gearbeitet werden. Ob eine Präsentation morgens am Schreibtisch oder mittags im Café angefertigt wird, ist unerheblich – außer natürlich, es besteht eine entsprechende Deadline. Das Ergebnis steht im Fokus.

Dafür können auf der anderen Seite auch eigentlich private Dinge wie Termine oder Erledigungen in die Arbeitszeit wandern. Zwar ist die mit dem Arbeitgeber vereinbarte Gesamtarbeitszeit einzuhalten, doch wie genau diese eingeteilt wird, bleibt zunehmend dem Angestellten überlassen. Das hat Vor-, aber auch Nachteile:

Vorteile von Work-Life-Blending

Eine derartige Flexibilität hat einige Vorteile für Arbeitnehmer:

  1. Für private Erledigungen muss nicht extra Urlaub beantragt werden, Termine können im Tagesverlauf dazwischengeschoben werden.
  2. Das Ergebnis steht im Fokus, nicht die Präsenzzeit in der Firma.
  3. Ist mal weniger zu tun, muss die Zeit nicht sinnlos in der Firma abgesessen werden. Stattdessen können Arbeitnehmer in diesem Fall früher gehen und dafür bei anderer Gelegenheit länger bleiben.
  4. Es kann im Grunde überall gearbeitet werden, die Anwesenheit im Büro ist nicht mehr zwingend erforderlich, Stichwort: Homeoffice.

Auch das Thema Vertrauensarbeitszeit gehört mit in den Bereich des Work-Life-Blendings. Hier vertrauen Arbeitgeber darauf, dass ihre Angestellten tatsächlich die vereinbarte Wochen- oder Monatsarbeitszeit erbringen, ohne dies akribisch zu kontrollieren. In Kombination mit dem frei wählbaren Arbeitsort erhöht diese verstärkte Möglichkeit zur Selbstbestimmung bei vielen Mitarbeitern die Motivation. Oft wird in produktiven Phasen umso effektiver gearbeitet.

Nachteile von Work-Life-Blending

So verlockend das alles auch klingen mag, kann Work-Life-Blending durchaus einige Nachteile mit sich bringen, vor allem für Arbeitnehmer, weniger für Arbeitgeber.

  1. Die ständige Erreichbarkeit sorgt für Stress.
  2. Arbeitnehmer laufen Gefahr, deutlich mehr zu arbeiten, als sie eigentlich müssten.
  3. Die gedankliche Distanz zum Job schwindet, abschalten wird dadurch auch in der Freizeit schwieriger.
  4. Private Beziehungen können durch die ständige Überlappung von Arbeit und Freizeit leiden.

Damit Work-Life-Blending funktioniert, müssen Arbeitnehmer darauf achten, das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit auch wirklich zu halten. Heißt: Es sollte nicht nur Arbeit in der Freizeit erledigt werden, sondern tatsächlich auch Privates während der Arbeitszeit. Wo fast nur noch gearbeitet und sich kaum noch erholt wird, leidet auf kurz oder lang die Gesundheit.

Arbeitgeber wiederum müssen ihrerseits darauf achten, dass sich die flexiblere Arbeit nicht negativ auf ihre Angestellten auswirkt. Sie stehen weiterhin in der Fürsorgepflicht. Besonders wichtig: Bei den Mitarbeitern darf unter keinen Umständen der (gefühlte) Zwang entstehen, bis zur Erschöpfung arbeiten zu müssen. Dafür sind vor allem klare Absprachen und eine gute Organisation nötig.

Urheber des Titelbildes: xcai/ 123RF Standard-Bild

Unsortierte Sammlung von gebrauchten Briefmarken (USA).

Faszination Briefmarke (Teil 1): Vorgeschichte und Einführung der Briefmarke

Vor über 180 Jahren erblickte die erste Briefmarke das Licht der Welt. Die „One Penny Black“ wurde Anfang Mai 1840 im Vereinigten Königreich herausgegeben. Sie war damit das nach außen und für alle sichtbare Zeichen für die Reformierung und Vereinfachung des Postwesens.

Seit der Einführung der Briefmarke wurden schon viele Abgesänge auf sie verfasst. Auch wenn die Deutsche Post plant, Briefmarken mit Hilfe einer App zu ersetzen, sind wir ziemlich sicher, dass die guten alten Postwertzeichen weiterhin präsent bleiben werden.

—> Neu in unserem Sortiment: Briefmarken-Sets und Briefmarkenrollen

Mit unserer kleinen Artikelserie möchten wir die Briefmarke würdigen, denn sie ist sehr viel mehr als ein Zahlungsmittel zur Beförderung von Briefen und Postkarten. Im ersten Teil unserer Serie schauen wir uns an, wie das Postwesen ohne Briefmarke aussah und wie es genau zu ihrer Einführung kam.

Das deutsche Postwesen vor der Einführung der Briefmarke (1849)

Bei der Post geht es im Wesentlichen um die Übermittlung von schriftlichen Nachrichten. Im Mittelalter stammten diese fast ausschließlich aus den Federn von Vertretern der Kirche, des Militärs – und später – des Handels. Private Briefe wurden kaum geschrieben, und wenn, dann von Mitgliedern des Adels. Kein Wunder, denn im „gemeinen Volk“ hatte fast niemand das Privileg, Lesen und Schreiben lernen zu dürfen. Es gab auch Regionen, in denen der private Briefverkehr schlichtweg untersagt wurde.

Maximilian I. führte ein Beförderungssystem ein, bei dem die Post von Reitern überbracht wurde. Pferde wurden an Poststationen gewechselt, so dass bereits im 16. Jahrhundert eine Reichweite von ca. 160 Kilometer pro Tag möglich war. 1505 wurde das erste neuzeitliche Postunternehmen gegründet. Es basiert auf einem Vertrag zwischen Philipp dem Schönen und Franz von Taxis. In den folgenden Jahrzehnten kamen viele Poststationen hinzu, so dass der Posttransport immer schneller möglich war.

Dem Hause Taxis fiel 1597 sogar das Monopol für die Beförderung der Post zu. Und das lag daran, dass Rudolf II. das Postwesen zum kaiserlichen Hoheitsrecht erklärte (sogenanntes Postregal) und das Recht der Gründung und den Betrieb von Posteinrichtungen auf die Familie Taxis (ab 1650 Thurn und Taxis) übertrug. Damit legten die Generalpostmeister den Grundstein für ihren Reichtum und stiegen zugleich in den Hochadel auf. Die Ära der Thurn und Taxis in der Postwirtschaft endete nach dem Sieg Preußens und seiner Verbündeter nach dem Deutschen Krieg im Jahre 1866.

Vorläufer der ersten Briefmarke

Schon fast zwei Jahrhunderte vor der Herausgabe der „One Penny Black“ kam man in Paris auf ein briefmarkenähnliches Prinzip. Statt einer Marke wurde ein Gebührenstreifen aus Papier am Brief befestigt. Dieser musste jedoch nicht aufgeklebt, sondern mit einer Klammer befestigt werden. Es konnte kein geeigneter Klebstoff gefunden werden, daher blieb der Gebührenstreifen nur eine kurze Episode in der Geschichte der Briefmarke.

1680 entwickelten britische Kaufleute ein System für die lokale Beförderung von Briefen in London. Für die Freimachung wurden Stempel verwendet. Die Idee war überaus erfolgreich und hätte sicherlich das Zeug gehabt, auch in anderen Regionen zu funktionieren. Die Erfolgsgeschichte endete jedoch nach nur zwei Jahren abrupt, weil sie das Postmonopol des Dukes of York gefährdete.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts spielten in einigen Städten auch sogenannte Stadtkuverts eine Rolle. Im Prinzip handelt es sich dabei um eine Art Briefmarke, die bereits auf den Umschlag gedruckt worden war. Vielleicht war dieses System auch schon einen Schritt zu weit gedacht, zumindest konnte es sich nicht lange etablieren. Dafür sorgte natürlich auch die Erfindung der Briefmarke …

Porto zahlt der Absender

Sir Rowland Hill, ein ehemaliger Lehrer, veröffentlichte 1837 eine Schrift mit dem Titel „Post office reform“. Darin sprach er sich für eine umfassende Reform des englischen Postwesens aus. Im selben Jahr entwickelte er auch die Idee für eine Portoquittung bzw. Briefmarke. Es wird jedoch vermutet, dass sich der „Vater der Briefmarke“ von den Ideen eines Slowenen und eines Schotten „inspirieren“ ließ.

Eine wesentliche Forderung seiner Schrift bestand darin, landesweit einen einheitlichen – und günstigeren – Portosatz einzuführen, der sich am Gewicht des Briefes orientierte und nicht an der Beförderungsstrecke. Das führte zu einer enormen Vereinfachung des Beförderungssystems und sorgte darüber hinaus dafür, dass es sich auch Normalsterbliche leisten konnten, Briefe zu versenden.

Anders als zuvor in England üblich, sollte das Porto nicht mehr vom Empfänger, sondern vom Absender bezahlt werden. Die Reformvorschläge wurden in ein Gesetz gegossen, das 1840 in Kraft trat. Am 1. Mai 1840 wurde schließlich die erste Briefmarke zum Aufkleben herausgegeben. Auf der „One Penny Black“ befindet sich auf schwarzem Hintergrund ein Porträt der Königin Victoria.

In Deutschland dauert es fast noch ein Jahrzehnt bis zur Einführung von Briefmarken. 1849 gab das Königreich Bayern den Schwarzen Einser heraus. Ein Jahr später gaben auch andere deutsche Staaten Briefmarken heraus. Durch die Einführung der Briefmarke wurde das Schreiben privater Briefe immer beliebter.

Und es geschah noch etwas, womit wahrscheinlich auch Rowland Hill nicht gerechnet hat … Briefmarken wurden zu Sammelobjekten, für die teilweise enorme Summen gezahlt wurden und werden. Über dieses Thema berichten wir im zweiten Teil unserer Artikelserie: „Faszination Briefmarke (Teil 2): Über Gestaltung und Philatelie“.

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Eine Frau hält ein Zeichen mit dem Wort "Closed"

Stehen wir wegen Corona kurz vor einer Insolvenzwelle?

Die Corona-Pandemie hat die Weltwirtschaft im Frühjahr mit voller Wucht getroffen. Zwar ist Deutschland wirtschaftlich stabiler aufgestellt als andere Nationen, dennoch verschlimmern sich die finanziellen Probleme auch hierzulande von Tag zu Tag. Legt man die Schuldenquote zugrunde, hatte Deutschland mit einer Schuldenquote von ca. 60 Prozent die „lukrative“ Situation, problemlos neue Kredite aufzunehmen.

Über ein halbes Jahr nach den ersten Corona-Infektionen – und einer Vielzahl an neuen Krediten für verschiedene Hilfspakete – liegt die Schuldenquote aktuell bei ca. 76 Prozent (Stand: 19.10.2020). Im Vergleich zu anderen Ländern ist das noch ein relativ niedriger Wert. Die Schuldenquote der USA liegt seit Juni über 100 Prozent, Italien liegt bei knapp 160 Prozent und Griechenland kratzt an der 200 Prozent-Marke.

Klar ist aber auch, dass der Staat nicht unendlich viele Schulden aufnehmen kann. Einige Instrumente, die zu Beginn der Pandemie wirtschaftlich sinnvoll und teilweise überlebenswichtig waren, können schließlich nicht ewig weiterlaufen. Wie stark die (negativen) Auswirkungen von Corona am Ende ausfallen werden, hängt wesentlich damit zusammen, wie lange diese Krise andauert.

In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf das Thema Insolvenz – bei Unternehmen und Verbrauchern – und beantworten dabei folgende wichtige Fragen:

  • Warum ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in den letzten Monaten so niedrig wie selten zuvor?
  • Was passiert, wenn die wichtigsten staatlichen Unterstützungen wegfallen?
  • Und schließlich: Stehen wir kurz vor einer Insolvenzwelle?

Warum ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in den letzten Monaten so niedrig wie selten zuvor?

Das hängt unseres Erachtens vor allem mit drei Faktoren zusammen. Erstens mit der staatlichen Unterstützung. Zweitens mit der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht. Und drittens mit den sogenannten „stillen Marktaustritten“.

  • Staatliche Unterstützung

Bei den staatlichen Finanzhilfen sticht insbesondere das Kurzarbeitergeld hervor. Unternehmen, die coronabedingt unter einer geringeren Auslastung leiden, haben die Möglichkeit für ihre Mitarbeiter Kurzarbeit anzumelden. Die Agentur für Arbeit zahlt dann bis zu 67 Prozent des Gehalts der Mitarbeiter (ab dem 4. Monat 77 Prozent, ab dem 7. Monat 87 Prozent). Auch die Sozialversicherungsbeiträge werden vom Staat bezahlt (die Arbeitslosenversicherung jedoch nicht). Die Personalkosten im Unternehmen sinken vorübergehend, Mitarbeiter werden weiterbeschäftigt, Entlassungen vermieden und im Endeffekt auch Insolvenzen verhindert.

  • Aussetzung der Insolvenzantragspflicht

Im Normalfall ist es so: Gerät ein Unternehmen in eine finanzielle Schieflage und kämpft mit einer (drohenden) Zahlungsunfähigkeit, muss die Geschäftsführung zeitnah, i.d.R. innerhalb weniger Wochen, ein Insolvenzverfahren beantragen. Passiert das nicht (rechtzeitig), handelt es sich um eine Straftat, die sogenannte Insolvenzverschleppung.

Von März bis Ende September galt aufgrund der Corona-Pandemie eine Sonderregelung im Insolvenzrecht. Unternehmen, die alleine durch Corona in Existenznot geraten sind, müssen die Insolvenz erst seit dem 1. Oktober wieder anmelden. Sie waren in den sieben Monaten davor sozusagen immun gegen die Insolvenzverschleppung. Weil vielerorts versucht wurde, Unternehmen irgendwie noch zu retten, wurden auch weniger Firmeninsolvenzen angemeldet.

  • Stille Marktaustritte

Nicht jedes Unternehmen verabschiedet sich mit einem Insolvenzverfahren aus dem Markt. Insbesondere bei Einzelhändlern kommt es häufig vor, dass sie einen Schlussverkauf machen und anschließend das Geschäft aufgeben. Man könnte es auch so ausdrücken, dass viele Unternehmen einer Insolvenz zuvorgekommen sind.

Was passiert, wenn die wichtigsten staatlichen Unterstützungen wegfallen?

Fällt das Instrument der Kurzarbeit weg, weil beispielsweise die maximale Bezugsdauer erreicht ist oder bestimmte Voraussetzungen nicht mehr erfüllt werden, können weitere Auftragsschwankungen zu erneuten, existenzbedrohenden finanziellen Problemen führen, die ggf. doch in einem Insolvenzverfahren münden.

Da die Insolvenzantragspflicht bei Zahlungsunfähigkeit wieder gilt, wird Unternehmen, bei denen es in den letzten Monaten keine oder keine ausreichende wirtschaftliche Verbesserung gab, nichts anderes übrig bleiben, als eine Insolvenz zu beantragen. Hinzu kommen sicherlich einige Firmen, die die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht genutzt haben, aber schon vor der Corona-Pandemie in Zahlungsschwierigkeiten waren. Viele dieser „Zombiefirmen“, die quasi nur künstlich am Leben gehalten wurden, stammen aus den Bereichen Touristik, der Gastronomie oder dem kulturellen Sektor.

Wenn es viele Firmenpleiten gibt, fallen logischerweise Arbeitsplätze weg. Da die Chancen auf dem Arbeitsmarkt wegen der Pandemie generell schlechter stehen, werden viele Angestellte ad-hoc keine neue Arbeitsstelle bekommen. In der Folge werden die Arbeitslosenzahlen in den nächsten Monaten mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenso steigen wie die Unternehmens- und Privatinsolvenzen.

Stehen wir kurz vor einer Insolvenzwelle?

Die aktuelle Situation lässt uns zum Schluss kommen, dass die Zahl der Insolvenzverfahren – für Firmen und private Verbraucher – auf jeden Fall steigen werden. In welchem Maße, darüber sind sich aber selbst Experten uneins.

Ob es bei einem leichten Wellengang bleibt, man von einer echten Insolvenzwelle sprechen kann oder ob sogar ein Tsunami daraus wird, hängt vor allem davon ab, wie sich das Infektionsgeschehen entwickelt und ab wann ein geeigneter Impfstoff flächendeckend zur Verfügung steht!

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Es wird eine Stadt in Finnland gezeigt

Sisu: Schwierigkeiten meistern auf Finnisch

Sisu ist untrennbar mit der finnischen Lebensart verbunden. Das Konzept ist eine Mischung aus Mentalität und Philosophie und soll helfen, schwierige Zeiten gut zu überstehen. Wir verraten, was sich hinter Sisu verbirgt und wie sich das Konzept nutzen lässt.

Was ist Sisu?

Ein konkretes deutsches Wort als Übersetzung für das Konzept “Sisu” zu finden, ist schwierig. Kein Wunder: Selbst die Finnen sind sich nicht ganz einig darüber, wofür der Begriff genau steht. Sicher ist nur: Er bezieht sich auf eine Art, mit Schwierigkeiten umzugehen – und sie positiv durchzustehen.

Am ehesten ließe sich “Sisu” im Deutschen mit Worten wie “Kraft”, “Ausdauer”, “Hartnäckigkeit”, “Kampfgeist” und “Beharrlichkeit” wiedergeben.

Sisu als psychologische Schlüsselkompetenz

Widerstandsfähigkeit gegenüber Schwierigkeiten ist eine psychologische Schlüsselkompetenz, die auch im beruflichen Alltag immer größere Bedeutung gewinnt. Im Fall von Sisu bedeutet dies konkret, angesichts von Schwierigkeiten die Zähne zusammen zu beißen und herausfordernde Situationen mit positiver Grundeinstellung in Angriff zu nehmen.

Statt mit einer Situation zu hadern, die sich nicht ändern lässt, ist es wichtig, seine Energie auf lösungsorientiertes Handeln zu verlagern. Auch Flexibilität gehört hier dazu. Pläne und Einstellungen werden angepasst, um der neuen Situation angemessen zu sein – statt eisern an nicht Machbarem festzuhalten.

Schwierigkeiten mit Sisu meistern: So klappt’s

Die gute Nachricht: Obwohl Sisu eine grundlegend finnische Eigenschaft ist, kann jeder das Konzept mit etwas Übung für sich nutzen. Mit den folgenden Tipps gelingt der Einstieg:

  1. Keine Panik

Die passende innere Einstellung geht mit einem gewissen Maß an Selbstkontrolle einher. Nur wer seine Ängste und Gefühle kontrollieren kann, bewahrt in schwierigen Situationen einen klaren Kopf und kann aktiv lösungsorientierte Maßnahmen ergreifen.

  1. Zähne zusammenbeißen

Sich in schwierigen Situationen nicht frustrieren lassen, geduldig sein und auf den passenden Moment warten oder hinnehmen, dass etwas eben nicht so schnell vorangeht, wie man es gerne hätte – auch das gehört zu Sisu.

  1. Kreativ werden

Schwierige Situationen gehören zum Leben. Es bringt also nichts, ihnen aus dem Weg gehen zu wollen. Viel besser: Sich der Herausforderung stellen und aktiv nach Lösungen suchen. Handlungsorientiertes Denken ist hier Trumpf, denn es hilft, aus der eigenen Komfortzone auszubrechen und sich Herausforderungen zu stellen, sich Ziele zu setzen und aktiv darauf hinzuarbeiten.

  1. Auch Abschalten will gelernt sein

Wer Sisu praktiziert, weiß, dass auch Ruhe und Besonnenheit wichtig sind. Denn nur, wer sich bewusste Auszeiten gönnt, kann Herausforderungen danach mit neuer Energie annehmen.

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Man sieht einen Hand mit einem Daumen nach oben

Richtig Feedback geben: Darauf sollten Sie achten

Feedback ist wichtig, damit im Beruf alles rund läuft. Nur durch objektive und konstruktive Rückmeldung können sich Mitarbeiter weiterentwickeln, Missverständnisse geklärt und Schwachstellen ausgebessert werden. Damit das gelingt, muss das Feedback einigen Anforderungen genügen. Wir verraten, worauf es zu achten gilt.

Was soll Feedback?

Gezieltes Feedback gehört zu den wichtigsten Management-Instrumenten. Richtig eingesetzt kann es Mitarbeiter motivieren und helfen, deren Leistungen zu verbessern. Funktionen von Feedback sind zum Beispiel:

  • Erfolge benennen und Anerkennung aussprechen
  • Weiterentwicklung planen
  • Neue Ziele und Anforderungen formulieren
  • Missverständnisse ansprechen und klären
  • Fehler benennen und diskutieren, wie sie sich künftig vermeiden lassen

Tipps für gutes Feedback

Damit all das gelingt, muss (gutes) Feedback einigen Anforderungen genügen. Die folgenden Tipps helfen:

  1. Für Überblick sorgen

Wer Feedback geben will, muss sich zunächst einen umfassenden Überblick verschaffen. Wer ist der Mitarbeiter, dem Rückmeldung gegeben werden soll? Wie sieht es mit dessen aktuellen Aufgaben, deren Erfüllung und den allgemeinen Arbeitsbedingungen aus? Geht es um einen (vermeintlichen) Fehler, sollten alle Variablen bekannt sein, die damit in Zusammenhang stehen.

  1. Zeitpunkt und Rahmen

Gutes Feedback braucht Zeit – sowohl für die Vorbereitung als auch für die eigentliche Rückmeldung an den Mitarbeiter. Den passenden Zeitpunkt zu wählen ist wichtig. Handelt es sich um Feedback zu einer konkreten Situation, sollte es möglichst zeitnah erfolgen. Außerdem muss genug Zeit eingeplant werden, um sich mit dem Mitarbeiter in Ruhe auszutauschen.

Ebenso wichtig ist der Rahmen, in dem Feedback erteilt wird. Dies sollte an einem möglichst ruhigen Ort und unter vier Augen geschehen. Vor allem, wenn es sich um kritisches Feedback handelt, erhält der Mitarbeiter so die Möglichkeit, sich in Ruhe mit dem Gehörten auseinanderzusetzen.

  1. Formulierung und Inhalt

Feedback sollte möglichst objektiv ausfallen, persönliche Angriffe und Co. haben hier keinen Platz. Damit der Mitarbeiter das Feedback nachvollziehen kann, sollte es so konkret wie möglich formuliert werden. Das gelingt am besten durch Ich-Botschaften. Der Feedback-Geber sollte aufzeigen, was “Ihm” aufgefallen ist, erklären, wie das “Seinen” Standpunkt beeinflusst und was “Er” deshalb erwartet.

  1. Perspektiven schaffen

Gutes Feedback lässt das Gegenüber nie im luftleeren Raum stehen. Zur Rückmeldung gehört nicht allein die Benennung von Problemen – oder auch das Aussprechen von Lob. Vielmehr geht es abschließend darum, Perspektiven für die Zukunft zu formulieren: Was wird künftig von dem Angestellten erwartet? Auf welche neuen Ziele wird ab sofort hingearbeitet? Wie soll ein Fehler künftig vermieden werden?

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Ein Mann bei der Ärtzin hält sich das Knie

Arzttermin während der Arbeitszeit: Diese Rechte und Pflichten haben Sie

Es kann vorkommen, dass Angestellte einen Arzttermin während der Arbeitszeit wahrnehmen müssen. Sei es, weil ein akutes Unwohlsein den kurzfristigen Gang zum Arzt notwendig macht oder kein anderer Termin zu kriegen war. Doch ist das tatsächlich erlaubt? Wir erklären, welche Rechte und Pflichten Arbeitnehmer in Bezug auf Arzttermine während der Arbeitszeit haben.

Sind Arzttermine während der Arbeitszeit erlaubt?

In den meisten Fällen sind Arzttermine während der Arbeitszeit grundsätzlich erlaubt. Vor allem bei akuten Schmerzen oder anderen Beschwerden, die keinen Aufschub gestatten, müssen Angestellte für den Gang zum Arzt freigestellt werden. Auch notwendige Termine, die zu keiner anderen Uhrzeit möglich sind – etwa Termine zur morgendlichen Blutabnahme –  müssen vom Arbeitgeber genehmigt werden.

Anders sieht es bei Terminen aus, die nicht unbedingt notwendig oder dringend sind, etwa reguläre Vorsorgetermine. Hier sollten sich Arbeitnehmer immer um einen Termin außerhalb der Arbeitszeit bemühen, das kann der Arbeitgeber sogar ausdrücklich verlangen. Und zwar auch dann, wenn dadurch eine längere Wartezeit für den Angestellten entsteht.

Ausnahme: Der Arzt bietet generell keine Termine zu anderen Uhrzeiten an oder ein entsprechender Termin wäre mit einer unzumutbar langen Wartezeit verbunden. Ab wann eine Wartezeit als unzumutbar gilt, ist allerdings bisher nicht abschließend rechtlich geklärt.

Lohnfortzahlung während Arzttermin: Ja oder Nein?

Hier greift § 616 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB). Aus ihm geht hervor, dass der Anspruch auf Lohnfortzahlung bestehen bleibt, wenn der Mitarbeiter unverschuldet für eine “nicht erhebliche Zeit” ausfällt.

Heißt: Für Arzttermine, die dringend und/oder notwendig sind, müssen Arbeitnehmer mit Lohnfortzahlung freigestellt werden. Die entfallene Arbeitszeit muss nicht nachgearbeitet werden. Gleiches gilt, wenn ein nicht dringender Termin in keinem Fall außerhalb der Arbeitszeit gelegt werden kann.

Ausnahmen: Gleitzeit und vertragliche Regelungen

Eine Ausnahme kann bei Gleitzeit gelten. Da Angestellte ihre Arbeitszeit hier flexibler handhaben können, muss die verpasste Zeit meist nachgearbeitet werden. Alternativ kann der Anspruch auf Lohnfortzahlung für den verpassten Zeitraum entfallen.

Auch Arbeitnehmer ohne Gleitzeit sollten im Zweifelsfall einen Blick in ihren Arbeitsvertrag werfen, denn hier kann der § 616 weiter konkretisiert, aber auch völlig ausgeschlossen werden.

Am besten immer mit Bescheinigung

Angestellte sollten sich für Termine während der Arbeitszeit immer eine Bescheinigung vom Arzt ausstellen lassen. Hier sollten neben dem Namen auch Datum, Uhrzeit und Dauer des Arztbesuchs festgehalten werden. Idealerweise kommt zusätzlich eine Erklärung hinzu, dass der Termin nicht außerhalb der Arbeitszeit stattfinden konnte.

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Ein Cartoon*Männchen rutscht auf einer Banane aus

Karriere-Irrtümer: Diese 5 Fehler sollten Sie vermeiden

Wie erklimme ich am schnellsten die Karriereleiter? Die Antworten auf diese Frage sind zahlreich – leider entpuppen sich viele davon schnell als ausgewachsene Irrtümer. Wir stellen die fünf größten Fehler rund um die Karriere vor:

  1. Morgens der Erste und abends der Letzte

Viele Angestellte glauben, um Karriere zu machen, müssten sie als Erster im Büro sein und als Letzter gehen. Was gäbe es immerhin für eine bessere Art, dem Chef das eigene Engagement zu demonstrieren? Falsch! Um Leistung und Engagement zu zeigen, ist nicht die Anzahl der angehäuften Überstunden ausschlaggebend, sondern die Effizienz, mit der Aufgaben erfüllt werden. Und das auch gerne innerhalb der regulären Arbeitszeit.

  1. Immer auf Abruf

Wer auch außerhalb der Arbeitszeit immer und überall erreichbar ist und sich für jede Extraaufgabe einspannen lässt, macht sich im Job unentbehrlich? Das stimmt leider nicht. Stattdessen werden Mitarbeiter mit dieser Einstellung schnell in der “Mädchen für alles”-Schublade abgelegt – und bei Beförderungen gerne übersehen. Besser: Sich innerhalb der Arbeitszeit kompetent um die eigenen Aufgaben kümmern – und den Kollegen nur hin und wieder einen Gefallen tun.

  1. Die Auslandsfalle

Auslandserfahrung und verhandlungssichere Sprachkenntnisse gelten als zwei der größten Garanten für Erfolg im Beruf. Das ist aber nur zum Teil korrekt. Natürlich sind interkulturelle Kompetenz und Sprachwissen enorm wichtig. Doch wer sich deshalb zum Beispiel auf Jahre in eine Auslandsfiliale versetzen lässt, gerät zu Hause möglicherweise in Vergessenheit – anstatt wie erhofft die Karriereleiter zu erklimmen. Um das zu vermeiden, sind klare Absprachen mit dem Vorgesetzten und gutes Netzwerken auch aus dem Ausland wichtig.

  1. Achtung, Fachidiot!

Auf dem eigenen Gebiet der Beste zu sein, führt nicht automatisch auf der Karriereleiter nach oben. Wer sich zu sehr auf einen Schwerpunkt versteift, gilt schnell als Fachidiot, dem keine anderen Aufgaben zugetraut werden. Deshalb ist der berühmte Blick über den Tellerrand wichtig. Wer den eigenen Aufgabenbereich regelmäßig erweitert oder neu auslotet, profiliert sich als kompetenter Allrounder. Auch angebotene Schulungen, die für den angestrebten Posten relevant sind, sollten nach Möglichkeit mitgenommen werden.

  1. Selbstmarketing? Fehlanzeige!

Wer die besten Leistungen erbringt, wird nicht automatisch befördert. Denn: Der Chef sieht die Einzelleistung seiner Angestellten nicht immer. Stattdessen gehen Beförderungen regelmäßig an weniger kompetente Mitarbeiter – die dafür ein ausgeprägtes Händchen für Selbstmarketing bewiesen haben. Bescheidenheit ist im Job deshalb nur bedingt angebracht. Besser: Erfolge erzielen und andere – vor allem den Chef – dann (dezent) daran teilhaben lassen.

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Man sieht John Snow and Daenerys Targaryen als Cartoons

“Game of Thrones” für Führungskräfte: Was Sie von der Serie lernen können

In “Game of Thrones” geht es um Macht, die Herrschaft über den Kontinent Westeros und damit eigentlich die gesamte Serie lang um immer wieder unterschiedliche Führungssituationen und -Typen. Von Ned Stark bis Cersei Lannister finden sich mehrere positive wie auch negative Beispiele von Führungsverhalten. Mit etwas Fantasie lässt sich viel davon auf den Büroalltag übertragen:

Der integere Chef: Ned Stark

Ned Stark gilt in “Game of Thrones” als absolut integere und pflichtbewusste Führungskraft. Für seine Entscheidungen übernimmt er die volle Verantwortung – mit aller Konsequenz. Nun müssen die meisten Chefs nicht direkt ein Todesurteil selbst vollstrecken, aber auch in der realen Welt gilt: Wer eine Entscheidung trifft, muss am Ende dafür gerade stehen. Das gilt für Kündigungen, die man dem Mitarbeiter selbst überbringt, ebenso wie für Geschäftsentscheidungen, die sich im Nachhinein als falsch herausstellen.

Was Chefs sonst noch von Ned Stark lernen können? Klare Werte sind wichtig, dürfen die eigene Flexibilität und den Blick für mögliche Machtspielchen aber nicht behindern – sonst kann das schnell ins Auge gehen.

Der gut informierte Strippenzieher: Lord Varys

Lord Varys durchstreift in “Game of Thrones” oft und gerne die Anwesen der mächtigsten Führungsfiguren – und philosophiert dabei mit Vorliebe über sein Lieblingsthema: Macht. Seine Botschaft an den chronisch unterschätzten Tyrion Lannister: Wer sich lange genug wie ein Anführer verhält, der wird auch irgendwann als einer angesehen.

Was auch nie schadet: immer gut informiert sein. Damit es mit dem Respekt der Angestellten klappt, sollten sich (angehende) Führungskräfte also entsprechend benehmen – und auch immer auf dem Laufenden bleiben.

Die Narzisstin: Cersei Lannister

Cersei Lannister könnte man wohl als “Game of Thrones”-Paradebeispiel des unbeliebten Chefs werten. Kompromisse gibt es für sie nicht, alle anderen sind ihr egal und überhaupt besteht die einzige Daseinsberechtigung ihrer Untergebenen eigentlich nur darin, ihren eigenen Plänen zum Erfolg zu verhelfen.

Ratschläge sind eher unwillkommen und wer Fehler macht, ist ziemlich schnell weg vom Fenster. Obwohl man Cersei durchaus taktisches Geschick zugestehen muss, sollten sich Chefs an ihr besser kein Beispiel nehmen.

Der Konsequente: Jon Schnee

Viele Fans hätten Jon Schnee den Thron von Westeros nur allzu sehr gegönnt. Kein Wunder: Der Ziehsohn von Ned Stark vereint einige hervorragende Führungsqualitäten in sich. Er hat klare Werte, die er verfolgt, ist aufrichtig, tapfer und fachlich kompetent. Außerdem begegnet er seinen Untergebenen auf Augenhöhe und ist sich nicht zu schade, auch selbst mal mit anzupacken.

Dass Jon Schnee zu seinem Wort steht, beweist der Verzicht auf den Eisernen Thron: Mehrfach hat er betont, den Thron nicht zu wollen – und zieht diese Entscheidung am Ende auch durch. Die Loyalität seiner Leute ist ihm damit sicher.

Die Aufsteigerin: Daenerys Targaryen

Führungstypen à la Daenerys Targaryen findet man vor allem – aber nicht nur – in Start-ups: Sie ist von einer Vision getrieben und selbstbewusst. Dabei arbeitet sie hart, um ihre Ziele zu verwirklichen. Um das zu erreichen, holt sie sich Rat von erfahrenen Mitarbeitern, pflegt eine ausgeprägte Meetingkultur und ist auch auf das Wohl ihrer Angestellten bedacht.

Konzentriert man sich auf diese positiven Eigenschaften, ist Daenerys Targaryen durchaus ein gutes Beispiel für moderne Vorgesetzte. Den Part mit dem Größenwahn, den dramatischen Auftritten und dem schlussendlichen Realitätsverlust sollten Chefs allerdings tunlichst vermeiden.

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Ein Frau entspannt mit Kopfhören und einer Tasse Tee, während sie in einem Buch blättert

Abschalten im „dritten Raum“

Der Stress im Berufsalltag hat in den letzten Dekaden deutlich zugenommen. Immer mehr Arbeitnehmer melden sich wegen psychischer Probleme krank. In den meisten Fällen liegt das daran, dass die Arbeit mit nach Hause genommen wird und den dringend benötigten Feierabend zerstört. Kreisen die Gedanken auch in den Erholungsphasen größtenteils um den Job, insbesondere die negativen Ereignisse, ist es kein Wunder, dass das Abschalten schwer fällt. Aber wie schafft man es, diesen „Teufelskreis“ zu durchbrechen?

Adam Fraser ist ein australischer Karriereberater, der eine Lösung gefunden hat: den dritten Raum. Sein Konzept hat er im Rahmen eines TED-Talks vorgestellt.

In diesem Artikel möchten wir erklären, was er damit genau meint.

Was ist der dritte Raum?

Der erste Raum ist der Arbeitsplatz, an dem es häufig sehr hektisch zugeht. Hier steht man permanent unter Leistungsdruck und befindet sich nicht selten an der Kapazitätsgrenze. Meistens ist der Ton auch ziemlich rau.

Der zweite Raum ist das eigene Zuhause. Hier kann es zwar auch chaotisch werden, aber die Erwartungen der Familie unterscheiden sich sehr von denen am Arbeitsplatz.

Als Arbeitnehmer läuft man Gefahr, das Verhalten aus dem ersten Raum auf den zweiten zu übertragen, obwohl die Anforderungen völlig unterschiedlich sind. Hier im „Kampfmodus“, dort die fürsorgliche Super-Mom oder der liebende Super-Dad. Diese Verwandlung von jetzt auf gleich fällt schwer.

Daher empfiehlt Adam Fraser einen dritten Raum, der zwischen dem ersten und dem zweiten Raum liegt. Dieser ist nicht notwendigerweise ein echter Raum, sondern eher eine Zeitspanne inklusive Aktivität. Diese hilft dabei, den Ballast des Arbeitstages abzuwerfen und richtig abzuschalten.

Die drei Phasen

Den dritten Raum unterteilt Fraser in drei Abschnitte. Im ersten Schritt soll man den Arbeitstag Revue passieren lassen. Was lief schlecht und warum? Wie kann man beim nächsten Mal besser mit der Situation umgehen? Hier reflektiert man, wie es überhaupt zum Stress gekommen ist.

Die zweite Phase des dritten Raumes ist die eigentliche Aktivität, die dabei hilft loszulassen. Hier fokussiert man sich auf das, was im Hier und Jetzt geschieht. Fraser selbst tobt 45 Minuten lang mit Kindern und Hund im Park. Was man tut, bleibt einem selbst überlassen. Sportliche Aktivitäten, Spazierengehen, Kaffee trinken oder geistige Herausforderungen – alles ist möglich.

In der dritten Phase bereitet man sich bewusst auf das Zuhause vor und macht sich klar, wie man dort auftreten möchte. Man atmet quasi noch einmal tief durch, lässt den beruflichen Stress hinter sich und freut sich einfach auf einen entspannten Feierabend!

Urheber des Titelbildes: vadymvdrobot/ 123RF Standard-Bild

Eine älterer Mann zeigt einer Frau etwas auf dem Tablet

Den Un-Ruhestand vorbereiten: Die „Karriere“ nach der Karriere

Das Rentenalter wird seit 2012 schrittweise von 65 auf 67 Jahre angehoben. Das bedeutet jedoch nicht, dass jeder Arbeitnehmer bis zum „letzten Tag“ arbeitet. Im Jahr 2019 lag das tatsächliche Renteneintrittsalter bei 62,3 Jahren – und damit über 2 Jahre höher als zur Jahrtausendwende.

Die Gründe für diesen Anstieg sind vielfältig. Viele Menschen MÜSSEN länger arbeiten, um finanziellen Sorgen im Ruhestand vorzubeugen. Andere WOLLEN ihre berufliche Karriere noch nicht beenden, weil ihre Erfahrung im Unternehmen wertgeschätzt wird oder/und ihnen der Beruf weiterhin Spaß macht.

Generell kann man feststellen, dass der durchschnittliche Rentner heutzutage deutlich fitter, gesünder, wissbegieriger, flexibler und vernetzter als vorherige Generationen. Ausschlaggebend dafür sind vorwiegend die Entwicklungen in der Medizin, die Möglichkeiten sich ausgewogener zu ernähren und nicht zuletzt der bewusstere Umgang mit der eigenen Gesundheit.

Damit man in den ersten Wochen und Monaten des beruflichen Ruhestands nicht in ein Loch fällt, sollte man rechtzeitig einige wichtige Fragen klären. Wir hoffen, dass wir mit unserem Artikel Denkanstöße liefern können.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Ruhestand?

Der Gesetzgeber gibt das Rentenalter zwar vor, dennoch kann jeder Arbeitnehmer individuell entscheiden, wann es an der Zeit ist, sich von der bisherigen Berufslaufbahn zu verabschieden.

  1. Finanzielle Aspekte

Es gilt (leider): Je größer das finanzielle Polster, desto mehr Entscheidungsfreiheit.“Die Rente ist sicher“ gehört sicherlich zu den bekanntesten Statements in der Geschichte der deutschen Politik. Norbert Blüm musste für diesen Satz sehr viel Kritik einstecken. Der demographische Wandel sorgt dafür, dass immer weniger junge Menschen für die Rentenbezüge der Senioren bezahlen müssen. Dieses fortschreitende Ungleichgewicht führt dazu, dass die gesetzliche Rente zwar noch „sicher“ ist, weil jeder der eingezahlt hat, auch eine Rente bekommt, deren Höhe in den meisten Fällen allein aber nicht ausreicht, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Wer in der Lage war, parallel eine private Altersvorsorge aufzubauen, kann diesen „Rentenschock“ abmildern.

Dementsprechend sollte während seiner aktiven Berufslaufbahn immer ein Auge darauf haben, wie sich das eigene Rentenniveau entwickelt. Nur so erkennt man, ob man sich einen früheren Ruhestand überhaupt leisten kann. Natürlich sollte man schon ungefähr wissen, wieviel Geld man als Rentner benötigt. Hier spielt es u.a. eine Rolle, ob man dann zur Miete wohnt oder in einem bereits abbezahlten Eigenheim. Wer regelmäßig verreisen oder ein kostspieliges Hobby beginnen möchte, sollte auch diese Kosten unbedingt einkalkulieren. Bei den Überlegungen rund um den Ruhestand, sollte man unbedingt die Hilfe eines Finanzberaters in Anspruch nehmen. Wie gesagt: Nur wer schon ausreichend vorgesorgt hat, kann beruhigt in Rente gegen … und das ggf. sogar (weit) vor dem gesetzlichen Rentenalter.

  1. Gesundheitliche Aspekte

Die Antwort auf die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für den Beginn des Ruhestands hängt auch von der Gesundheit ab. Es ist ratsam, regelmäßig den Hausarzt zu Rate zu ziehen. Gemeinsam lässt sich leichter klären, ob es z.B. förderlich ist, weiterhin einen stressigen Job auszuüben. Schließlich möchte niemand auf der Zielgeraden der Karriere noch einen Burn-Out erleiden.

Wer zeitlebens auf seine Gesundheit achtet, genießt auch im hohen Alter eine höhere Lebensqualität. Und man kann mehr für Körper und Geist tun als viele Menschen denken.

  1. Berufsbezogene Aspekte

Eigentlich sollte man sowieso regelmäßig hinterfragen, ob der Beruf noch Spaß macht, ob er nur Mittel zum Zweck ist oder ob es immer schwerer fällt, die Arbeit zu erledigen. Stimmt eine der letzten beiden Annahmen, könnte das ein Zeichen dafür sein, sich in den Ruhestand zu begeben (sofern das unter finanziellen Gesichtspunkten möglich ist).

Wann und wie sollte man sich auf den Ruhestand vorbereiten?

Der Übergang von einem herausfordernden Arbeitsleben mit unzähligen Belastungen und Routinen zu einem Dasein, in dem man nahezu alles selbst bestimmen kann, ist nicht leicht. Vielen wird erst bei diesem Schritt bewusst, wie sehr das eigene Leben auf den Job fixiert war. Wenn die Gespräche mit den Kollegen wegfallen und die Beschäftigung mit einem lebensbestimmenden Thema von heute auf morgen nicht mehr notwendig ist, fallen viele Ruheständler in ein Loch. Da hilft auch der längste Urlaub nicht.

Daher ist es sinnvoll, sich schon früh mit dem Thema Ruhestand auseinanderzusetzen. Früh bedeutet, mindestens drei bis fünf Jahre vor dem geplanten Renteneintritt. Denn wenn man herausgefunden hat, was man im letzten Lebensabschnitt noch erreichen möchte, kann es sein, dass man dafür in den letzten Berufsjahren schon den Grundstein dafür legen kann.

„Aktiv sein“ sollte nicht nur das Motto für den Un-Ruhestand sein, sondern bereits für die Vorbereitungsphase. Fast jeder Mensch trägt ja diesen Gedanken in sich: „Das wollte ich schon immer mal machen …“ Wenn nicht im Ruhestand, wann dann (sofern es die Gesundheit zulässt)?

Man hat Zeit und Muße, um rechts und links der ausgetretenen Wege zu schauen und für die neuen Ziele Kontakte zu knüpfen. Wer den Ruhestand gleichermaßen als Chance und Herausforderung sieht, wird ihn am ehesten genießen können! Darüber hinaus sollte man bei seinen Planungen unbedingt die Familie einbeziehen.

Wer mit seinen Planungen für den Un-Ruhestand nicht weiterkommt, kann sich dafür auch externe Unterstützung suchen. Mittlerweile gibt es sogar Seminare, die die Vorbereitungen für den Ruhestand zum Thema haben.

Wie kann man seinen Ruhestand gestalten?

Es gibt unendlich viele Aktivitäten, durch die das Leben im Ruhestand garantiert nicht langweilig wird. Wichtig ist, dass man für neue Erfahrungen aufgeschlossen bleibt und sich nicht in den eigenen vier Wänden einschließt. Man ist nie zu alt, um neue Dinge auszuprobieren!

In den folgenden Absätzen listen wir einige Vorschläge auf. Die „Klassiker“ wie in den Urlaub fahren, den Garten auf Vordermann bringen, Sport treiben oder sich um die Enkelkinder kümmern, haben wir bewusst weggelassen.

  1. Senior-Experte werden

Einfach weiterarbeiten? Das klingt paradox, aber wer sein Leben lang in einer Branche gearbeitet hat, kann auf einen riesigen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Es wäre schade, wenn dieses weiterhin wertvolle Fachwissen verloren geht. Sofern das „eigene“ Unternehmen noch kein entsprechendes Angebot gemacht hat, kann man dort nachfragen, ob eine Tätigkeit in Teilzeit möglich ist.

Angesichts des weit verbreiteten Fachkräftemangels werden es sich die meisten Firmen gut überlegen, ob sie tatsächlich komplett auf einen Senior-Experten verzichten können. Auch für den Ruheständler hat diese Konstellation viele Vorteile. Er hat eine Herausforderung, bekommt sicherlich Anerkennung und verdient sich etwas dazu. Außerdem kann eine solche Nebentätigkeit den Übergang in den Ruhestand enorm erleichtern. Die wichtigste Voraussetzung ist selbstverständlich, dass man seinen Beruf gern ausgeübt hat!

  1. Patenschaft übernehmen

Als Rentner blickt man nicht nur auf berufliche Erfahrungen zurück, sondern hat reichlich Lebenserfahrung gesammelt. Diese kann man als Pate oder Mentor an Menschen weitergeben, die auf Hilfe angewiesen sind. Das können Flüchtlinge sein, die Unterstützung bei Behördengängen benötigen oder noch Probleme mit der deutschen Sprache haben. Kinder, die in einem schwierigen sozialen Umfeld leben und einen erwachsenen Ansprechpartner brauchen. Oder andere Senioren, die zu vereinsamen drohen.

Mit einer Patenschaft trägt man seinen Teil dazu bei, dass das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Gesellschaft steigt. Ein wichtiger Punkt, da sich der Egoismus heutzutage immer weiter zu verbreiten scheint. Das Bundesfamilienministerium unterstützt Patenschaften mit dem Programm „Menschen stärken Menschen“. Hier findet man weiterführende Informationen.

  1. Studieren bzw. Volkshochschulkurse besuchen

Wer jeden Tag etwas Neues lernt, trainiert sein Gehirn und bleibt geistig länger fit. Auch oder gerade im Un-Ruhestand sollte man seine grauen Zellen trainieren. Das funktioniert mit Lesen, Kreuzworträtseln oder Sudoku schon ganz gut. Wer sich aber detailliert in neue Themen einarbeiten möchte, kann dafür Seminare und Kurse an der Universität oder der Volkshochschule belegen. Senior-Studenten sind an vielen Universitäten keine Seltenheit mehr und bereichern die Diskussion mit einem anderen Blickwinkel. Das Angebot ist überwältigend. Sprachen, Kunst, Geschichte und Computer (Internet) sind sicherlich die Themen, die am häufigsten gewählt werden. Das Lernen macht noch mehr Spaß, wenn man Kontakte zu Gleichgesinnten knüpft, mit denen man die Themen vertiefen kann.

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Man sieht eine Frau mit Maske in einem Büro

Corona-Aerosole in Büroräumen

Viele wissenschaftliche Studien kommen zu dem Schluss, dass Aerosole mitverantwortlich für die Verbreitung des Coronavirus sind. Bei Aerosolen handelt es sich um Mikrotröpfchen, die weniger als fünf Mikrometer groß und für das bloße Auge unsichtbar sind. Diese können Viruspartikel enthalten. Atmet, hustet oder niest ein Corona-Infizierter können Virenwolken entstehen, die eine Ansteckung begünstigen. Das gilt insbesondere in Innenräumen, die schlecht belüftet sind.

Doch Innenraum ist nicht gleich Innenraum. In einem Fitnessstudio führen die körperlichen Anstrengungen zu einer höheren Atemfrequenz. In Restaurants und Kneipen wird häufig laut gesprochen, so dass sich die Aerosole stark ausbreiten können. Wie sieht es aber in Büroräumen mit Corona-Aerosolen aus? Wie verbreiten sich die Viren? Und wie kann man sich schützen?

Aerosolwolken im Büro

Während es im Sommer kaum ein Problem war, Innenräume gut zu durchlüften, kann das in der kalten Jahreszeit deutlich schwieriger werden. Das Lüften bei Minustemperaturen ist für viele Arbeitnehmer eine Zumutung, die zwar der Bildung von Aerosolwolken entgegenwirken kann, zugleich aber das Risiko von Erkältungen erhöht.

Wird im Büro kein Mund-Nasenschutz getragen, breitet sich eine Aerosolwolke beim Niesen mindestens 2,5 Meter, maximal sogar bis zu 8 Meter aus. Handelt es sich beim Niesenden um einen Corona-Infizierten, ist das Infektionsrisiko sehr hoch. Wenn darüber hinaus nicht gelüftet wird, können die Corona-Aerosole für mehrere Stunden in der Luft hängen.

Wie kann man sich schützen?

Wie bereits aus den vorangegangenen Zeilen deutlich geworden ist, gehört das regelmäßige Lüften zu den wichtigsten Maßnahmen.

Frischluft kann jedoch nur zirkulieren, wenn der Wind weht. Am besten ist eine Querlüftung, d.h. das Öffnen von Fenstern auf gegenüberliegenden Seiten. Dieser Durchzug sorgt dafür, dass die Viren entweichen … leider auch die Wärme.

  1. Abstand halten

Die meisten Menschen haben diese Maßnahme seit Beginn der Corona-Pandemie sicherlich schon verinnerlicht. Auch im Büro sollte man sich strikt daran halten und ggf. sogar freiwillig den Abstand erhöhen. Schließlich weiß man nie, wann ein Kollege niesen oder husten muss.

  1. Maske oder Gesichtsvisiere tragen

Die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Aerosolen wird durch einen Mund-Nasenschutz enorm reduziert. Wenn man beim obigen Beispiel bleibt, breiten sich die Aerosole nicht 2,5 oder 8 Meter aus, sondern nur 1,5 Meter. Aufgrund steigender Infektionszahlen ist das Tragen von Masken in französischen Büroräumen Pflicht. Der Nachteil liegt darin, dass es für die Mitarbeiter sehr schwer ist, den ganzen Arbeitstag durch eine Maske zu atmen.

  1. Lüftungsanlage

Mit einer Lüftungsanlage kann man frische Luft in das Büro und die verbrauchte Luft nach draußen leiten. Die zirkulierende Luft hat so eine deutlich geringere Virenlast. Leider sind solche Lüftungsanlagen nur in den wenigsten Büros verbaut.

Der kurzfristige und massenhafte Einbau von Lüftungsanlagen in Büros ist zu aufwendig und teuer. Unter einer Maske können Arbeitnehmer nicht lange konzentriert arbeiten. Und beim Lüften wird es bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt schlicht zu kalt. Daraus schließen wir, dass in den kalten Monaten die Arbeit im Home Office einen neuerlichen Höhepunkt erreichen wird. Über eine Videokonferenz ist eine Ansteckung definitiv ausgeschlossen …

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Man sieht einen Terminplaner davor eine Hand, die einen Zettel mit der Aufschrift Feel Good hält

Feelgood Management: 5 Tipps für eine bessere Arbeitsatmosphäre

Eine gute Arbeitsatmosphäre ist heute wichtiger denn je, um die eigenen Angestellten zu optimaler Leistung anzuspornen und die Mitarbeiterbindung zu stärken. In diesem Zusammenhang fällt immer häufiger der Begriff “Feelgood Management”. Wir erklären, was sich dahinter verbirgt, und geben Tipps für eine bessere Arbeitsatmosphäre.

Was ist “Feelgood Management”?

Hinter dem Begriff “Feelgood Management” verbirgt sich im Grunde alles, was für eine angenehmere Atmosphäre am Arbeitsplatz sorgen soll. Die Fürsorge für diese Belange und Verantwortung für die Umsetzung entsprechender Maßnahmen liegt heute immer öfter beim sogenannten Feelgood Manager oder auch Chief Happiness Officer.

Tipps für eine bessere Arbeitsatmosphäre

Der Feelgood Manager nimmt eine wichtige Rolle bei der Schaffung einer guten Arbeitsatmosphäre ein, kann das aber natürlich nicht völlig alleine bewerkstelligen. Auch Vorgesetzte sollten zumindest die Grundpfeiler des Feelgood Managements kennen. Mit den folgenden Tipps klappt es:

  1. Vorbildfunktion nutzen

Vorgesetzte sollten grundsätzlich als gutes Beispiel für ihre Angestellten dienen – das gilt auch mit Blick auf die Arbeitsatmosphäre. Ein entspannter Ton im Umgang, freundliches und höfliches Miteinander und menschliches Auftreten gehören dazu und färben schnell auch auf den Umgang der Angestellten untereinander ab.

  1. Persönliche Kommunikation ist Trumpf

Auch wenn eine schnelle E-Mail manchmal gerade praktischer erscheint: Die persönliche Kommunikation kann sie nicht ersetzen, schon gar nicht mit Blick auf eine positive Arbeitsatmosphäre. Direkte Gespräche fördern und stärken das soziale Miteinander, beugen Missverständnissen vor und ermöglichen schnelle Rückfragen, um nur einige Vorteile zu nennen.

  1. Eine positive Fehlerkultur etablieren

Fehler zu machen, ist menschlich. Eine positive Fehlerkultur im Unternehmen zu leben, ist deshalb wichtig für die Arbeitsatmosphäre. Mitarbeiter sollten wissen, dass durch einen Fehler die Welt nicht untergeht. Geht etwas daneben, sollte es auf sachliche und respektvolle Art thematisiert werden, um aus dem Fehler zu lernen. Feedback ist wichtig – natürlich auch positives, wenn alles gut läuft.

  1. Gestaltung des Arbeitsplatzes

Auch der Arbeitsplatz selbst trägt zu einer guten Arbeitsatmosphäre bei: Ergonomische Büromöbel, Pflanzen, Schutz vor Lärm und Co. fördern die Gesundheit der Mitarbeiter und sorgen so zugleich für eine bessere Stimmung.

  1. Gemeinsame Rituale

Gemeinsame Rituale verbinden und heben die Stimmung. Ob das nun die gemeinsame Mittagspause immer mittwochs, das interne Billardturnier am ersten Freitag im Monat oder der gemeinsame Bootsausflug zum Sommerfest ist, macht dabei keinen Unterschied. Hauptsache, das Ritual passt zum Unternehmen und der Belegschaft.

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Vater mit Baby ist am telefonieren

Urlaubsanspruch in der Elternzeit: Das sollten Sie wissen

Die Elternzeit bietet Eltern die Möglichkeit, eine Auszeit vom Beruf zu nehmen, um sich ganz der Familie zu widmen. Das Arbeitsverhältnis ruht in dieser Zeit. Doch wie sieht es mit dem Urlaubsanspruch aus? Bleibt er bestehen oder kann er gekürzt werden oder gar ganz verfallen? Die Antwort gibt’s hier.

Elternzeit: Unbezahlte Auszeit vom Beruf

Grundsätzlich stehen Arbeitnehmern pro Kind bis zu drei Jahre Elternzeit zu. Hierbei handelt es sich um eine unbezahlte Auszeit vom Beruf, während derer das Arbeitsverhältnis ruht. Der Verdienstausfall wird in Teilen durch das staatliche Elterngeld abgefedert.

Auch während der Elternzeit besteht Urlaubsanspruch

Wer nun denkt, wer von der Arbeit freigestellt ist, erwirbt automatisch auch keinen Urlaubsanspruch, der irrt. Tatsächlich sammeln Eltern auch während der Elternzeit weiterhin ein Anrecht auf Urlaubstage an. Auch vor Mutterschutz und Elternzeit noch nicht genommener Urlaub verfällt nicht. Und zwar unabhängig davon, ob Urlaubstage in einem Unternehmen normalerweise mit ins nächste Jahr genommen werden dürfen oder nicht.

Arbeitgeber können Urlaubsanspruch kürzen

Nach § 17 Abs. 1 Satz 1 des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes (BEEG) dürfen Arbeitgeber den Urlaubsanspruch eines Angestellten in Elternzeit kürzen. Und zwar jeweils um 1/12 des vertraglich vereinbarten Jahresurlaubs pro vollem Monat Elternzeit.

Sind also zum Beispiel 28 Tage Jahresurlaub vertraglich vereinbart, und der Angestellte nimmt drei volle Monate Elternzeit, kann der Urlaubsanspruch um sieben Tage gekürzt werden (28/12×3=7). Damit verbleibt ein Anspruch auf 21 Urlaubstage.

Das gilt allerdings nur, wenn der Angestellte während der Elternzeit tatsächlich gar nicht arbeitet. Ist er oder sie weiterhin in Teilzeit tätig, darf der Urlaubsanspruch nicht gekürzt werden.

Um von seinem Recht auf Kürzung Gebrauch zu machen, muss der Arbeitgeber eine entsprechende Erklärung abgeben, die laut Gesetz sowohl ausdrücklich als auch stillschweigend erfolgen kann. Heißt konkret: Es genügt, wenn ein Arbeitgeber seinem Angestellten signalisiert, dass er den Urlaubsanspruch aus der Elternzeit kürzen möchte.

Mutterschutz und Kündigung: Kann hier auch gekürzt werden?

Wird das Arbeitsverhältnis direkt im Anschluss an die Elternzeit beendet, bevor der Arbeitgeber die Kürzung erklärt hat, wandelt sich der Urlaubsanspruch automatisch in einen Abgeltungsanspruch um. Nicht genommener Urlaub muss dem Arbeitnehmer dann in voller Höhe ausgezahlt und kann nachträglich nicht mehr gekürzt werden.

Insgesamt von einer Kürzung ausgenommen ist übrigens der während des Mutterschutzes entstandene Urlaubsanspruch. Er darf in keinem Fall gemindert werden.

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